lap. Appendektomie mit Absetzung am Coecum

  • Guten Morgen,

    bei einem Pat. lag eine akute perforierte Appendizitis vor. Aufgrund des ausgeprägten entzündlichen Befundes konnte die Absetzung mittels Stapler nicht an der Appendixbasis erfolgen, sondern es wurde "etwas" Coecum mit abgesetzt. Kann zusätzlich zu der lap. Appendektomie auch noch 5-452.1 kodiert werden?

    Vielen Dank für die Hilfe.

    Dr. Frank Holzwarth
    FA für Chirurgie / Notfallmedizin
    Medizincontrolling

  • Guten Morgen Herr Holzwarth,

    ich würde Ihre Frage bejahen, da die Entfernung von Coecum nicht Bestandteil einer Appendektomie ist und damit im Kode auch nicht enthalten ist. Allerdings macht mich das "etwas" etwas stutzig. Das sollten Sie im Rahmen der OP-Dokumentation deutlicher quantifizieren, um die Abweichung von der konventionellen OP-Strategie und damit die Benutzung des OPS-Kodes belegen zu können.

    Grüße aus dem Rheinland

    Rolf Grube, MBA
    FA für Anästhesie

  • Hallo Herr Holzwarth,

    wenn das "etwas" doch etwas größer wäre, dann wäre vielleicht die 5-455.3 Zäkumresektion vielleicht der bessere Kode. Da der Appendix ja am Zökum dranhängt, würde er ja pratischerweise bei einer Zökumresektion sowieso mitentfernt sein. Dann würde ich natürlich nur die Zökumresektion verschlüsseln und die Appendektomie als Prozedur weglassen, da quasi inklusive.

    MfG findus

    MfG findus

  • Guten Morgen,

    laut OP-Bericht: Akute perforierte Appendizitis mit Koprolith und Zökalphlegmone

    OP: Diagnostische Laparotomie, bei retrozökal gelegener perforierter Appendizitis mit Zökalphlegmone Umstieg auf Laparotomie mit Zökalpolresektion

    Wie kann die Zökalphlegmone und die Zökalpolresektion abgebildet werden?

    Vielen Dank!!!

  • Hallo,

    laut amtlichem alphabetischem Verzeichnis zur ICD-10-GM ist die Zäkumphlegmone mit K35.32 "Akute Appendizitis mit Peritonealabszess" zu kodieren.

    Beste Grüße

    Dr. Rolf Bartkowski
    Arzt f. Chirurgie, Med. Informatik
    Berlin

  • Liebes Forum,

    gibt es eine Regelung, wie viel vom Zökum reseziert werden muss, damit der OPS 5-455.31 kodiert werden kann?

    Aktuell liegt mir ein Fall mit einer offen - chirurgischen Appendektomie mit Zökalpolresektion vor, ähnlich wie oben bereits diskutiert.

    Letztlich unterscheidet der OPS ja nicht bzgl. des Umfangs des rezizierten Zäkum - Anteils.

    Gemäß Pschyrembel - Online definiert sich die Zökalpolresektion:


    Zä­kum­resekti­on

    • Entfernung nur des Zö­kal­pols un­terhalb der Bau­hin`­schen-Klappe
    • bei Ü­bergreifen u. a. ei­ner Ap­pendizi­tis auf den Zö­kal­pol

    Viele Grüße & Dank

    Stephan Wegmann

  • Hallo, was ist denn im OP Bericht beschrieben worden. Gehen wir hier von einer Resektion incl. Bauhinscherklappe aus oder ?

    Viele Grüße

    8) Stefan Schulz, Med. Controlling

  • hallo,

    leider keine Aussage dazu ...

    Lt. OP - Bericht:

    Die Appendix wird abgegeben und anschließend der Zökalpol weiter inspiziert. Hier zeigt sich ein 1 cm großes Loch auf Höhe des Appendixstumpfes. Um dies zu versorgen wird rechts wie linkslateral davon eine Vicryl Haltenaht angelegt und der Defekt so angehoben. Es kann nun ein tangentiales Abstapeln mittels GIA (blaues Magazin) erfolgen. Der so abgetrennte Coecalpol wird mit zur Histologie gegeben.

    Viele Grüße

  • Hallo,

    mit dem GIA wurde ein Teil des Zökums abgesetzt (mehr als nur die Appendixbasis), was als Zökumresektion zu kodieren ist. Alle "wichtigen" Grenzen wurden bei der Überarbeitung der OPS-Kodes seinerzeit definiert (3/4-Anteile). Für das Zökum wurden keine Mindestanteile festgelegt.

    Aachen1: Wenn die Bauhinsche Klappe in die Resektion mit einbezogen ist, würde es sich um eine Ileocoecalresektion handeln. Dann wäre auch eine Anastomose (Ileoascendostomie) erforderlich gewesen.

    Beste Grüße aus Berlin

    Dr. Rolf Bartkowski
    Arzt f. Chirurgie, Med. Informatik
    Berlin