S81.86! Weichteilschaden III. Grades

  • Die Sekundärschlüssel für die Weichteilschäden entsprechen für mich dem Akutereignis.

    Demnach würde ich dem Gutachter recht geben. Es könnte jedoch ferner die T81.8 als ND kodiert werden.

  • Hallo,
    die Tatsache, dass sich eine Hautnekrose entwickelt hat, ist hier ausreichend für die Annahme eines drittgradigen Weichteilschadens.
    Dieser liegt u.a.bei schwerer Hautquetschung oder subkutanem Decollement vor, und von einer dieser Schädigungen ist ja auszugehen, wenn es nach geschlossener Fraktur zu einer Hautnekrose kommt. Also, da anderenorts klassifiziert, scheidet der unspezifisches Kode R02 aus.
    Beste Grüße

    Dr. Rolf Bartkowski
    Arzt f. Chirurgie, Med. Informatik
    Berlin

  • Guten Tag zusammen,

    die Klassifikation des Weichteilschadens nach Fraktur bleibt
    aus verschiedenen Gründen diskussionsfähig.

    So gibt es unterschiedliche Einteilungen, zum anderen
    ist nirgendwo definiert, wann die Klassifikation zu erstellen ist.

    Jeder Chirurg kennt die Hilfkonstruktionen I°bis II° oder II° bis III°.
    Umfassend ist die Bezeichnung I° bis III° - dann macht man nichts falsch.

    Aber ernsthaft:
    Herr Bartkowski hat recht, wenn er implizit Rückschlüsse zur Wertung
    von der Endausprägung des Schadens vornimmt. Nur dies lässt eine korrekte
    Bewertung zu. Ausnahme denkbar: der Weichteilschaden wird durch falsches Verhalten
    des Betroffenen vertieft. Wenn bei problemlosen Verhältnissen eine Fraktur
    weiter belastet wird, vertieft sich jeder Weichteilschaden - aber dann wird man
    als Chirurg mit einem vertieften (schwereren) Weichteilschaden konfrontiert.
    Folge auch dann ist der Weichteilschaden entsprechend zu klassifizieren.

    Fazit für mich: Weichteilschaden ist retrospektiv zu klassifizieren, es stellt keine
    "Momentaufnahme" dar.

    Denkbare reale Ausnahme: es erfolgt eine OP, dann wäre zu prüfen, ob nicht Nekrose
    als OP-Komplikation eingetreten ist.

    Gruß

    P. Host


    P.S.

    Gerade bei Fersenbeinfrakturen ist bekannt, dass sich der echte Weichteilschaden
    erst im Verlauf demaskiert. In den Urzeiten der Fersenbeinchirurgie (vor etwas mehr als 15-20 Jahren)
    hat man so manches Desaster erlebt, wenn man zu früh operativ tätig wurde.

  • Hallo, medman2,
    Hallo, Forum,

    verstehe ich Sie richtig, dass Sie ein manifestes Kompartment durch indirektes Trauma ohne Schädigung der epifaszialen Weichteile immer als WT-Schaden III° + T79.6* klassifizieren würden ?

    Grüße
    AnMa

  • Hallo,

    ich habe da auch eine Frage. Ist ein postoperatives Kompartment nach initialer Frakturversorgung als WTS III° anzusehen oder ist der Zustand bei Aufnahme II° für die Kodierung massgeblich?

    Herzliche Grüsse aus Mittelfranken
    E. Horndasch

  • Hallo,

    ich habe da auch eine Frage. Ist ein postoperatives Kompartment nach initialer Frakturversorgung als WTS III° anzusehen oder ist der Zustand bei Aufnahme II° für die Kodierung massgeblich?

    Hallo,

    Kleine Nachfrage - hat jemand eine Meinung dazu?

    Herzliche Grüsse aus Mittelfranken
    E. Horndasch

  • Hallo Herr Horndasch,

    eigentlich geht es um die Einteilung geschlossener Frakturen. Damit wäre der Zustand bei Aufnahme maßgeblich.

    Gruß

    B.W.

  • Hallo Leute,

    eine Frage zu den Weichteilschaden Dokumentation.

    Die ICD DIMDI Hinweisen fordern auf die Einteilun nach Tscherne und oestern, wo und wie dokumentiert

    ihrdas, habt Ihr ein Extra Formular dafür?

    "S81.8-Offene Wunde sonstiger Teile des Unterschenkels

    Hinw.:

    Bei den Schlüsselnummern S81.84!-S81.89! erfolgt die Einteilung des Weichteilschadens nach Tscherne und Oestern. Kodiere jeweils zuerst die Fraktur (S82.-) oder die Luxation (S83.-)."

    Danke und Grüße im Voraus.

    Med_Doku