Komplexbehandlung MRSA

  • Hallo Forum,

    ich habe folgende Frage:
    Bisher haben wir es so gehandhabt, dass wir zur Kodierung der 8-987.10/11/12 die Tage des Aufenthaltes gezählt haben, an denen mit Hilfe der Dokumentation nachgewiesen werden konnte, dass ein pflegerischer Mehraufwand von mind. 120min/Tag entstanden ist.
    So konnte es z.B. sein, dass ein Patient 14 Tage isoliert war, aber nur an 9 Tagen der Mehraufwand nachgewiesen wurde. Dann haben wir nur den Code für 7- 13 Tage kodiert.
    Bisher hatten wir damit auch keine Probleme.
    Jetzt haben wir einen Fall, bei dem die Kasse sagt, der durchschnittliche Mehraufwand bezieht sich auf alle Tage der Isolierung und möchte, das wir alle Minuten Mehraufwand addieren und dann durch die Gesamtzahl der Isolationstage teilen.
    Dieses Vorgehen könnte natürlich sehr schnell zu einem Durchschnittswert unter 120 min führen.
    Ist das o.k.?
    Wie ist die Forumsmeinung und wie sind die Erfahrungen, die andere mit diesem Thema gemacht haben?

    Mit Dank für Antworten und allen ein schönes Wochenende
    Essen

  • Hallo,
    ein Durchschnittswert wird genau so gebildet. Also alle Tage, an denen die Behandlung stattgefunden hat aufaddieren und durch die Anzahl der Tage teilen.

    Herzliche Grüsse aus Mittelfranken
    E. Horndasch

  • Hallo zusammen

    Die Vorgehensweise der Kostenträger ist in diesem Fall nicht korrekt. Der OPS-Kode bildet die Tage ab, an welchen der tatsächliche Mehraufwand mindestens bei 120 Minuten lag.
    Ihre Vorgehensweise ist daher völlig korrekt. Pat. ist 14 Tage isoliert. Hierbei wurde an 9 Tagen ein tgl. Mehraufwand von mind. 120 Min. erreicht. = 8-987.11
    8-987.12 ist nicht korrekt, da an weniger als 14 Tagen ein Mehraufwand bestand obwohl 14 Tage isoliert wurde.

    Ich kann keiner Stelle des Katalogs entnehmen, dass hier die Gesamtminuten des Mehraufwandes durch die Isolationstage dividiert werden müssen um auf die Anzahl der anrechenbaren Tage zu kommen.

    Wünsche ein sonniges Wochenende.

    Beste Grüße

    Thorsten Günther
    Bereichsleiter operatives Medizincontrolling
    RS S Röming und Schneider Strategie GmbH

    • Offizieller Beitrag

    Hallo zusammen,

    im OPS ist zu lesen: Es muss ein dokumentierter durchschnittlicher Mehraufwand von mindestens 2 Stunden täglich während der Behandlungstage mit strikter Isolierung entstehen.

    M.E. ist das daher so zu handhaben, wie von Herrn Horndasch schon beschrieben.

    Ein schönes Wochenende
    wünscht
    B. Sommerhäuser

  • Guten morgen,
    erst mal Danke für die schnellen Antworten.

    Die Frage, die bleibt, ist ja:
    Muss ein Durchschnitt nur aus den Tagen gebildet werden, die ich zähle ( und wenn es dann mehr als sieben sind, ist das gut für mich) oder muss ein Durchschnitt aus allen Tagen gebildet werden?
    Wenn letzteres der Fall wäre, würde das aber konsequenterweise dazu führen, dass, je länger die Isolationsdauer des Patienten ist ( und bei manchen klappt die Sanierung eben nicht so schnell), desto unwahrscheinlicher ist die Möglichkeit den 8.987.12 (der ja dann bald in Frage käme) zu kodieren. Denn je länger der Aufenthalt, desto wahrscheinlicher gibt es Tage an denen die 120 min unterschritten werden.
    Trotzdem wäre natürlich der Gesamtaufwand für einen solchen Patienten auch über den ganzen Zeitraum deutlich erhöht.

    D.h.: ein Patient mit kurzer Isolierungsphase, bei dem z.B. 5 Tage a 130 min, ein Tag a 120 min und 3 Tage a 110min Mehraufwand erbracht wird , würden einen höheren Erlös generieren als Patient mit dem o.g. gleichen Aufwand plus weiteren 3 Tagen a 110 min. Der erste Patient hätte 9 Tage einen durchschnittlichen Wert von 122,2 min, der zweite hätte 12 Tage mit einem Durchschnitt von 119,2 min.
    Trotzdem wäre ja nicht weniger Aufwand erbracht worden. Kann das trotzdem so gewollt sein?

    Ist das eine Frage fürs DIMDI?

    Viele Grüße
    Essen