Trachealstenose: Kodierung laserchirurgische Beseitigung

  • Guten Tag,

    Hier eine Frage zu einem Kodierproblem in der HNO:

    :?: Wir haben einen Patienten bei dem tracheoskopisch laserchirurgisch eine Trachelastenose beseitigt wurde. Die Fachabteilung hat das mit der OPS 5-314.x: Exzision, Resektion und Destruktion (von erkranktem Gewebe) der Trachea: Sonstige verschlüsselt.

    Ich habe aber gesehen, dass es auch einen Kode 5-316.6x: Beseitigung einer Trachealstenose: Sonstige gibt.

    Meine Frage: Ist der Kode 5-316.6x der zutreffendere oder dürfen sogar beide Kodes zusammen verschlüsselt werden. Zur Beseitigung wurde ja laserchirurgisch Gewebe destruiert und damit die Stenose weitestgehend beseitigt.

    Ich bin mir hier unsicher und würde mich freuen, wenn hier jemand eine Idee hat. :)

  • Hallo Elag,

    tracheoskopisch - > 5-314.02 + Zusatzkode des Lasertyps: 5-985...
    trifft es eher als sonstige
    5-316 eher für klassische chirurgisch

    beide gleichzeitig geht nicht :-(( (nur wenn additiv ein Trachealstent eingesetzt worden wäre)

    Grüße
    J.K.

  • Hallo Forum,

    ich knüpfe hier einmal an:

    Ein Pat. kommt mit einer ihm bek. Trachealstenose zur Stentanlage (Kompressionsstenose) bei bek. Struma mit bereits erfolgter Punktion in einem anderen KH - kein Malignitätsnachweis.

    Hier: Stenteinlage und Punktion Struma; Ergebnis "bösartig".

    Die Stenose ist rein symptomatisch (Druck von außen).

    Ich würde als HD C73 kodieren.

    Der MDK ist der Meinung, die Trachealstenose ist ein eigenständiges Krankheitsbild und somit HD.

    Gruß und ein erholsames WE,

    B. Schrader

  • Moin GOMER1,

    das Malignom ist HD, da es im Rahmen des Aufenthaltes erstmals diagnostiziert wurde (Diagnostik / Staging etc.). Zudem ist das Malignom Ursache der Trachealstenose, diese ist somit als Komplikation oder Folgeerkrankung anzusehen und keinesfalls als eigenständiges Krankheitsbild. Nach meiner Interpretation der DKR 0201 käme eine Kodierung der Trachealstenose als HD nur infrage, wenn die Behandlung des Malignoms bereits endgültig abgeschlossen wäre und ausschließlich die Trachealstenose behandelt werden würde.

    Mit freundlichen Grüßen

    J. Stumper

  • Moin, Herr Stumper - und Forum :-))

    Ich werde morgen die Version des MDKs einstellen.

    Recht vielen Dank vorab.

    Gruß,

    B. Schrader

  • hallo GOMER1!


    ihre ankündigung, morgen die mdk-version einzustellen, bringt mich in zugzwang. Ich möchte nicht im schlepptau der mdk-kollegen argumentieren. Zur kodierung kann ich (noch) nichts beitragen, ich habe da noch nichts geprüft (D002/ 0201)
    mein post beschränkt sich auf die medizin.
    Herr Dr. Stümper schreibt: "Zudem ist das Malignom Ursache der Trachealstenose, diese ist somit als Komplikation ... ".


    Das seh ich nicht mit dieser 100%-sicherheit so.
    Hierzulan.DE sind Knotenstrumen häufig und häufig enthalten diese nicht einen sondern viele knoten. Und manchmal ist einer dieser knoten nicht benigne sondern maligne. Große strumen dehnen sich zudem nach unten in den thorax aus (intathorakal/ substernal). Vor allem sind es lange bestehende substernale (benigne) knotenstrumen die zu Trachealstenosen führen, weil das Sternum die ausdehnung der struma nach vorne/ ventral verhindert. Rein zervikale strumen dehnen leichter die haut des halses (Kropf) als das sie die trachea komprimieren.
    Wenn also bei einer struma mit substernaler ausdehnug im cervicalen abschnitt ein kleiner maligner knoten sitzt und es zu einer nennenswerten einengung der trachea kommt, ist dies in der regel die folge der substernalen struma, nicht des kleinen knotens im z. B. re/ li oberen Quadranten der Schilddrüse.
    Auf das thema papilläres microcarcinom/ incidentialiom will ich erst gar nicht eingehen. Umgekehrt Riedel und Hürthle verhalten sich wohl anderes, sind aber verglichen mit knotenstrumen erfreulich selten.

    mfg ET.gkv

    Einmal editiert, zuletzt von ET.gkv (6. November 2012 um 08:25)

  • Hallo zusammen,

    der Tumor stellt sich wie folgt dar:

    01.11.2010....Raumforderung retrosternal, wohl ausgeprägter retrosternaler Struma....geringe Trachealkompression

    12.01.2011: .... weiterhin bereitet die Struma nodosa, wie sich CT-morphologisch zeigte, dem Pa. durch eine Trachealstenosierung Probleme.

