Psych Entgeltsystem - PEPP 2013

  • Schönen guten Tag allerseits,

    Frage an das DIMDI:

    Zitat

    In den OPS 9-640 wurde in 2013 die „Ausbildungsklausel“ aufgenommen. Darin heißt es: „Anerkannt werden alle Leistungen, die durch Mitarbeiter erbracht werden, die eine Ausbildung in der jeweiligen, spezifizierten Berufsgruppe abgeschlossen haben…“. Die jeweiligen Berufsgruppen werden jedoch innerhalb dieses Kodes gar nicht spezifiziert. Sind hier in Analogie zu den anderen Kodes aus dem Bereich der Psychiatrie die gleichen Berufsgruppen gemeint oder werden in diesem Fall auch andere abgeschlossene Berufsausbildungen wie beispielsweise Pflegehelfer anerkannt?
    Vielen Dank im Voraus für Ihre Antwort. Ich bitte Sie, die Antwort auch zu veröffentlichen, da die Frage bereits häufiger diskutiert wurde.

    Telefonische Antwort:
    Es sind die gleichen Berufsgruppen gemeint, wie bei den Kodes 9-60 bis 9-63.


    Also gelten auch hier nur die dreijährig examinierten Pflegekräfte!

    Ich wünsche noch einen schönen Tag,

  • Hallo zusammen,

    hier nochmal ein Informationspapier des BMG zum Thema PEPP. Es wird vor allem auf die besserer Honorierung von schwer kranken Patienten (Intensivbehandlungen und 1:1 Betreuung) abgehoben. Wie hier ja auch schon mehrfach festgestellt wurde, werden diese hochgewichteten PEPPs eher selten vorkommen und der größte teil der geleisteten Arbeit wird in den "normalen" PEPP untergehen.
    Außerdem wird nochmal auf die berechneten Zahlen des INEK verwiesen, die ja die degressiven Verläufe der PEPPs begründen würden. Wie diese Zahlen zustandegekommen sind, wird nicht diskutiert (siehe mein Beitrag vom 16.11.).

    Außerdem eine Präsentation des MDK aus Baden Württemberg wo man sich schon auf die kommenden Auseinandersetzungen mit den Kliniken vorbereitet. Das ist meiner Ansicht nach ein weiterer zentraler Kritikpunkt am neuen Entgeltsystem. Es wird den Mißtrauensaufwand auf beiden Seiten deutlich steigern. Die Klinken werden gezwungen Ressourcen in Bereiche (Controlling, Dokumentation, EDV etc.) zu investieren die dann den Patienten fehlen werden. Durch den wirtschaftlichen Druck wird sich die Therapie verändern. Diagnosen (vor allem Nebendiagnosen) bekommen eine sehr viel größere Bedeutung. Im Zweifelsfall wird man eine Diagnose eher kodieren als sie wegzulassen, was vor allem in der Kinder und Jugendpsychiatrie ethisch bedenklich ist.
    Die Kliniken werden liefern was bezahlt wird!

    Herzliche Grüße
    helmutwg

  • Guten Abend zusammen,

    ich komme erst jetzt dazu, mich für die Erläuterungen zu bedanken, tue das aber recht herzlich.

    Ich habe dazu aber weitere Fragen und hoffe, Sie können weiter helfen.

    Es sind die gleichen Berufsgruppen gemeint, wie bei den Kodes 9-60 bis 9-63

    So weit ich weiß, werden hier in Klammern mit "z. B." 3-jährige Ausbildungen aufgezählt. Wird das "z. B." nur hier im Forum als ausschließlich 3-jährige Ausbildungen interpretiert oder sind irgendwo ausschließlich diese Ausbildungen genannt? Eine Krankenpflegehelferin hat eine 1-jährige Ausbildung mit einem bundesweit anerkannten Abschluss ("Pflegehelferinnen", wie in den Beiträgen zuvor erwähnt, haben keinerlei Ausbildung!). Frage also: kann das "z. B." auch auf diese Ausbildungen ausgedehnt werden?

    Zur 1:1-Betreuung

    Ist es richtig, dass, wenn tatsächlich die 80 oder 100 etc-Stunden erreicht werden, dies für den gesamten Fall gillt? Für die gesamte Dauer? Auch wenn der Patient nach 20 Tagen Akutpsychiatrie auf die Psychotherapie verlegt wird und dort noch 6 Wochen behandelt wird?

