Adhäsiolyse Bauchdecke bei Excision Ovarialzysten

  • Hallo,

    eine Frage zur Kodierung der Adhäsiolyse: Aufnahme nit zystischem Adnexbefund, der operiert wird. Es erfolgte eine Adhäsiolyse der Bauchdecke sowie die Excision der Ovarialzysten und eine Sterilisation.

    Kodiert wurde D27, N73.6 und 5-469.11 für die Adhäsiolyse sowie 5-651.92.
    Laut MDK ist die Adhäsiolyse nicht zu kodieren, da sie zur Darstellung des OP-Gebiets nötig sei und im OPS-Code bereits enthalten sei.
    Der Fall würde dadurch billiger. Hat jemand dazu eine Idee?

    Viele Grüße
    K. Bartels

    • Offizieller Beitrag

    Hallo,

    nur diese:

    1102a Adhäsionen
    Die Lösung von abdominalen Adhäsionen kann eine aufwändige „Hauptprozedur” oder eine im Rahmen einer anderen Prozedur mitdurchgeführte Begleitprozedur („Nebenprozedur”) sein. Auch wenn Adhäsionen im Verlauf einer anderen Bauchoperation gelöst werden, kann der Vorgang im Einzelfall relevanten Aufwand verursachen. Dann sind ein Diagnosekode (z.B. K66.0 Peritoneale Adhäsionen) für die Adhäsion und ein Prozedurenkode aus
    5-469.1 Bridenlösung oder
    5-469.2 Adhäsiolyse
    für die Lösung der Adhäsionen anzugeben.

    Die OP-Doku muss dies klären.

    Mit freundlichen Grüßen

    D. D. Selter

    Ärztlicher Leiter Medizincontrolling

    Berufsgenossenschaftliche Unfallklinik Murnau

  • Vielen Dank, daran hatte ich auch schon gedacht. Im OP-Bericht ist eine ausgedehnte Netzadhäsiolyse dokumentiert, "mühevolle schrittweise Adhäsiolyse mit dem Lösen des Netzes aus der Bruchpforte unter begleitender bipolarer Blutstillung" dokumentiert, also schon ein erheblicher Aufwand.

    MfG
    K. Bartels

  • Guten Tag (mein erster Beitrag hier),

    für mich, der ich auf der "anderen" Seite tätig bin, ist so ein Hinweis im OP-Bericht ausreichend, um die N73.6 und den 5-469.11 gemäß DKR 1102a als "belegt" anzusehen ... wichtig ist in dem Zusammenhang, dass der Fallprüfer aus der Dokumentation nachvollziehbar entnehmen kann, dass hier ein besonderer resp. "unerwarteter" Aufwand entstanden ist.

  • Hallo liebes Forum,

    ich suche einen OPS-Kode für die Adhäsiolyse am Omentum majus. Bisher habe ich leider nichts gefunden, hat vielleicht jemand aus dem Forum einen OPS-Kode (männlicher Patient, also weibliches Becken nicht möglich ;) )?

    Vielen Dank für Ihre Hilfe!

  • Hallo Ricco,

    meines Wissens gibt es bei den Männern keine Möglichkeit die Adhäsiolyse im Becken zu kodieren. Stolper da auch immer mal drüber und habe auch keine andere Info von unserem MC.
    Bei der Frau ist alles sehr schön unterteilt, beim Mann fehlts da irgendwie.

    Grüße
    Cyre

  • Guten Abend!

    Ich kann mir kaum vorstellen, dass nicht auch, wenigstens an einer Stelle, das Omentum majus auch mit dem Darm verwachsen ist. Dann kann die Adhäsiolyse am Darm kodiert werden.

    Freundlicher Gruß
    Gefäßchirurg

  • Guten Morgen,

    wir hatten auch die 5-469.20 Adhäsiolyse am Darm kodiert. Laut MDK wäre 5-543.x Exzision und Destruktion von peritonealem Gewebe zu verwenden ...

    Mit freundlichem Gruß

  • Guten Abend!

    Wurde nur eine Adhäsiolyse oder auch eine (Teil-)Resektion des Omentums durchgeführt. Ggf. Auszug aus dem OP-Bericht beifügen.

    Freundlicher Gruß
    Gefäßchirurg

  • Guten Morgen,

    hier der Auszug aus dem OP-Bericht:

    Bei dem Pat. wurde ein sehr großer Polyp im Bereich des Colon ascendens vor 2 Tagen coloskopisch abgetragen. Jetzt bei zunehmenden Schmerzen mit Peritonitiszeichen und erhöhten Entzündungsparametern sowie sonografisch freie Flüssigkeit im Bereich der re. Bauchseite wurde zunächst laparoskopiert und je nach Befund Laparotomie vereinbart.

    Pat. in Rückenlage und ITN. Nach Desinfektion und sterilem Abdecken nach Hygienerichtlinien sowie Antibioticagabe wurde eine kleine Hautlängsinzision infraumbilical durchgeführt, Durchtrennen des Subcutangewebes. Darstellen der Fascie und Fassen derselben, Längsinzision der Fascie, Vorlegen einer Fascien-U-Naht, unter Sicht Platzierung der Arbeitstrokare über Führungsstab. Aus dem Arbeitstrokar entleert sich sehr trübe kotige Flüssigkeit. Nun Insufflation mit CO2 und der laparoskopische Rundblick zeigt, dass es massive Verwachsungen (Omentum majus) im Bereich des re. Ober-, Mittel- und Unterbauches vorliegt, Fibrinbeläge. Nun unter Sicht Platzierung des 5er Arbeitstrokars suprasymphysär nach kleiner Hautinzision, Platzierung des 12,5er Arbeitstrokar im Bereich li. Unterbauch nach kleiner Hautinzision ebenfalls unter Sicht. Versuch zunächst die Verwachsungen zu lösen. Bei weiterer Inspektion zeigt sich, dass es auch im gesamten Unterbauch sowie li. Oberbauch zu sehen ist. Aufgrund ausgedehnter Verwachsungen kam der Colon ascendens überhaupt nicht zur Darstellung. Nun Entschluss zur Laparotomie. Entfernung der Arbeitstrokare unter Sicht. Medianer Ober-, Mittel- und Unterbauchschnitt. Hier wurde von der medianen Laparotomienarbe nach Gallenblasen-OP mit Umschneidung des Nabels nach links und Erweiterung zum Unterbauch durchgeführt. Durchtrennung des Subcutanegewebes, Darstellen der Fascie. Hier zeigt sich im Bereich der Fascie noch vorhandene Mersilene-Einzelknopfnähte. Durchtrennen der Mersilene-Nähte, Entfernung derselben, Durchtrennen der Fascie mit dem elektrischen Messer, Durchtrennen des Peritoneums, nun zunächst werden die Verwachsungen des Omentum majus mit Bauchwand im Bereich des re. Ober-, Mittel- und Unterbauches elektrisch gelöst, es entleert sich aus dem Colon ascendens aus der ca. 1,5 cm großen Perforationsstelle eine große Menge Stuhl.

    Wäre dankbar für Hilfe aus dem Forum ...

    Mit freundlichem Gruß!