Modulare Endoprothese

  • Mal wieder eine Frage zur modularen Endoprothese:

    Es wird eine gekoppelte Knieprothese implantiert. Die femorale und tibiale Komponente besteht jeweils aus zwei Teilen (Stem und Gelenkkomponente). Wird der Kopplungsbolzen (Rotationsverbinder) zum Verbinden der femoralen und tibialen Komponente dann einer der beiden Komponenten zugerechnet, d.h. liegt dann definitionsgemäß wirklich eine modulare Endoprothese gemäß OPS vor ??? Ich meine, eher nicht. Wer hat eine Meinung oder sogar eine Stellungnahme der Fachgesellschaften oder des DIMDI parat ? :S

    Grüße von Kodi

  • Liebe Forum Mitglieder,

    wir haben ein paar Fälle in denen der MDK die modulare Endoprothese streicht. Er begründet das unter anderem damit:

    „Die Problematik der (schweren) Verletzung bestand nicht in der längen-, winkel- oder achsengerechten Überbrückung eines Defektes, sondern in der Refixation der ausgebrochenen Tubercula mit anhängiger Rotatorenmanschette. Insofern ist im vorliegenden Fall das Inansatzbringen des Zusatzengeltes nicht begründet“

    In einem anderen Fall wird damit argumentiert, dass die Fraktur durch Cerclage fixiert wurde.

    In beiden Fällen wurden aber die Notwendigen 3metallischen Einzelteile bestätigt. Der MDK stellt bei beiden die Indikation in Frage.

    Meine Frage also, wenn es sich um Fixierungen handelt wie vom MDK beschrieben, ist die Indikation dann nicht gegeben?

    Viele Grüßen

    MissB

  • Hallo, Miss B

    ohne die Fälle näher zu kennen, es geht eventuell eher um die im OPS geforderte knöcherne Defektsituation. Möglicherweise meint der MDK, dass durch die Reposition der Fragmente ja dann kein knöcherner Defekt vorhanden sei.

    Grüße AnMa

  • Hallo AnMa,

    der MDK hat den knöchernen Defekt bestätigt, sowie die 3 Einzelteile. Er erkennt den OPS nur nicht an, weil er sagt, dass es sich um eine Refixierung handelt und nicht um eine längen-, winkel- oder achsengerechten Überbrückung. Die Indikation für den OPS sei so halt nicht gegeben.

    Viele Grüßen

    MissB

  • Hallo AnMa,

    der MDK ...erkennt den OPS nur nicht an, weil es sich ...nicht um eine längen-, winkel- oder achsengerechten Überbrückung. Die Indikation für den OPS sei so halt nicht gegeben.

    Diese Bedingung finde ich im OPS 5-829.k nicht
    Denkbar wäre dann nur noch, dass im Sinne des BSG Urteils zum fiktiven wirtschaftlichen Alternativverhalten das Einsetzen der Modulare Endoprothese für unwirtschaftlich erachtet wird. Das könnte aber nur ein Facharzt beurteilen.

    Mit freundlichen Grüßen

    Breitmeier

  • Hallo,

    den Hinweis mit der Überbrückung findet man bei DIMDI in der FAQ. Ich hatte mir zu dem Sachverhalt schon eine Stellungnahme vom Chefarzt geben lassen:
    "Die Refixierung der Rotatorenmanschette ist sekundär und in diesem Fall von untergeordneter Bedeutung, da bewusst ein Modell mit späterer Revisionsmöglichkeit zur Anwendung kam".

    Ich persönlich finde diese Antwort nicht Aussagekräftig genug, mein Vorgesetzter schon. Mich interessiert jetzt wie das andere sehen bzw. hat der MDK recht?

    Viele Grüßen

    MissB

  • Hallo Forum,

    ich möchte mal eine Frage zur Semantik stellen, wie sehen Sie das?

    5-829.k Implantation einer modularen Endoprothese oder (Teil-)Wechsel in eine modulare Endoprothese bei knöcherner Defektsituation und ggf. Knochen(teil)ersatz

    Bezieht sich die Apposition "bei knöcherner Defektsituation und ggf. Knochen(teil)ersatz" auf die Implantation und den (Teil-)Wechsel oder lediglich auf den (Teil-)Wechsel?

    Stünde vor "bei" ein Komma, dann würde es sich nach meinem Verständnis auf beide beschriebenen Situationen beziehen, so lediglich auf den (Teil-)Wechsel.
    Wir implantieren inverse Schultergelenkendoprothesen, bei denen die scapulare Seite modular aufgebaut ist und dann stellt sich eben die Frage, ob jeweils ein glenoidaler knöcherner Defekt vorliegen muss.

    Bin gespannt auf Ihre Antworten ...

    Gruß,
    KRD :thumbup:

    Einmal editiert, zuletzt von Runge-Durst (22. November 2016 um 13:17) aus folgendem Grund: redaktionelle Bearbeitung

  • Sehr geehrter Herr Selter,

    ist bei "Sekt oder Selter mit Zucker?" der Zucker auch im Sekt?

    "Komm, wir essen jetzt Opa!" oder "Komm, wir essen jetzt, Opa!" ist ein lustiges Wortspiel, zeigt aber den Bedeutungswandel durch Satzzeichen.

    Wieviel ist hier individuelles Sprachempfinden und was sind echte Entscheidungsgrundlagen?
    Beim DIMDI habe ich nichts spezifisches gefunden, worauf basiert Ihre Antwort?

    Ich weiß, meine Frage ist vielleicht etwas provokant (bis nervig), aber vielleicht gibt es ja jemanden mit sprachwissenschaftlichem Hintergrund im Forum, der für mehr Klarheit sorgen kann.
    Es sind doch leider oft ungenaue Formulierungen, die dann einen Rattenschwanz an Streitigkeiten nach sich ziehen, die grundsätzlich vermieden werden sollten.

    Gruß,
    KRD :thumbup: