Psych Entgeltsystem - PEPP 2013

  • Guten Morgen!
    Kann mich bitte jemand über die Betreuungsintensität aufklären oder mir einen Hinweis geben wo ich nachlesen kann?! Bis jetzt habe ich mich damit noch nicht beschäftigt weil wir kein Kalkulationshaus sind.

    Vielen Dank und einen schönen Tag!
    Suse

  • Hallo Suse,

    die Betreuungsintensität gibt es in verschiedenen Modellen. In entsprechenden Einstufungen soll hier versucht werden, den tatsächlichen (personellen) Aufwand abzubilden, den ein Patient verursacht. Die Kalkulationshäuser müssen diese Einstufung an jedem Tag bei jedem Patienten vornehmen. Die Modelle sind im "Handbuch zur Kalkulation psychiatrischer und psychosomatischer Leistungen in Einrichtungen gem. § 17d KHG" auf den Seiten 202ff zu finden. Einfach unter "Kalkulationshandbuch Inek" googeln.
    Schöne Grüße
    Anyway

  • Hallo Anyway,
    in der mir zugänglichen unveröffentlichten Version des Definitionshandbuches kommt die Betreuungsintensität nicht vor. Sie dient "nur" im Rahmen der Kalkulation dazu den größten Teil (ca. 60-70%) der Kosten auf die Patienten zu verteilen.
    Einige der OPS Kodes spielen eine Rolle im neuen System: Z.B. die 1:1 Betreuung (Erhöhter Betreuungsaufwand) und die Intensiveinstufung mit "mehr als 3 Merkmalen".
    In der KJP ist auch die Höhe der einzelnen Kodes (nur Intensiv) relevant. Das Definitionshandbuch hat 377 Seiten, so wirklich begriffen habe ich die Systematik aber auch noch nicht...
    Grüße, helmutwg

    Einmal editiert, zuletzt von helmutwg (27. September 2012 um 16:51)

  • Hallo zusammen,

    die Intensiveinstufung mit "mehr als 3 Merkmalen"

    hierzu möchte ich anmerken, dass es keinen OPS-Code dafür gibt.

    Die Einteilung lautet "1-2", "3-4" und "5 und mehr".

    Sollte es bei der "mehr als 3" bleiben, bräuchte es auch neue OPS-Codes. Da bin ich mal gespannt. Die Software-Hersteller dürften sich freuen :) .

    Und noch eins: wer die Intensivmerkmale kennt, wird erkennen, dass es wirklich wenige Patienten gibt, die 4 Merkmale gleichzeitig erfüllen.

    Darf ich noch mal die Frage stellen, was mit den 960-gern Codes sein wird? Sie tauchen in dem Entwurf nicht auf. Darf man davon ausgehen, dass sie gar keine Rolle spielen und doch eingegeben werden müssen?

    Zur Betreuungsintensität: ursprünglich nur für Kalkulationshäuser, inzwischen aber in fast jedem Beitrag / Vortrag des InEK als Möglichkeit beschrieben, den Aufwand besser als mit OPS darzustellen (und das ist auch richtig). Man darf wohl davon ausgehen, dass es noch "Abstimmungsbedarf" mit dem DIMDI gibt.

    Freundliche Grüße

    Jorge

  • Hallo Jorge,

    richtig ist dass es aktuell nur die von Ihnen beschriebene Unterteilung der Intensivbehandlung und keine OPS-Codes darüber hinaus gibt.
    Die Aussage von helmutwg ist dennoch richtig: im neuen Entgeltkatalog ist eine Prä-Struktur-PEPP für Intensivbehandlung bei Erwachsenen mit mehr als 3 Merkmalen vorgesehen, die wie (fast) alle anderen PEPPs auch je nach Verweildauer in unterschiedlichen Vergütungsstufen degressiv verläuft!

    Zum Thema Betreuungsintensität:
    Hier wird es 2013 laut zuverlässiger Quellen definitiv keinerlei Abrechnungsrelevanz geben. Es gibt derzeit leider zu viele Modellvarianten, die nicht unbedingt miteinander vernünftig vergleichbar sind. Da die unmittelbare Nähe des Entgeltkataloges zur Somatik-Variante zudem an nahezu jeder Stelle ins Auge springt, stehen die Chancen auch nicht besonders gut, dass die Betreuungsintensität jemals einen entspechenden Stellenwert im System erhalten wird - auch wenn dies durchaus Sinn machen könnte.

    Das InEK wird kein grundsätzlich neues Entgeltsystem für die Psychiatrie/Psychosomatik erfinden!!!

    Gruß, Anyway

  • Hallo Anyway,

    an Sie und auch sehr gerne an alle anderen ForumsteilnehmerInnen folgende Frage:

    Müssen 2013 Therapieeinheiten für Einzel- und Gruppenmaßnahmen erzeugt werden, die dann einen OPS-Code generieren?

    Notwendig scheinen sie ja nicht mehr zu sein.

    Vielleicht weiß ja jemand Genaueres.

    Mfg


    Jorge

  • Hallo Jorge,

    es ist wichtig die Kodierpflichtigkeit von der Entgeltrelevanz zu trennen. Sollten die Angaben in der Vorabversion des OPS 2013 nicht noch vollkommen verändert werden, ist die Angabe der OPS-Codes mit TE vorgesehen und verpflichtend.
    Zwar sind die Anzahl der TE jetzt wohl nicht entgeltrelevant, können aber nach der Kalkulation durch das InEK potenziell im darauffolgenden Jahr als Kostentrenner identifiziert und damit entgeltrelevant werden. Ohne deren Kodierung wäre diese Identifikation von Kostentrennern in der Kalkulation nicht möglich.

    Freundliche Grüße

    E. Rah.

    E. Rah.

    Medizinische Dokumentarin

  • Hallo Jorge,

    um es vorsichtig auszudrücken: gehen Sie mal davon aus, dass auch für 2013 Therapieeinheiten eine Rolle spielen werden (wenn auch vermutliche keine überragende).

    Wir sehen im Übrigen die Leistungserfassung als Element an, endlich auch die therapeutischen Strukturen unseres Hauses abbilden und damit (im wahrsten Sinne des Wortes) rechnen zu können. Dabei geht es uns überhaupt nicht darum, möglichst viele TE zu generieren - das ist absolut zweitrangig. Insofern haben wir auch unsere Therapien nicht an die praxisuntaugliche 25-Minuten-Taktung angepasst. Gleiches gilt für die Gruppengröße.

    Gruß, Anyway

  • Guten Tag,

    hier finden Sie einen m.E. sehr guten offenen Brief der bag kjpp vom 09.10.2012 an das BMG (Herrn Minister Bahr) zum Thema PEPP-Ablehnung mit der Bitte um freundliche Kenntnisnahme.

    MfG,

    ck-pku