• Guten Tag,

    Prof. Simon hat im Deutschen Ärzteblatt kürzlich einen sehr guten Artikel geschrieben zu den Ursachen der chronischen Unterfinanzierung ( Das deutsche DRG-System: Grundsätzliche Konstruktionsfehler Dtsch Arztebl 2013; 110(39): A-1782 / B-1572 / C-1548 ). Um eine auskömmliche Finanzierung sicherzustellen, schlug Prof. Simon darin vor, zurückzukehren zu Krankenhausindividuellen Budgets. Das wäre sicher ein gangbarer Weg aus der Misere. Ich möchte Ihnen als Alternative einen anderen Weg vorschlagen: die sukzessive Erhöhung der Bemessungsgrenze. 10 Jahre DRG-System mit Bezahlung nach Durchschnittswert haben stark zu einer Hebung von Wirtschaftlichkeitsreserven beigetragen. Nun ist die Zitrone aber langsam soweit ausgedrückt, daß etliche Marktteilnehmer ausscheiden müssen. Denn wenn immer nur der Durchschnittspreis gezahlt wird, werden 50% der erbrachten Leistungen ihre Kosten nicht einspielen. Die gezahlten Preise verringern sich theoretisch und leider auch praktisch so lange, bis der absolute Boden erreicht ist und kein Krankenhaus die Leistung auch nur noch einen Euro billiger anbieten kann. Korrigiert man dieses System der Orientierung am Mittelwert nicht, muß es zum Hungertot aller Krankenhäuser führen. Die Dosis macht auch hier das Gift: Eine anfangs ökonomisch sinnvolle Medizin wird zu hoch dosiert und zu lange gegeben - und bringt nun den Patienten um. Die Vergiftungserscheinungen sind unübersehbar. Deshalb: Absetzen! Oder zumindest: Reduktion der Dosis. Mein Vorschlag: Initiative 50+! Die Basis der Preisermittelung sollte sukzessive nach oben angepasst werden. Z. B. durch einen sofortigen Aufschlag von 10% auf den Mittelwert und eine dann jährliche 3%ige Erhöhung des Bezugspunktes über die nächsten 10 Jahre. Damit würde die Idee der Hebung von Wirtschaftlichkeitsreserven durch Orientierung an den Durchschnittskosten weiter leben, ohne aber zu einer flächendeckenden Existenzgefährdung zu führen.
    Ich bitte um ausführliche Diskussion.
    Vielen Dank.


    Gruß

    W.