MDK Fallbeurteilung in der Klinik

  • Hallo,


    bisher laufen alle Anfrage bzw. Antragsstellungen bei uns schriftlich über die Krankenkasse an den MDK!

    Wir sind eine Psychosomatische Klinik /Reha + Akut).

    Folgende Konstellationen der MDK Begutachtungen gibt es bei uns:

    - Klärung Kostenübernahme, wenn Patient als Notfall aufgenommen wurde

    - Klärung Verlängerung, wenn Behandlung im Rahmen der ersten Kostenzusage nicht aussreicht

    Wir sind gerade am überlegen, ob wir den MDK zur Prüfung der Fälle wöchentlich in die Klinik kommen lassen.

    Dazu habe ich folgende Frage:

    Wer hat damit Erfahrung und kann darüber berichten? (positiv oder negativ)

    Wie/ bzw. was muss ich machen um diesen Verfahren auf den Weg zu bringen?

    Vilen Dank für Antworten.


    LG Marko

    :D

  • Hallo Marko,

    ich habe bisher mit Prüfungen im Haus gute Erfahrungen gemacht, wenn es über das Eregbnis auch eine Besprechung gegeben hat. Da kann man Argumente besser austauschen als über Gutachten und Widersprüche. Dazu muss ich bemerken, dass dieses Vorgehen von den Kostenträgern aber nicht gern gesehen wird, weil diese immer glauben, der MDK-Prüfarzt ist in der direkten Diskussion zu nachgiebig.
    Wenn der MDK nur zum Prüfen kommt und das Ergebnis dann irgendwann schriftlich kommt, ist es aber zumindest eine Erleichterung, weil man die Unterlagen nicht alle kopieren und verschicken muss. Für diese Kostenersparnis sollte für den MDK sogar ein Kaffee und ein belegtes Brötchen drin sein (mindestens). Und manchmal hat man dann doch die Chance zur Diskussion mit positivem Ausgang.

    Es gibt aber eine ganz wichtige Sache! Sollte ein Kontakt zwischen Ihren Ärzten und dem MDK-Prüfarzt möglich, nötig oder gewünscht sein, erklären Sie Ihren Ärzten vorher ausführlich die Rolle des MDK und fordern Sie von ihnen immer ein sachliches Verhalten ein (das muss gebetsmühlenartig wiederholt werden)!

    Für die Frage, wie man den MDK ins Haus bekommt, gibt es auf Grund der föderalen Struktur leider nur eine föderale Antwort:

    Kommt drauf an...

    In manchen Bundesländern probiert der MDK gerade, welchen Einfluß es auf die Bearbeitungsquote und den Ressourcenverbrauch hat, wenn man nicht mehr vor Ort geht. In anderen Bundesländern guckt man, was passiert, wenn man mal den Fuß vor die Tür setzt (ui, so groß ist die Welt?!)

    Also hilft nur die gute alte Regel: "Fragen kost nix!"

    Grüße aus dem Rheinland

    Rolf Grube, MBA
    FA für Anästhesie

  • Für diese Kostenersparnis sollte für den MDK sogar ein Kaffee und ein belegtes Brötchen drin sein (mindestens).


    Vorsicht - das ruft mitunter die Antikorruptionsbeauftragten bei Kostenträgern und MDK auf den Plan (alles schon erlebt).

    persönliches Fazit: Über was man sich manchmal echauffieren kann ist immer wieder erstaunlich.

    Herzliche Grüsse aus Mittelfranken
    E. Horndasch

  • Hallo Herr Horndasch,

    Sie haben natürlich recht. Mir ging es nur darum, dass dazu auch eine gastfreundliche Atmosphäre gehört.

    Grüße aus dem Rheinland

    Rolf Grube, MBA
    FA für Anästhesie

  • Wenn Sie die Möglichkeit haben, den MDK ins Haus zu holen, dann

    1. tun sie's!

    2. verraten Sie mir, wie Sie das geschafft haben!!

    In Bayern erleben viele Häuser gerade das umgekehrte Spielchen: Der MDK hat sich (dem Vernehmen nach auf Betreiben einer großen grünen Kasse) vielerorts aus den Kliniken zurückgezogen und prüft nur noch nach Aktenlage. Für mich hat sich dadurch der MDK-Aufwand etwa verzehnfacht, da die Hemmschwelle für - ääähm, sagen wir: nicht immer optimal durchdachte Beanstandungen - beim schriftlichen Verfahren offenbar wesentlich niedriger ist als bei der kollegialen Diskussion in der Klinik.

    Leicht bewölkte Grüße

    MDK-Opfer