    14.01.2011 EBUS: große paratracheale,proximale Raumforderung - bei Kompression der Trachea von aussen ...transbronchiale Feinnadelpunktion des Tumors.

    Ergebnis: bösartige Neubildung der Schilddrüse.


    Was spricht gegen HD C73 bei symptomatischer Trachealstenose.

    Der Tumor, welcher "gedrückt" hat, wurde punktiert - dieser ist maligne.


    Gruß,

    B. Schrader

  • Moin Herr Schrader - guten Abend liebes Forum :)

    es ist richtig, dass es in der Regel benigne Strumen sind, die durch langsames Wachstum zur Tracheakompression führen - im übrigen nicht nur intrathorakal, sondern auch zervikal (Säbelscheidentrachea). In dem von Ihnen geschilderten Fall scheint es doch eher so zu sein, dass es tatsächlich der maligne Knoten ist, der die Trachea einengt...
    Für die Kodierung der HD ist das aber meiner Meinung nach nicht entscheidend. Es wurde ein Malignom erstmals gesichert, und somit ist dieses auch als HD zu kodieren, egal wie groß oder klein der Tumoranteil in der Struma ist oder welche Maßnahmen außer der Biopsie noch durchgeführt worden sind. Hier sticht m. E. die Spezielle KR 0201 die Allgemeine KR D002.

    Viele Grüße

    J. Stumper mit einem "u" ;)

  • hallo forum
    hallo Herr Dr. Stumper!


    sorry für das ü statt u, sorry.


    Knapp daneben ist auch daneben
    Zwar war meine vermutung mit der substernalen struma richtig,
    - doch wer denkt bei der angabe "Punktion Struma" gleich an UBUS, da geht man doch von einer transkutanen FNA-biopsie aus. Daher vermutete ich knoten cervical, trachealstenose intrathorakal. Trifft wohl für die mehrheit der fälle zu, nicht aber für diesen.


    Es gibt natürlich auch Trachealstenosen bei rein cervikaler struma. Doch verursachen diese rein zervikalen strumen selten stenosen welche zu einer akuten atemwegsobstruktion führen, sehr selten im vergleich zu substernal.
    Ein autorenteam*, welches einen solchen fall 2010 veröffentlichte, hat in der weltliteratur nur 8 veröffentlichungen gefunden. Ich gehe davon aus, das sich diese autoren schon eine gewisse mühe bei der recherche gemacht haben.


    Säbelscheidentracheen können durch druck entstehen, häufiger sind sie aber degenerativ, dem alter geschuldet: Alterssäbelscheidentrachea.


    * J Med Case Reports 2010;4:258 ( open access pubmed)


    mfg ET.gkv

  • Hallo zusammen - guten Morgen,

    so, und nun die Stellungnahme des MDK:

    Die DKR wird zwar korrekt zitiert, kommt allerdings hier nicht zur Anwendung, da die Trachealstenose kein Symptom darstellt, sondern eine eigenständige Folgeerkrankung. Insofern ist der Verweis auf die DKR D002 nicht i.S. des Widerspruchsschreibens zu deuten. Richtig wäre: der Patient stellt sich mit dem Symptom Stridor oder Luftnot vor, diese Symptomatik ist durch die Erkrankung "Trachealstenose" bedingt, die wiederum eine eigenständige Ursache haben mag (sei es maligne oder benigne Struma)

    Der erfolgte Aufwand (Bronchoskopie etc.) wird durch die ND C73 abebildet.

    Die Therapie (Stent) dient der Behandlung der Trachealstenose. Eine Therapie des Schilddüsenkarzinoms erfolgt nicht

    Ende.

    Ich muss das Karzinom auch nicht behandelt haben - wurde erstmalig als Ursache diagnostiziert.

    Für mich ist die Trachea selber nicht betroffen - "kern gesund" und wird nur von außen komprimiert - symptomatisch eingeengt.

    Gruß,

    B. Schrader

    Einmal editiert, zuletzt von GOMER1 (7. November 2012 um 07:34)