• Hallo Herr Selter,

    danke für die Ehre ;) , aber mein Oberarzt und erst recht mein Chefarzt haben leider keine Zeit für solche Aufgaben. Ich hatte eher auf Ihre kompetente Mitwirkung gehofft als Mitglied im DRG-Arbeitskreis der DGOUC und als stellvertretender Leiter der DRG-Kommission der DGW. Sie sind doch dafür genau der richtige Experte.

    Freundliche Grüße

    Elisabeth Kosche

  • Hallo zusammen (und .v. die WS-Spezialisten),

    ist die folgende Beschreibung eine Spondylodese?

    Die Bandscheibe HW3/HW4 wird radiologisch markiert, diese wird dann inzidiert und ausgeräumt. Mit dem scharfen Raspatorium wird die Knorpelschicht auf der Grund- und Deckplatte abgelöst und entfernt. Mit einem scharfen Löffel ausgiebige Anfrischung der Grund- und Deckplatte. Mit der Diamant-Fräse wird die Hinterkante HWK3 und HWK4 resiziert. Mit der Stanze erfolgt die Komplettierung der knöchernen Dekompression. ....... Kein Hinweis auf eine knöcherne Stenose mehr. Es erfolgt dann die Unkforaminektomie beidseits. Dann wird ein 6 mm hoher Hygro-Titan-Cage der Fima Stryker im Bandscheibenfach HW3/HW6 unter seitlicher Röntgenkontrolle eingebracht. Der Cage zeigt eine sehr gute Stabilität. Die Distraktion, die vorher mit zwei Kasper-Pins durchgeführt wurde, wird entfernt.

    Dann Distraktion im Bandscheibenfach HW4/HW5, hier gleiches Procedere mit Diskektomie, Anfrischung der Grund- und Deckplatte, Dekompression des Spinalkanals knöchern. Dann Resektion des Ligamentum flavum.In diesem Bandscheibenfach wird ebenfalls ein 6 mm hoher Hygro-Titan-Cage implantiert. Dies erfolgt unter seitlicher Röntgenkontrolle.

    Gleiches Procedere im Bandscheibenfach HW5/HW6, hier wird ein 7 mm hoher Titan-Cage implantiert. Alle Cages zeigen eine sehr hohe Stabilität.

    Eine Zevo-Platte der Fima Medtronic wird ventralseitig über HW3/HW4, HW4/HW5 und HW5/HW6 mit zwei Pins fixiert. Anschließend werden jeweils zwei 15 mm lange Schrauben in HW3/HW4/HW5 und HW6 fixiert. Die Schrauben zeigen eine gute Stabilität. Die Stellung der Halswirbelsäule konnte durch die Fixierung verbessert werden.

    Begründung der Klinik: bei den spezielle Hygro-Titan-Cages handelt es sich um Schaumcages mit sehr hoher Osteoinduktivität. Die Oberfläche ist rau und beim Einschlagen des Cages wird eine Knochenschuppe in den Cage hineintransportiert. Deshalb ist eine Befüllung des Cages mit minderwertigem Knochen, meistens cortical, überflüssig.

    Im CT der HWS später zeigte sich dann ein fusionierte WS, d.h. das Ziel der Spondylodese sei erreicht worden. Deshalb wurde dann die Platte auch wieder entfernt.

    Was sagen die Spezialisten hier dazu?

    Herzliche Grüsse aus Mittelfranken
    E. Horndasch

    • Offizieller Beitrag

    Hallo Herr Horndasch,

    ich bin zwar kein Spezialist, vertrete jedoch die Ansicht, dass mit den zwischen HWK 3/4 und HWK 4/5 eingebrachten Hygro-Cages eine knöcherne Wirbelfusion i.S. einer Spondylodese angestrebt und erreicht wurde. Die mir bekannten hygroskopisch wirkenden Implantate verfügen im Innern zusätzlich über eine Lamellen- oder Kapillarstruktur zur Induktion der Osteoblastenaktivität. Der dritte eingebrachte ist nach Ihrer Darstellung ein reiner Titan-Cage. Die ventrale Verplattung entspricht m.E. einer temporären Osteosynthese, da später wieder entfernt. Daher m.M.n: Spondylodese zwischen HWK 3/4 und 4/5, jedoch möglicherweise nicht zwischen HWK 5/6, wobei mir das seltsam vorkommt. Wurde dort wirklich kein Hygro-Cage eingebracht?

    Beste Grüße

    B. Sommerhäuser

  • Hallo Herr Sommerhäuser,

    Danke für die Antwort. Das mit dem dritten Fach habe ich in der Eile überlesen. Vielleicht habe ich es auch beim Kopieren mit gelöscht. Der Originalbericht ist umfangreicher, da dort noch sehr viele Blutgefässe beschrieben werden etc.

    Da muss ich mir die (Material-)Doku noch mal genau anschauen, was da eingebaut wurde.

    Herzliche Grüsse aus Mittelfranken
    E. Horndasch