Intramedullärer Draht oder Draht-Osteosynthese

  • Liebes Forum,
    die Suchfunktion brachte wenig ergiebiges, deshalb ein neuer Thread.
    Auszug aus dem OP-Bericht:

    Zitat

    Dg: Distale Unterarmschaftfraktur rechts
    OP: Geschlossene Reposition, intramedulläre K-Draht-Stiftung (radial 1,4 mm, ulnar 1,2 mm)
    .....Nun Reposition, wobei sich die Stellung als instabil erweist. Daher Entschluss zur intramedullären K-Draht-Osteosynthese. Hierzu wird durch eine entsprechende Stichinzision radial und ulnarseitig distal radialseitig ein K-Draht der Stärke 1,4 mm, ulnarseitig ein K-Draht der Stärke 1,2 mm über den Prozessus styloideus eingehend intramedullär nach proximal über die Fraktur hinweg verlaufend eingebracht......

    Welches Kodes sind hier anzugeben?
    5-790.15 - Geschlossene Reposition einer Fraktur oder Epiphysenlösung mit Osteosynthese durch Draht oder Zuggurtung/Cerclage, Radiusschaft
    5-790.18 - Geschlossene Reposition einer Fraktur oder Epiphysenlösung mit Osteosynthese durch Draht oder Zuggurtung/Cerclage, Ulnaschaft

    ODER

    5-790.25 - Geschlossene Reposition einer Fraktur oder Epiphysenlösung mit Osteosynthese durch intramedullären Draht, Radiusschaft
    5-790.28 - Geschlossene Reposition einer Fraktur oder Epiphysenlösung mit Osteosynthese durch intramedullären Draht, Ulnaschaft

    Danke für Antworten

    Herzliche Grüsse aus Mittelfranken
    E. Horndasch

  • Hallo Herr Horndasch,

    ich würde die letzteren Kodes nehmen, denn der Text dazu lautet: "durch intramedullären Draht", und es hat sich um Draht gehandelt und er war intramedullär. Die unter "Inkl.:" aufgeführten Materialien enthalten solche, die eher nicht wie "Draht" anmuten und deshalb extra erwähnt werden müssen, während expliziter Draht selbstverständlich dazu gehört - so fasse ich das auf.

    Freundliche Grüße

    E. Kosche

  • Hallo Herr Horndasch,

    sehe ich genauso wie Frau Kosche: Die zweite Kodierung ist korrekt.

    Mit freundlichen Grüßen

    Dr. med. Roland Balling

    Chirurg
    Medizincontroller
    "Ärztliches Qualitätsmanagement"
    Chirurgische Klinik, 82229 Seefeld

  • Hallo Herr Horndasch,

    Draht-Osteosynthese: Typischerweise Einbringen des Drahtes über zwei Kortikalices, andernfalls instabil. Die Fragmente werden gegeneinander gehalten. Intramedulläre Schienung: Der Draht wird unikortikal eingebracht und verklemmt sich im Markraum. Radiologisch lässt sich das sehr einfach unterscheiden.
    In Ihrem Fall Kodierung zwei.

    Gruß

    Dr. F. Schemmann
    FA f. Orthopädie, Chirurgie, O&U

  • Hallo,

    nur der Vollständigkeit halber:
    Eine weitere Möglichkeit der Drahtosteosynthese ist die Methode nach Kapandji (bei der dist. Radiusfraktur). Hierbei wird der Draht über die Fraktur zuerst in den Markraum eingebracht und dann durch die Gegenkortikalis gebohrt. --> Kapandji

    Mit freundlichen Grüßen

    Dr. med. Roland Balling

    Chirurg
    Medizincontroller
    "Ärztliches Qualitätsmanagement"
    Chirurgische Klinik, 82229 Seefeld

  • Hallo,
    Vielen Dank für die (recht eindeutigen) Antworten.
    Sie bilden die Grundlage für meinen Widerspruch.

    Herzliche Grüsse aus Mittelfranken
    E. Horndasch