• Hallo Forum,

    wie kann man ein erhöhtes Thromboserisiko kodieren?

    Unsere Ärzte vermerken in der Akte manchmal ein erhöhtes Thromboserisiko, wenn der Patient bereits eine Thrombose in der Anamnese hat.

    Ich habe nun in Diacos gesucht und folgenden ICD gefunden:
    I82.9 Thromboserisiko, Thromboseneigung

    Laut ICD 10-SGB-V: I82.9 Embolie und Thrombose n.n.b. Vene

    Da diese Diagnose im operativen Bereich einen CCL-Wert von 3 hat und evtl. eine höhere Gruppierung bewirkt möchte ich nach anderen Meinungen fragen.

    Vielen Dank für die Hilfe
    und schöne Grüße

    Angelina Senger

  • Guten Morgen,

    im Zweifel (sofern es keine entsprechende KR gibt) hat der ICD-Text recht, nicht der hinterlegte Diacos-Suchtext!
    Und laut ICD meint die i82.9 eine aktuell tatsächlich vorhandene Thrombose, keine drohende. Wenn keine Thrombose vorliegt, wäre mE das Kodieren der i82.9 Upcoding. Wenn eine vorliegt, sollte sich ein spezifischerer Code finden lassen.

    Freundliche Grüße

    Christian Jacobs

    • Offizieller Beitrag

    Guten Morgen Frau Senger,

    allgemein sind nur Diagnosen als ND zu kodieren, die das Fallmanagement in Form von Diagnostik, Therapie und/oder Pflege beeinflussen.
    Das erhöhte Thromboserisiko müßte ich theoretisch bei fast allen Patienten bei uns kodieren (Verletzungen, Krankheit, OP, bettlägerig,...) und nicht nur wir beugen diesem Risiko ja durch die gängigen Thrombosprophylaxen vor.
    Dies mit einem Kode für eine akute Thrombose zu kodieren kann ich nicht wirklich unterstützen. Sollte eine Thrombose entstehen, dann ist dies selbstverständlich zu kodieren.

    Persönliche Meinung:
    -------------------------------------------------
    Thromboseprophylaxe --> Gut!
    Prophylaktisch Thrombose kodieren --> Schlecht!
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    Gruß

    --
    D. D. Selter

    Mit freundlichen Grüßen

    D. D. Selter

    Ärztlicher Leiter Medizincontrolling

    Berufsgenossenschaftliche Unfallklinik Murnau