Betreuungsintensität

  • Guten Tag zusammen,

    mich interessiert in welchem Rahmen die Einstufung der Betreuungsintensität in anderen Kliniken vorgenommen wird. Ist daran z.B. das ganze Team beteiligt oder nur eine Berufsgruppe? Wird während der Visite eingestuft oder in der Teambesprechung?

    Ich freue mich über Rückmeldungen um Anregungen für die Umsetzung in unserem Haus zu erhalten.

    Viele Grüße Suse

    Einmal editiert, zuletzt von Suse (13. Dezember 2012 um 09:22)

  • Hallo Suse

    bei uns wird die Einstufung im Team gemacht. Da das täglich aber schlicht unmöglich ist, gibt es die Vorgabe mindestens wöchentlich bzw. wenn sich die Betreuungsintensität ändert einzustufen.
    Ich halte es beim neuen Modell auch für besonders wichtig alle Berufsgruppen einzubeziehen, da hier jetzt ja auch psychotherapeutische und soziale Aspekte beurteilt werden und direkt "Aufwand" und nicht mehr "Krankheit" beurteilt wird. Das könnte meiner Ansicht nach auch die Kalkulationsdaten und damit das PEPP verändern:
    Im Rahmen der Kalkulation wurden ca. 60-80% der Kosten über die verschiedenen Betreuungsintensitätsmodelle auf die Behandlungstage verteilt. Die bisherigen BI Modelle waren nach dem Grundsatz "sehr krank = hohe Gewichtung" aufgebaut. Dass die Erkrankung sich im Verlauf der Behandlung bessert ist (zum Glück) zu erwarten. Entsprechend ergeben sich natürlich auch höhere Punktewerte zu Beginn der Behandlung und niedrigere gegen Ende. Da der maßgebliche Teil der Kosten nach dieser Gewichtung verteilt wird, sind die degressiven Verläufe der PEPPs kein Wunder.

    helmutwg

    Einmal editiert, zuletzt von helmutwg (12. Dezember 2012 um 14:05)

  • Hallo,

    dienen die Einstufungen in psychisch, somatisch und sozial begründeten Betreuungsaufwand als Begründung für die Einstufung in die Intensivbetreuung eines Patienten? "Eigene" Entgelte folgen ja aus einer der drei Betreuungsintensitäten nicht, sondern aus der Intensivbehandlung bzw. dem erhöhten Betreuungsaufwand (durch 1:1-Betreuung), oder sehe ich das falsch?
    Und gibt es Erfahrungswerte, wie gegenüber den Sozialarbeitern gerechtfertigt wird, dass diese Dokumentation erforderlich ist (außer: "Wir müssen es machen, weil das System es verlangt!")?
    Vielen Dank schon Mal und liebe Grüße :)

  • Hallo,

    die Betreuungsintensität ist nur zu erfassen, wenn Sie ein Kalkulationshaus sind. Dann dient die Betreuungsintensität der Verteilung der Stationskosten. Mit den Entgelten hat das gar nichts zu tun.

    Für das InEK geht es (nach meinem Verständnis) ja geraden genau darum, die Kosten nach anderen Schlüsseln zu verteilen, als die nach denen hinterher die Entgelte verteilt werden. Sonst ist nämlich von vornherein klar, was dabei herauskommt. Unabhängig davon ist es trotzdem plausibel, wenn ein Patient mit Intensivmerkmalen auch eine höhere Betreuungsintensität (und dadurch für das InEK höhere Stationskosten) hat, als ein Patient ohne Merkmale.

    Gruß