5-38** versus 8-836

  • Hallo zusammen,

    leider muss ich mich mit dem Thema Angiologie befassen und stoße dabei immer wieder auf die Kodes 5-38a** und 8-842**

    Wie können diese unterschieden werden? Bei beiden geht es um Stent-Prothesen, nur mit dem Vermerk perkutan und endovaskulär (hier dreht sich mir schon der Kopf).

    Unser Angiologe verschlüsselt 5-38a.14 (Endovaskuläre Implantation von Stent Prothesen: Aorta abdominalis)Bifurkationsprothese ohne Fenestrierung und Seitenarme) und unsere Chirurgen die mit dabei sind 8-842** PTA von nicht medikamentenfreisetzenden Stents (Stent-Graft). Aber nur eins von beiden ist doch richtig. Der OP Bericht ist unten anhängend, woran kann ich das erkennen, bei beiden kommt der Begriff Stents und Stentgraft vor.

    Dazu habe ich ein Beispiel, wahrscheinlich sagt jeder wie leicht, aber es will einfach nicht in meinen Kopf. ?(

    OP-Bericht:

    Ballon/Anzahl: 1x Reliant Ballon

    Stent/Anzahl: 1x Excluder Aortenendoprothese der Firma Gore (Hauptkörper x kontralat. Schenkel)
    Angiographie/Behandlungsbereicht:
    Retrograde Punktion der A. femoralis com. (AFC) beidseits und Anlage einer 5F Schleuse. Via AFC rechts wird ein 5 F Pigtail Katheter bis oberhalb der Nierenarterienabgänge platziert. Angiographie über Pigatil-Katheter: Nachweis eines großen infrarenalen BAA. Nierenarterie links kräftig, rechte Nierenarterie bei Z.n. Nephrektomie nicht vorhanden. A. iliaca com. beidseits ohne relevante Stenosierung. A. iliaca interna beidseits kräftig, links mit Abgangsstenose. Von retrograd erfolgt die Sondierung des Aneurysmas mit einem 0.035“er Terumodraht unter Schienung eines MP-Katheters. Nach Wechsel auf einen Archer 0.035“ Super stiff Draht wird unter angiograh. Kontrolle von rechts der proximale Endoprothesenanteil unterhalb der Nierenarterie freigesetzt (Excluder Device). Anschließend Sondierung des kontralat. Schenkels und Implantation des kontrateralen Schenkels bis in die A. iliaca com. Der kontralat. Schenkel links wird etwas gestaucht. Dilatation der Prothese mit einem Reliant- Ballon. In der Kontrolle zeigt sich eine gute Expansion der Endoprothese ohne Hinweis auf ein Endoleak. Die Nierenarterie links und die Beckenachse stellt sich zuletzt offen dar.

    Chirurgische Versorgung der Zugangswege in der A. femoralis com. beidseits. In der klinischen Erstkontrolle sind beide Füße warm.


    Ich hoffe ihr könnt mir weiterhelfen und Danke euch jetzt schon für Eure Hilfe. :thumbup:

  • Guten Abend!

    Hier handelt es sich um die typische Implantation einer Aortenstentprothese bei Aneurysma. Somit wird nur 5-38a.14 kodiert. Das evtl. Anmodellieren der Stentprothese mit dem Reliant-Ballon ist inclusive und wird nicht extra kodiert. Für die resultierende DRG ist das aber egal.

    Freundlicher Gruß
    Gefäßchirurg

  • Ok, das ist schön, dann habe ich das richtig kodiert. Danke :D Danke.

    Jetzt hat aber unser Angiologe mir noch mitgeteilt, dass er die Kodes 8-836.04 für Angioplastie Ballon Aorta (sehe ich auch so) und die 8-836.09 Angioplastie Ballon andere Gefäße abdominal (sehe ich nicht so) dazu kodieren würde. OP-Bericht ist immer noch der selbe von oben.

    Vielleicht haben Sie hierzu auch noch eine wichtige Information für mich Gefäßchirurg oder der Rest 8o

    Was wäre ich ohne dieses Forum :wacko:

  • Warum sollte man das Ausbringen der BAA-Prothesenschenkel seperat kodieren, dieser ist doch schon im Implantations-OPS enthalten, oder nicht?

    Grüße aus dem Salinental

  • Guten Abend!

    Mit dem Reliant-Ballon mache ich doch keine PTA, sondern modelliere lediglich die Stentprothese an. Im meiner Klinik wird das jedenfalls nicht kodiert.

    Freundlicher Gruß
    Gefäßchirurg

  • Hallo Gefäßchirurg und F15.2,

    ja genau deswegen habe ich nachgefragt, weil mir das nach zu viel kodiert aussah. Dachte dann auch da ja was mit Ballon erwähnt ist, muss ich das doch irgendwie mit anführen und kodieren. Dann nehme ich die beiden Kodes raus und bespreche mich nochmal mit unserem Angiologen. Da dies ein sehr komplexes Thema für mich ist, bin ich sehr froh über Ihre hilfreichen Informationen und Anregungen.
    Nochmals vielen Dank ^^

  • Hallo,

    um zu deiner Ausgangsfrage zu kommen. Da der 5-38a Kode ja operativ ist, wird er genommen, wenn die Leistenarterien freigelegt wurden. Oder, neu in 2013, bei der Verwendung von großlumigen Schleusen. Dabei kam beim durchblättern bei mir die frage auf, ab wann eine Schleuse großlumig ist; hat da jemand eine Idee. Die Implantation eines Stent ( 8-842) findet bei uns im Gefäßlabor statt. Wobei dieser Kode ja speziell einen gecoverten Stent beschreibt. Wäre ein Zusatzentgelt ( zumindest weiß ich das von einem Viabahn-Stent, der unter diesen Kode fällt). Weiß aber gerade nicht, ob verhandelt oder nicht. Das Anmodellieren der Prothese ist natürlich mit im Kode, egal bei welchem Stent und muß nicht extra kodiert werden.

    Ich hoffe, ich konnte dir weiterhelfen.
    Gruß an Alle
    T.E.

  • Hallo zusammen,

    es wurde mir ja schon sehr geholfen, aber man ist trotzdem immer wieder unsicher, deshalb mal wieder *nerv.

    Folgender Bericht:

    Retrograde Punktion der A. femoralis com. (AFC) beidseits, chirurgische Freilegung der AFC links, Anlage einer 5 F Schleuse. Percutanes Vorgehen via AFC rechts mit Vorlegen eines Prostar- Verschluss- Systems. Via AFC rechts wird ein 4 F Pigtail Katheter bis oberhalb der Nierenarterienabgänge platziert. Angiographie über Pigtail-Katheter: Nachweis eines großen infrarenalen BAA. Beckenachse beidseits verkalkt, höhergradige Stenosierung des A. iliaca interna Abganges links, A. iliaca interna rechts funktionell verschlossen. A. iliaca externa und A. iliaca com. beidseits ohne relevante Stenosen.

    Von links erfolgt die Sondierung des Aneurysmas mit einem 0.035“er Terumodraht unter Schienung eines MP-Katheters. Nach Wechsel auf einen Archer 0.035“ Super stiff Draht wird der Hauptkörper (Endurant II 20 F) via A. femoralis com. links in die Aorta abdominalis unmittelbar unterhalb der Nierenarterien freigesetzt. Unter angiographischer Die Sondierung der kontralateralen Seite gelingt mit einem MP- Katheter recht rasch. Die Kontrolle der intraluminalen Lage mittels Pigtail Katheter erfolgt im Hauptkörper. Freisetzung des kontralat. Schenkels (16 F) unter Röntgenkontrolle. Nachdilatation der Landungszonen und der Überlappung mittels Reliant- Ballon. Verlängerung des ipsilat. Schenkels mit einer weiteren Rohrprothese und Nachdilatation der A. iliaca com. beidseits (Wanda 10.0 x 40 mm). Abschluss der Intervention.

    Chirurgischer Verschluss der linken Leiste. Percutaner Verschluss der linken Leiste mittels Prostar.


    Es wurde die Kodierung wie folgt vorgenommen:

    5-38a.14 Endovaskuläre Implantation Bifurkationsprothese aortobiiliakal ohne Fenestrierung (meines erachtens wird nur die Rohprothese oben beschrieben)

    5-38a.40 Endovaskuläre Imp. von Rohrprothese, ilikal ohne Seitenarme

    3604+3605

    8-836.04 PTA Ballon A. abdominalis (würde ich persönlich nicht verwenden)+ 8-836.09 PTA Ballon A. Iliaca externa +

    8-836.09 PTA Ballon A. iliaca communis.

    ?( ?(

    Danke Euch für Eure Mithilfe :rolleyes:

  • Guten Tag!

    Wie schon oben gesagt, keine Kodierung einer PTA wenn nur mit dem Reliantballon anmodelliert wurde. Wäre aber z.B. aufgrund einer Iliacastenose vor Einbringung der Stentprothese eine PTA der Iliacastenose durchgeführt worden, wäre die zu kodieren. Man würde dafür aber nicht den Reliant-Ballon verwenden, sondern einen normalen PTA-Ballon. Dies scheint hier ja offensichtlich nach der Stentimplantation gemacht worden sein. Erscheint mir unlogisch und auch gefährlich!!!!

    Freundlicher Gruß
    Gefäßchirurg

  • Hallo,

    ich schließe mich da Gefäßchirurg an bei der PTA.


    Wie habe ich den Kommentar

    Zitat

    5-38a.14 Endovaskuläre Implantation Bifurkationsprothese aortobiiliakal ohne Fenestrierung (meines erachtens wird nur die Rohprothese oben beschrieben)

    zu verstehen Ihrerseits?

    Sie implantieren eine Endurant II-Prothese. Damit ist der 5-38a.14 erfüllt.

    Grüße aus dem Salinental

  • Guten Abend!

    Da wird schon eine aortobiiliacale Prothese mit iliacaler Extension beschrieben. Die beiden 5-38er sind korrekt.

    Freundlicher Gruß
    Gefäßchirurg