Aufwendige intensivmedizinische Komplexbehandlung

  • Liebes Forum,

    ich habe eine Frage zu obigem OPS. Wir diskutieren gerade kontrovers über einen Punkt:

    Im neu geschaffenen OPS-Code "8-98f Aufwendige intensivmedizinische Komplexbehandlung (Basisprozedur)" erfüllen wir mit unserer Intensivstation im aus meiner Sicht alle Kriterien, die zur Codierung notwendig sind. Einziger kontrovers diskutierter Punkt ist die 24-stündige Verfügbarkeit des Verfahrens "Interventionelle Kardiologie mit Akut-PTCA". Muss dieses Verfahren im gleichen Krankenhaus durchführbar sein? Wir nutzen das Herzkatheterlabor im Nachbar-Krankenhaus und erreichen eine Zeit ab Indikationsstellung bis zur Akut-PTCA von 20-25 Minuten.

    Freue mich über eine spannende Diskussion.

    Herzlichen Dank

    H. Mende

    Mit freundlichen Grüßen
    Dr. Hendrik Mende


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    Success is a journey, not a destination. (A. Ashe)

  • Guten Tag,

    auch ich möchte diese Frage noch einmal stellen. Bei uns ist die PCI innerhalb von 15 Minuten im Hause unseres eigenen Verbundes verfügbar.

    Eine weitere Frage beschäftigt sich mit der "täglichen Verfügbarkeit der Physiotherapie". Ist hierfür immer zwingend eine Anwesenheit erforderlich? Ist ein Rufdienst ausreichend? Die FAQ geben dazu nichts her, das DIMDI beantwortet noch immer keine Fragen.

    Gruß

    merguet

  • Hallo,
    bei anderen Komplexbehandlungen geht auch das Dimdi von einer halbstündigen Erreichbarkeit aus:


    Warum sollte dies nicht auch hier gelten?

    Gruß

    MiChu ;)
    Sei nicht unglücklich vor der Zeit, denn was dich, als dir drohend, in Angst versetzt, wird vielleicht nie kommen. (Seneca)

  • Hallo zusammen,
    bei der Physiotherapie wäre ich mit einem Rufdienst vorsichtig. Aus der Erfahrungen mit anderen Komplexbehandlungen werden Sie hier die Gerichte bemühen müssen.
    Und eine Akut-PTCA im anderen Haus ist für mich ein klares Ausschlusskriterium. Hier ist nicht die Rede von Kooperationspartnern.

    Herzliche Grüsse aus Mittelfranken
    E. Horndasch

  • Guten Tag,
    danke soweit für die Hinweise. Allerdings ist die PCI innerhalb des Verbundes (eine IK-Nummer) in 15 Minuten (anderer Stadtteil) erreichbar, dürfte mithin kaum weiter entfernt als in manchem Uni-Campus liegen. Es handelt sich also nicht um eine Kooperation.

    Gruß
    merguet

  • Hallo,
    hier mal eine andere Ansicht zum Thema:
    24std-Verfügbarkeit ist dann gewährleistet, wenn das Ganze ohne zusätzliche Transportkapazitäten innerhalb des (erweiterten) Gebäudekomplexes funktioniert. Also wenn man den Patienten im Bett dorthin schieben kann und keinen Intensivverlegungswagen dazu brauchst. Unabhängig von irgendwelchen IK-Nummern.
    (ist kein offizielles Zitat, aber die Argumentation dürfte spätestens bei der Rechnungsprüfung und Erlösrelevanz des Kodes so kommen)

    Herzliche Grüsse aus Mittelfranken
    E. Horndasch

  • Leiber Herr Horndasch,

    im Prinzip kann ich Ihnen ja zustimmen, wenngleich da wieder einmal die Interpretation beginnt. Zunächst ist ja von 24zh Verfügbarkeit die Rede. Dennoch bin ich mal gespannt, wie man den Unterschied des Transportes per NAW in 10 Minuten zum internen Transport in den Uniklinika z.B. Essen, Bonn, Düsseldorf, Freiburg, Berlin usw. verteidigen will (gilt im Übrigen auch für nicht universitäre Großkliniken).

    Wird wahrscheinlich wieder mal zur Einrichtung von Kathetermessplätzen führen....

    Gruß

    merguet

  • Hallo,

    gibt es hierzu bereits neue Erkenntnisse ? FAQ vom DIMDI wäre hilfreich. Wenn mit der aufwendigen Komplexbehandlung tatsächlich bessere Strukturvoraussetzungen adäquater vergütet werden sollen, sollte doch die Formulierung "tägliche Verfügbarkeit" nicht der Interpretation durch MDK oder Gerichtsgutachter überlassen werden...

    mfG

    C. Hirschberg

  • Hallo,
    das ist ganz einfach. Es reicht von der 24stündigen Anwesenheit am Krankenbett bis hin zur Rufbereitschaft. Kommt halt auf das Gericht an. Da wird auch eine FAQ wenig ändern, hier werden wir die ersten Probleme in der Praxis und die Lösungsstrategien von Kostenträgern und Krankenhäuser abwarten müssen.

    Herzliche Grüsse aus Mittelfranken
    E. Horndasch

  • Hallo,

    dass die Pat. an allen sieben Wochentagen dann aber auch tatsächlich Physiotherapie bekommen, ist damit aber nicht vorgeschrieben - oder übersehe ich etwas?

    Viele Grüße,
    fimuc

  • Guten Morgen,

    genau hier wird die Diskussion entbrennen. Wenigstens muss der Dienstplan sattelfest sein. Ob dann tatsächlich eine PT auch zur Anwendung kommt, wird Gegenstand der Auseinandersetzungen sein.

    Gruß

    merguet