DRG-Behandlungsrichtlinien

  • Sehr geehrte Damen und Herren,

    Die Vergütung für eine DRG wird mittelfristig fest-
    gelegt werden. D.h. für eine erbrachte Dienstleistung
    wird ein fixierter Preis bezahlt. Meine Frage richtet
    sich jetzt um die Kosten die im Krankenhaus für die er-
    brachte Dienstleistung entstehen. Gibt es z.B.
    Mindestanforderungen wie klinischer Untersuchung,
    apperativer Diagnostik (z.B. Röntgen-TX, Labor),
    Behandlung mit entsprechenden Medikamenten
    (Antibiose) und z.B. Atemtherapie durch Physiotherapie,
    um wie in diesem einfachen skizzierten Beispiel die
    Leistung Pneumonie als DRG vergütet zu bekommen.
    Von diesen Anforderungen hängen ja die Kosten für ein
    erbrachte Leistung ab und somit die Frage ob die Leistung
    wirtschaflich erbracht werden kann.
    Ich wäre dankbar, wenn Sie mit zu diesem Thema: Anford-
    ungen an zu erbringenden medizinischen Leistungen und
    deren entspechenden Kostkalkulationen Quellen, Informationen
    und Anregungen zukommem lassen könnten. Besten Dank im
    voraus.
    Mit freundlichen Grüßen M.Walz:D

  • Lieber Herr Walz,

    meines Wissens nach gibt es noch keine "Qualitätskorridore", die für einzelne DRG´s vorgegeben sind. Ich denke aber, das Mindestanforderungen gerade bezüglich der umsatzstarken und der fallstarken DRG´s sicher nicht lange auf sich warten lassen werden.
    Hausintern müssen Sie sowieso so schnell wie möglich interne Clinical Pathways erstellen, schon allein aus Kalkulationsgründen (was soll ein Controlling kalkulieren, wenn nicht festgelegt ist, welche Leistungen überhaupt den Prozess prägen?). Und dann fallen so Bereiche heraus, wo man feststellt, dass man regelhaft Dinge tut, die nicht wirklich medizinisch nötig sind (Beispiel aus meinem alten Haus: bei der profanen Festlegung, welche Blutabnahme immer vor jeder OP getätigt werden muss, wurde "kl. BB, E.lyte, Quick, PTT" für Erwachsene benannt. Auf die Frage, warum Quick und PTT immer gemacht wurden, meinten die Chirurgen, dass die Anästhesisten es brauchen, und die Anästhesisten meinten, die Chirurgen brauchten es. Ist ein bißchen profan, aber dekct sich mit den Erfahrungen aus anderen Häusern. Solche Regeln entbinden den aufnehmenden Arzt nicht davon, nach anamnestischen Hinweisen auf Gerinnungsstörungen zu fragen und eventuell dann die Laboranforderungen zu ergänzen.).

    Auch noch kleiner Tip: erfahrene Ärzte in der Aufnahme ordnen wesentlich weniger an als AIP-ler. Kann ein echter Kostenfaktor sein, Fachärzte in den Aufnahmebereich zu setzen (meine Oberärzte sind von meinen Vorschlägen nicht gerade begeistert).

    Gruss
    Patricia:smokin: :smokin: :smokin: :smokin: :smokin:
    --
    Patricia Klein

    Patricia Klein

  • Liebe Frau Klein,
    danke für Ihre Antwort, ich dachte schon meine
    Fragen sind hier völlig aus der Welt. Ich möchte
    mich nämlich in einer Praxisarbeit für mein BWL-
    Fernstudium als Assisenzarzt in einer Inneren
    Abteilung mit ( klingt geschwollen ) prozesskosten-
    gesteurtem Targetcosting für beispielhafte DRG`s
    bemühen. Also von medizinischer Seite einen sinn-
    vollen klinischen Prozeßablauf und dazu die
    entsprechende Kostenrechnung zu entwickeln.
    Mit freundlichen Grüßen M.Walz
    :rotate: :rotate: :rotate:

  • Prozessgesteuerte Targetkosten!!! Ich will Sie wirklich nicht hopsnehmen, ich bin total begeistert von diesem herrlichen für mich neuen Begriff!!! Den muss ich auswendig lernen.
    Wenn Sie Ihre Diplomarbeit fertig haben, würde ich gerne ein Exemplar erwerben, würden Sie das vormerken? (Ist ebenfalls ernst gemeint, ich finde es immer wieder erstaunlich, weiviel Wissen in solchen Diplomarbeiten verborgen ist, dagegen sind in den teueren Gutachten oft nicht so die tollsten Tips drin.
    herzlichst
    Patricia:bounce: :bounce: :bounce:
    --
    Patricia Klein

    Patricia Klein

  • Sorry: prozesskostengesteuertes Targetcosting!! (das muss ich noch üben).
    Patricia!:) !:) !:) !:) !:) !:)
    --
    Patricia Klein

    Patricia Klein

  • Guten Morgen Herr Walz,

    Sie kommen mir bekannt vor, aber leider finde ich in Ihrem Profil weder E-Mail noch nähere Infos.
    Falls M. für Michael steht und Sie Ihre Internistenkarriere hier begonnen haben, melden Sie sich doch mal!
    Falls nicht, sind Sie wohl jemand anderes, trotzdem alles Gute.

    Freundliche Grüße

    Christian Jacobs
    Medizincontroller
    Stadtkrankenhaus Rüsselsheim
    jacobs@stadtkrankenhaus-ruesselsheim.de


  • Lieber Herr Jacobs,
    leider muß ich Sie entäuschen ich heiße Martin und
    nach Rüsselheim hat es mich noch nicht verschlagen.
    Freundliche Grüße Martin Walz

    :roll: :roll: :roll: :roll: :roll: :look: :roll: :roll: :roll: :look: :look:


  • Hallo Herr Walz,
    könnten Sie mir vielleicht den Begriff
    "prozesskostengesteuerten Targetcosting" mal
    praktisch an einem Beispiel mal erklären?
    Danke
    Mfg
    A. Kaiser

    ?(