Drainage einer Pankreaspseudozyste 5-523.0 vs 5-529.n0

  • Hallo liebe Mitstreiter,

    folgender Sachverhalt: Bei einem Patienten mit Pankreaspseudozyste soll diese drainiert werden.

    Dazu OP-Berichtauszug 1: "Unter Sicht wird perkutan durch Herrn Schneider transgastral die Pseudozyste punktiert. Es entleert sich klares Sekret. Die gastroskopische Lokalisation der Pseudozyste ist aufgrund der fast fehlenden Vorwölbung der Magenhinterwand schwierig. Neben der vorangegangenen Funktionsstelle wird jetzt mit dem Zystotom die Magenhinterwand punktiert und elektrothermisch eine Stichinzision durchgeführt. Das anschließende weitere Vorschieben des Zystotoms gelingt allerdings nicht. Die Pseudozystenwand erscheint insgesamt derb und durch den ungünstigen Anstellwinkel gelingt es kaum, ausreichenden Druck senkrecht zur Pseudozystenwand auszuüben. Nach einem nochmaligen Versuch gelingt das Vorschieben des Zystotoms, auch das Drain kann anschließend relativ relativ problemlos vorgeschoben werden. Aus dem im Magen liegenden Ende entleert sich allerdings keine Flüssigkeit. Eine nochmalige sonographische Kontrolle zeigt eine vermeintliche Lage des Drains in der Pseudozyste, somit wird der Eingriff vorerst beendet."

    Am nächsten Tag erfolgt hier ein erneuter Eingriff, da die Drainage nicht (mehr) in der Pseudozyste liegt.

    Dazu OP-Bericht 2:"Nach Lösen von einzelnen Adhäsionen Darstellung der Magenvorderwand im Bereich des Antrum und Corpus. Am Antrum-/Corpusübergang Längsinzision der Magenvorderwand, dabei trifft man unmittelbar auf das bereits vorher von außen zu tastende Drain, dieses wird entfernt. Aus der Punktionsstelle entleert sich etwas Sekret. Nach Vorlegen von zwei Haltefäden wird über die gleiche Punktionsstelle mit einer Kanüle allerdings mehr in kranialer Richtung punktiert. Dabei erscheint erneut die Pseudozystenwand extrem derb. Schließlich gelingt die Punktion, es entleert sich reichlich dunkelbraunes Sekret. Nach Vorlegen eines Seldingerdrahtes und Bougierung kann ein 10 Ch.-Doppelpigtailkatheter problemlos in die Pseudozyste eingelegt werden, das andere Ende kommt im Magen zu liegen, es entleert sich schwallartig Pseudozysteninhalt."

    Welcher Prozedurenkode wäre hier eigentlich der korrekte? 5-523.0 oder 5-529.n0 oder 5-529.n2 für die Erst-OP? was ist der eigentliche Unterschied bei den beiden Prozeduren, da ja letzlich eine Drainage der Pankreaspseudozyste in beiden Fällen erfolgt? Mit der 5-529.n0 wird eine Fehler-DRG angesteuert.

    MfG findus

    MfG findus

  • Hallo findus,

    die Beschreibung des ersten Eingriffs ist transgastral, deshalb würde ich 5-529.n2 oder n3 (welcher Stent?) verwenden. Die Ziffer 5-523 "Innere Drainage " verstehe ich als von der Zyste in das Pancreas(gang) abgeleitete Drainage. Die "Gastroenterologen" mögen sich bitte melden, wenn ich hier falsch liege!


    Grüße

    Kodeverdreher

  • Hallo Kodeverdreher,

    auch beim ersten Eingriff wurde kein Stent verwendet, sondern ein Pigtail-Katheter.

    MfG findus

    MfG findus

  • Hallo findus,

    1. und 2. Eingriff: die 5-529.n2 "transgastral endoskopisch, ohne Stent".
    Der Pigtail ist wohl als Drain zu sehen, kein Stent, oder? Fragen Sie doch mal den durchführenden Doc an, wie hier unterschieden wird!

    Viele Grüße

    Kodeverdreher

  • Hallo,

    ich hoffe das passt hier rein:

    eine nichtpankreatitische im verlauf neuentwickelte (bildgebend)"Zyste" am Pankreas (eigentlich EDLypmphompatient mit Chemotherapie, Panzytopenie, komplikativer Verlauf ITS etc.) die aber bei Drainageanlage trübes Sekret mit Eiter entlässt ist doch keine Zyste sondern ein Abszess,oder? Nun steht aber Pankreasabszess nur unter Pankreatitis mit Organkomplikation, dort steht aber als Inklusivum eben Pankreasabszess.

    Darf ich also die K85.91 mit dann 5-520.1 verschlüsseln?

    mit freundlichen Grüßen

    rokka

  • Hallo,

    waren denn Keime in dem Sekret? Wie erfolgte die Drainagenanlage? Offen, perkutan, transgastral oder transduodenal?

    Gruß

    B.W.

  • Hallo.

    dann wäre für mich die akute Pankreatitis korrekt; die perkutane Drainage wäre aber doch mit 8-146.2 zu kodieren?!

    Gruß

    B.W.

  • Hallo nochmal,

    gilt eine postpankreatitische Pseudozyste zur transgastralen(endoskop.)Drainageeinlage als postpankreatitische Nekrose/Flüssigkeitsansammlung also 5-529.p1 oder als Zyste (klingt aber wie normale Pankreasorganzyste wie Nieren oder Leberzyste, was eine Pseudozyste eben nicht ist) mit 5-529.n1?

    Hoffe auf Bestätigung

    MfG

    rokka

  • Hallo,

    der Kode für die Flüssigkeitsansammlung und die Nekrosen ist eher bei akuter Pankreatitis zu verwenden.

    Ich hätte auch für die Pseudozyten den Kode für die Pankreaszysten verwendet.

    Gruß

    B.W.