    Degressive Relativgewichte

    Wie steht es mit Patienten im Bereich PA04C, die nach 14 Tagen auf die Weiterbehandlungsstation verlegt werden? Es dauert scheint es nicht lang, dann werden sie nur noch mit 0,7722 Relativgewichten gewertet. Sind diese Weiterbehandlungsstationen, betrifft ja auch die die anderen Fachbereiche, die Angeschmierten? In meinem Beispiel macht der Unterschied 0,2577 aus. Das gäbe ja eigentlich keinen Ausgleich zwischen der relativ kurzen Behandlungsdauer auf der Akut und der relativ langen auf der Weiterbehandlungsstation. Frage: ist meine Denke richtig?

    CMI

    Es gibt ja Geschäftsführer, die jetzt schon wissen wollen, welche Patienten einen hohen und welche einen niedrigen Relativwert haben (Geld bringen). Ist da die Abkürzung "cmi" bekannt? Heißt wohl " critical mass index". Gegoogelt finde ich da unter unserem Thema nichts. Weiß hier jemand was damit anzufangen?

    Freundliche Grüße

    Jorge

  • Hallo Jorge,

    Ist es richtig, dass, wenn tatsächlich die 80 oder 100 etc-Stunden erreicht werden, dies für den gesamten Fall gillt? Für die gesamte Dauer? Auch wenn der Patient nach 20 Tagen Akutpsychiatrie auf die Psychotherapie verlegt wird und dort noch 6 Wochen behandelt wird?

    Richtig, in den Abrechnungsbestimmungen ist es so geregelt, dass sich ein vollstätionärer Fall über die gesamte Verweildauer, unabhängig von klinikinternen Bereichswechseln, erstreckt.

    Zitat

    Wie steht es mit Patienten im Bereich PA04C, die nach 14 Tagen auf die Weiterbehandlungsstation verlegt werden? Es dauert scheint es nicht lang, dann werden sie nur noch mit 0,7722 Relativgewichten gewertet. Sind diese Weiterbehandlungsstationen, betrifft ja auch die die anderen Fachbereiche, die Angeschmierten? In meinem Beispiel macht der Unterschied 0,2577 aus. Das gäbe ja eigentlich keinen Ausgleich zwischen der relativ kurzen Behandlungsdauer auf der Akut und der relativ langen auf der Weiterbehandlungsstation. Frage: ist meine Denke richtig?


    Prinzipiell ja.


    Es gibt ja Geschäftsführer, die jetzt schon wissen wollen, welche Patienten einen hohen und welche einen niedrigen Relativwert haben (Geld bringen). Ist da die Abkürzung "cmi" bekannt? Heißt wohl " critical mass index". Gegoogelt finde ich da unter unserem Thema nichts. Weiß hier jemand was damit anzufangen?

    Im Fallpauschalenbereich des DRG Systems handelt es sich um den "Case Mix Index" http://www.wirtschaftslexikon24.net/d/case-mix-ind…e-mix-index.htm

    Im PEPP System handelt es sich ja um Tagespauschalen. Man könnte also vom "Day Mix Index " sprechen. Errechnet sich dann aus der Summe aller Tagesbewertungsrelationen dividiert durch die Summe aller Belegungstage.

    Beste Grüße

    E. Rah.

    Medizinische Dokumentarin

    3 Mal editiert, zuletzt von E. Rah. (25. November 2012 um 14:14)

  • Guten Morgen,

    beachten Sie bitte die Information der DKG , die u.a. die Änderungen der PEPPV 2013 zum Entwurf im vorletzten Absatz behandelt.

    Ferner verweise ich hier auf einen m.E. guten, zusammenfassenden Artikel aus dem Deutschen Ärzteblatt zu den Protesten gegen das neue Abrechnungssytem.

    MfG,

    ck-pku

  • Schönen guten Tag Jorge,

    Degressive Relativgewichte
    Wie steht es mit Patienten im Bereich PA04C, die nach 14 Tagen auf die Weiterbehandlungsstation verlegt werden? Es dauert scheint es nicht lang, dann werden sie nur noch mit 0,7722 Relativgewichten gewertet. Sind diese Weiterbehandlungsstationen, betrifft ja auch die die anderen Fachbereiche, die Angeschmierten? In meinem Beispiel macht der Unterschied 0,2577 aus. Das gäbe ja eigentlich keinen Ausgleich zwischen der relativ kurzen Behandlungsdauer auf der Akut und der relativ langen auf der Weiterbehandlungsstation. Frage: ist meine Denke richtig?

