dynamische Stabilisierung an der Wirbelsäule durch laterale Verplattung

  • Hallo Forum,

    folgendes Problem: unsere Neurochirurgen haben wegen einer BWK12-Fraktur eine laterale Verplattungsoperation ("Golden-Gate") an der Wirbelsäule durchgeführt. Das OPS-System bildet aber nur die Möglichkeiten einer ventralen oder einer dorsalen Osteosynthese-OP mit einem Schrauben-Platten-System ab (OPS 5-83b.3- oder 5-83b.4-).


    Nach Rücksprache mit einem FA für Neurochirurgie des MDK liegt hier ein Fehler im Katalogsystem vor, weil es keine OPs mit einem dorsalen Schrauben-Plattensystem an der Wirbelsäule gibt. Diese Systeme können nur ventral oder lateral der Wirbelsäule gesetzt werden. Auf der anderen Seite ist die laterale Verplattung eine sehr aufwändige Operation, die durch eine unspezifische Kodierung (5-83b.x-) nicht aufwandsgerecht abgebildet würde.


    Daher meine Frage: Kennt jemand das Problem? Wie wird die OP mit lateralem Schrauben-Plattensystem an der Wirbelsäule korrekt und aufwandsentsprechend kodiert? Kann sie über die OPS 5-83b.4- als dorsale Osteosynthese an der Wirbelsäule kodiert werden, obwohl die Klassifikation ja eigentlich im Wortlaut auszulegen ist? Welche Kodierung wäre ggf. sonst korrekt?


    Vielen Dank für Ihre Hilfen!


    Beste Grüße!

  • Hallo Herr - Frau?

    eine Plattenosteosynthese ist in der Regel an der Wirbelsäule eine "Versteifung von einem und mehreren Segmenten. Somit als Spondylodese zu kodieren.
    Die Osteosynthese selbst erfolgt an der lateralen Wange der Wirblkörper,
    gilt somit als ventrale = "bauchseitige" Plattenosteosynthese.

    Sollte hier aber (gibt es auch) ein dorsaler Plattenfixateur eingesetzt worden sein,
    ist es ein Schrauben-Plattensystem.

    Vielleicht kann Ihnen der Operateur erklären, wo er die "Platte" angebracht
    hat.

    Gruß

    P.Host

  • Hallo Herr Host,

    danke für Ihre Hilfe. Es wurde das Platten/Schrauben-System "Golden Gate" verwendet. Eine Spondylodese liegt meiner Meinung nach nicht vor, weil keine Spongiosa angelagert wurde (ist ja auch ein gut bekanntes Problemfeld).

    Haben Sie noch eine Argumentationshilfe für mich, warum die Osteosynthese an der lateralen Wange als ventrale Plattenosteosynthese gilt und nicht als laterale? Das scheint mir die Kernfrage zu sein. Unsere Neurochirurgen haben übrigens durchaus Sympathie für die Idee, das ganze als ventrale Verplattung zu kodieren. Nur fehlt mir hierfür noch die schlüssige Argumentation. Haben Sie da noch eine Hilfestellung für mich?

    Viele Grüße

    J. Pöpken

  • hallo Kodiermeister!

    gehen Sie doch mal nach ulrichmedical.com > Wirbelsäulensysteme > golden gate, anterior plate system
    dort steht: Endoskopisch anwendbares Plattensystem zur ventralen Stabilisierung der thorakalen und lumbalen Wirbelsäule


    dorsal/ ventral bezieht sich auf die Säulen der WS, nicht auf Rücken-, Bauch- oder Seitenlage.


    Eine Spondylodese ist das natürlich nicht.


    mfg ET.gkv

  • Hallo,

    hänge meine Frage jetzt einfach mal hier mit dran. Wir führten die dorsale Versorgung mit Schrauben-Stab-System von BWK 2 auf BWK 4 sowie BWK 12 auf LWK 2 in einer Sitzung durch. Damit ja zwei unterschiedliche Lokalisationen. Ist der Kode 5-83b.51 zweimal zu kodieren oder kann ich hier 5-83b.53 als Gesamtkode kodieren?

    MfG findus

    MfG findus

  • Hallo Findus,

    ich gehe davon Aus, dass Frakturen an 2 Lokalisationen
    vorlagen.
    Dann ist jede Lokalisation für sich auch mit einem OPS
    zu verschlüsseln. Alles andere wäre wenig logisch.

    Gruß

    P. Host