Hallo Forum,
ich möchte hier mal folgenden Fall zur Diskussion bringen:
Pat. ist zu Hause aus dem Bett gefallen und dabei mit dem Kopf auf den Nachttisch aufgeschlagen. Vorstellung im nächstgelegenen Krankenhaus, dort stellt man eine einseitige Parese fest, in der Bildgebung HWS zeigt sich eine Kompression des Myelons. Ebenfalls wurde ein BSV und eine Spinalstenose festgestellt. Man ging von einer nach Sturz exacerbierten Myelopathie als Ursache der Paresen aus (Hyperextensionstrauma). Taggleiche Verlegung in unsere Neurochirurgie.
Hier erfolgte eine konservativ, symptomatische Therapie nach Dexamethason-Schema. Im Verlauf kam es dann noch zu einem Pneumothorax, Intensivstation, Beatmung, Durchgangssyndrom. Bei Rückverlegung waren immer noch verminderte Kraftgrade und Reflexe zu verzeichnen.
Eine MRT HWS Aufnahme wurde wie folgt befundet: hochgradige knöcherne und weichteilbedingte Einengung des Spinalkanals, prävertebrale Flüssigkeitskollektionen (Hämatom) unter der langen Halsmuskulatur, langstreckige Myelopathie C3 bis C5 mutmaßliche Dekompensation einer Spinalkanalstenose durch das Trauma.
Wir haben diese (traumatisch bedingte) Konstellation mit S14.0 Kontusion und Ödem des zervikalen Rückenmarks in Kombi mit S14.75! Verletzung des Rückenmarks: C5 kodiert.
Der MDK sieht das natürlich ganz anders und ändert die S14.75! in G99.2* Myelopathie bei anderenorts klassifizierten Krankheiten und streicht die S14.0 komplett, da diese bereits mit M48.02 Spinalkanalstenose: Zervikalbereich abgebildet sei.
Die abgerechnete DRG B61B mit 17 Tagen Verweildauer rutscht dann in die I68C ab
Wie sehen Sie diesen Fall?
Viele Grüße, Baumac.