    Zum Verständnis der Degression ist es eben wichtig, sich nicht die Tageserlöse sondern die Gesamterlöse anzusehen. Ich habe dies mal als Beispiel in den beigefügten Folien für die Basis-Pepp P003 aufgearbeitet. Obwohl in diesem Fall der Erlös in der letzten Verweildauerstufe in P003B niedriger ist, als in P003C und P003D würde es sehr lange dauern, bis für den Gesamtfall die Erlöse für C und D den Erlös für B "eingeholt" hätten. Die Verweildauerstufen bestimmen lediglich die Steigung des Gesamterlöses über die Zeit.

    Ich wünsche noch einen schönen Tag,

    PS: Wie Sie den Erlös intern verechnen (Akut- <-> Weiterbehandlungsbereich) ist Ihre hausinterne Sache

    • Offizieller Beitrag

    InEK 26.11.12

    Verordnung zum pauschalierenden Entgeltsystem für psychiatrische und psychosomatische Einrichtungen für das Jahr 2013 (PEPPV 2013) im Bundesgesetzblatt veröffentlicht

    Die Verordnung zum pauschalierenden Entgeltsystem für psychiatrische und psychosomatische Einrichtungen für das Jahr 2013 (PEPPV 2013) vom 19.11.2012 wurde heute im Bundesgesetzblatt (Teil I Nr. 54, S. 2.303) veröffentlicht. Ab sofort stellen wir Ihnen das zur Vorabversion inhaltsgleiche Dokument zum Herunterladen zur Verfügung.

    http://www.g-drg.de/cms/Aktuelles/…veroeffentlicht

  • Hallo zusammen,
    ich habe mir mal die BPEPP POO4 - Intensivbehandlung bei Erwachsenen ab 3 Merkmalen bzw. die entsprechende Funktion hinsichtlich unserer Fälle in 2012 (ca. 6000) angeschaut:
    In unserer Erwachsenenpsychiatrie (Allgemein, Sucht und Gerontop.) waren 2012 ca. 44% der Patienten zeitweise als Intensivpatienten (1-5 Merkmale) eingestuft. Die Kriterien für die höher gewichtete PEPP P004Z (75% der Pflegetage) würden aktuell aber nur ca. 1,5% der Fälle erfüllen!
    Bei weiteren 2 % der gesamten Fälle würde die Intensiveinstufung ab 3 Merkmale zu einer "komplizierenden Konstellation" führen.
    Bei allen anderen als Intensiv eingestuften Patienten reichen die Anzahl der Merkmale und der Anteil der Pflegetage nicht für eine höhere Vergütung.
    Kommen sie zu anderen oder ähnlichen Ergebnissen?
    Grüße, helmutwg

  • Guten Morgen,

    ich habe mir mal erlaubt, eine erweiterte Excel-Arbeitsmappe (Version 2010) zu den Anlagen 1a, 1b, 2a und 2b der PEPPV 2013 zu erstellen, die die alltägliche Arbeit mit den entsprechenden Tabellen hoffentlich ein wenig erleichtern kann. Nicht mehr, aber vielleicht auch nicht weniger...

    Diese umfasst neun Arbeitsblätter, zum einen die Tabellen der vorgenannten vier Anlagen, darüber hinaus jedoch eine Tabelle, die die 4 Tabellen (farbig aufgearbeitet) zusammenfasst, kommentiert und um eine BPEPP-Spalte ergänzt, zudem eine Übersicht über die sortierten 101 Bewertungsrelationen.
    Weiterhin habe ich beispielhaft die Degression sowie den Erlösverlauf zu BPEPP P003, PA04 und PA15 als Diagramm dargestellt.

    Also eigentlich nichts Neues... ;)

    Die Tabelle ist vor Änderungen geschützt, ich bitte um Verständnis.

    Für Kritik, Rückfragen und Anregungen stehe ich Ihnen gern zur Verfügung.


    MfG,

    ck-pku

    P.S.: Sollte die Anlage aus urheberrechtlichen Gründen nicht verbreitet
    werden dürfen, bitte ich die Administratoren des Forums um Löschung
    dieses Beitrags.

  • Hallo ck-pku,

    wie so oft gebührt Ihnen Dank & Anerkennung für die Unterstützung! Besonders die erste (mehrfarbige) Tabelle finde ich sehr hilfreich!

    Vielleicht hat jemand Lust, auch die ganzen ZEs einzuhacken? :rolleyes:

    Beste Grüße - NV