Kodierung HTP und Burch-Schneider-Ring

  • Hallo zusammen,

    ich habe eine Frage bezüglich einer path. Fraktur an der Hüfte mit nachfolgender Versorgung durch eine HTP + einen Absützring (Burch-Schneider-Ring). :rolleyes:

    Hier mal der Sachverhalt:

    Diagnose: C 79.5 + M 90.75, M 89.55, ND: C 18.1

    Osteolyse linkes Acetabulum mit pathologischer Acetabulumfraktur bei metastasierendem Appendixcarcinom

    Therapie:
    Endoprothetischer Gelenkersatz, Kürettage der Osteolyse, Pfannenaugmentation mit Burch-Schneiderring, Netzimplantation


    OP-Indikation:
    Im Verlauf nun progrediente Osteolyse im Bereich des gesamten Acetabulumdaches mit partieller Acetabulumfraktur und partieller Beckendiskontinuität. Auf Grund der Gesamtkonstellation bei ausgeprägten Beschwerden und drohendem Einbruch des Hüftkopfes Indikation zur operativen Vorgehensweise.


    Auszug OP Bericht:
    Es kann unter vorsichtiger Manipulation der Luxlöffel eingesetzt werden und der Kopf samt Hals in toto entfernt werden.

    Es wird das Sitzbein mit dem Meißel eröffnet und ein kleiner Burch-Schneiderring zurecht gerichtet. Es wird versucht, den Burch-Schneiderring in das Sitzbein einzuschlagen. Auf Grund der ausgeprägt kleinen Pfannendimensionierung der Patientin ist jedoch ein Sitz im Sitzbein nicht möglich. Die cuaudale Lasche wird daher zwischen Sitz- und Schambein eingeschoben. Es kann mit dosierten Hammerschlägen der Ring vorsichtig eingeschlagen werden. Es muss die craniale Lasche noch zugerichtet werden.

    Es zeigt sich nun ein korrekter Sitz. Es wird im ersten Schritt in latero-mediale Richtung eine Bohrung angelegt und der Ring cranial mit einer Schraube armiert. Hierunter sehr guter Heranziehen der Lasche an den Beckenknochen, hier besteht sehr gute Knochenqualität. Besetzen dreier weiterer Schrauben, die alle guten Halt finden. Zuvor war bereits im Bereich des Pfannenbodens ein Netz eingebracht worden, um ein Entweichen des Zementes nach intrapelvin zu vermeiden. Es erfolgt eine ausgiebige Jetlavage und nach erneutem Handschuhwechsel die Implantation einer 44er Pfanne mit antibiotikahaltigem in Vakuumzementiertechnik angerührtem Zement.

    Einzementieren einer 12er Bicontactprothese. Nachdem diese vollständig ausgehärtet ist Aufsetzen eines Langhalskopfes, hierunter nicht ausreichende Spannung, Aufsetzen eines XL-Kopfes.


    Mein Vorschlag wären die OPS:
    5-820.01 -> HTEP
    5-782.0d -> Resektion Fragment
    5-820.51 -> "Gelenkpfannenstützschale, zementiert" für den Ring

    Lt. Arzt verlängert das Einsetzn des Rings die OP-Dauer, bringt erhöhten Aufwand, kostet mehr und er gilt als zusätzliches Implantat.


    Jetzt meine endgültige Frage:
    Würdet ihr die HTEP und den Ring auch getrennt von einander kodieren? ?(


    LG und schon mal vielen Dank im Voraus,

    Joann

  • Jetzt meine endgültige Frage:
    Würdet ihr die HTEP und den Ring auch getrennt von einander kodieren?


    Hallo Joann,

    der Blick in den OPS Katalog bringt einen doch (fast) immer weiter ...
    So ist bereits am Anfang des Kapitels "Implantation einer Endoprothese am Hüftgelenk" unter "Hinweise" zu lesen:

    Eine durchgeführte Pfannendachplastik ist gesondert zu kodieren (5-829.1)
    Eine durchgeführte Pfannenbodenplastik ist gesondert zu kodieren (5-829.h)
    Eine durchgeführte Spongiosaplastik ist gesondert zu kodieren (5-784)
    Die zusätzliche Verwendung von Osteosynthesematerial ist gesondert zu kodieren (5-786)

    Bei der Diagnose hätte mich allerdings die Auffüllung der Osteolysen mit Fremdspongiosa nicht überrascht. Das ist nicht rein zufällig auch noch Bestandteil dieser OP?

    Gruß
    Fayence