PEPP-Entgeltkatalog 2014: Wie ist die Kodierung substituierter Patienten richtig?

  • Hallo zusammen,

    zur differenzierten Kodierung „psychischer und Verhaltensstörungen durch psychotrope Substanzen“ wurden vom DIMDI die drei neue Kodes U69.30!, U69.31! und U69.32! in den ICD aufgenommen. Laut Abschlussbericht des InEK sollen damit z.B. Patienten mit oralem Schmerzmittelabusus eindeutig von Heroinkonsumenten unterschieden werden können.

    Leider gibt es bisher noch keine Kodierrichtlinie dazu. Nun frage ich mich, ob bei einem Heroinpatienten mit Opiatsubstitution ohne Beikonsum der Kode U69.31! kodiert werden darf oder nicht.

    Verfügt jemand im Forum über weiterführende Informationen dazu?

    Herzliche Grüße

    Melete

  • Hallo Melete,
    bei der U69.31! handelt es sich um einen Zusatzkode für den Nichtintravenösen Konsum von Heroin. Solang es keine andere Information des DIMDI oder des InEK (in Form einer Kodierrichtlinie) gibt, ist damit auch nur der Konsum von Heroin gemeint, da wir uns auf den exakten Wortlaut des ICD-10 verlassen müssen.
    Substitutionspräparate sind jedoch kein Heroin und damit auch nicht auf diesem Wege kodierbar.
    Um einen "nichtintravenösen Konsum von Opioiden" zu kodieren, benötigen wir die U69.33!, die es nicht gibt.

    Viele Grüße,

    B. Gohr

    Das Problem am Gesundheitssystem ist der aufrechte Gang. Der aufrechte Gang ist moralisch wünschenswert, orthopädisch aber eine Katastrophe.

  • Hallo Herr Gohr,

    vielen Dank für Ihre Erläuterung, die ich sehr gut nachvollziehen kann. Wenn im Abschlussbericht des InEK nicht dieser Hinweis auf die Differenzierung zwischen den Heroinkonsumenten und den anderen Opiatabhängigen stehen würde, wäre es für mich auch klarer.

    Somit werde ich einfach einmal eine Anfrage an das InEK senden, mit der Bitte um Klärung. Sollte ich eine Antwort erhalten, werde ich diese im Forum posten.

    Beste Grüße

    Melete

  • Hallo zusammen,

    habe ein ähnliches Problem mit den Codes, deshalb schreibe ich hier weiter.
    Haben jetzt den Aufnahmedatensatz von der KK wiederbekommen mit der Frage nach dem Aufwand der U69.3..
    M.E. sind es Zusatzcodes ohne Aufwand, wie z.B. O09... Dauer der SS.
    Die hat auch keinen Aufwand.
    Oder hat einer eine andere Ansicht?

    Gruß
    Akim

  • Hallo Akim,

    wenn die Kodierung korrekt erfolgt ist, würde ich auf den Abschlussbericht des InEK für 2014 (siehe Anhang) und die Erläuterung auf S. 68 verweisen.

    Welche Aufnahmediagnose wurde denn übermittelt?

    Beste Grüße
    Melete

  • Hallo Akim,

    es würde mich sehr interessieren, wie es mit dieser KK-Anfrage weitergeht. Mal sehen, ob wir demnächst auch Rückfragen von einer der KK erhalten.

    Ich wünsche Ihnen ein schönes Wochenende.

    Beste Grüße

    Melete

  • Hallo,

    ich finde es haarsträubend, dass eine KK nach dem "Aufwand" für eine Sekundärdiagnose fragt.

    Direkt im Kapitel U69.3! steht: "Sie sind [...] für die Kodierung der Art des Konsums dieser Substanzen anzugeben." Also genau wie geschrieben, analog z.B. zur SSD.
    Vergleichbar wäre die Frage, welcher Aufwand mit der Angabe der Seitenlokalisation verbunden ist.

    Viele Grüße - NV

  • Hallo,
    ich bin gespannt, wie schnell der Tag kommt, an dem ein MDK-Gutachter schreibt, dass ein intravenöser Konsum von Heroin anhand der vorgelegten klinischen Dokumentation nicht belegt sei ...

    Gruß
    GenS

  • Hallo Melete,

    haben Sie zwischenzeitlich eine Antwort vom InEK erhalten? Es ging ja um die Kodierung von substituierten Patienten, die m.E. nach eben auch mit "andere Opiate" und ohne Zusatzkode (da nicht i.v.) kodiert werden müssen. Damit sind diese aber eben nicht mehr als ursprünglich Heroinabhängige kenntlich und im PEPP differenziert (A-PEPP), wie es aber ja offenbar sein sollte und m.E. auch Sinn macht. Stationäre Patienten mit aktuell tatsächlich noch Heroinkonsum dürften ja eher selten sein.

    Viele Grüße, Garda

  • Hallo zusammen,

    nachdem ich lange genug als Gast mitgelesen habe, bin ich nun angemeldet um in diesem Fall meinen Beitrag leisten zu können.

    Wir kodieren bei Substitution zu F11.2

    Z51.83
    Opiatsubstitution
    Methadonsubstitution

    Viele Grüße :)