• Sehr geehrte Forumsmitglieder,

    Ich habe hier mal eine Frage zur Kompl.VAC. Ich habe hier einen Patienten mit Chronischer Querschnittlähmung, dieser wurde mit einem Abszess aufgenommen . Abszesspaltung etc erfolgte - Patient wurde eine VAC angelegt " unter operativen Bedingungen" aber ohne Anästhesie .... kann Ich nun die 5-916.* kodieren ? Für eine schnelle Antwort wäre Ich sehr dankbar.

    MFG

  • Hallo,

    lesen Sie bitte die Hinweise am ANfang von 5-916a, da steht: "ist an Operationsbedingungen mit Anästhesie gebunden---". Sonst ist 8-192 zu verschlüsseln, leider...

    Viele Grüße

    Anne 8)

    • Offizieller Beitrag

    Hallo,

    ...und lesen sie am besten einfach noch den nächsten Satz
    Die alleinige Entfernung eines Systems zur Vakuumversiegelung im Bereich von Haut und Unterhaut ohne Anästhesie ist mit einem Kode aus dem Bereich 8-192 zu verschlüsseln.

    Spätestens jetzt dürften Restzweifel beseitig sein.

    Mit freundlichen Grüßen

    D. D. Selter

    Ärztlicher Leiter Medizincontrolling

    Berufsgenossenschaftliche Unfallklinik Murnau

  • Hallo,

    wobei sich natürlich eine gewisse "Un"logik im OPS zeigt. Vgl. Hinweis zu 5-896: "...Die Anwendung der Kodes setzt eine Allgemein- oder Regionalanästhesie...voraus (Ausnahme: Es liegt eine neurologisch bedingte Analgesie vor.)...".

    Mit freundlichen Grüßen

    Dr. med. Roland Balling

    Chirurg
    Medizincontroller
    "Ärztliches Qualitätsmanagement"
    Chirurgische Klinik, 82229 Seefeld

  • Hallo,

    die "Unlogik" zeigt sich auch bei den endorektalen Vac-Therapien: Bei uns durchgeführt in Endoskopie, ohne Anästhesie, bleibt nur der Kode 5-916.xx.
    Oder wird der Hinweis unter 5-916.a (= die Bindung an OP-Bedingungen mit Anästhesie) durch das Inklusivum zu 5-916.a4 wieder aufgehoben?

    Gruß,
    fimuc

  • Hallo fimuc,

    nein. leider nicht. Die Hinweise auf höherer Ebene haben Priorität (gelten für alle darunter aufgeführten Kodes 5-916.a...).

    Mit freundlichen Grüßen

    Dr. med. Roland Balling

    Chirurg
    Medizincontroller
    "Ärztliches Qualitätsmanagement"
    Chirurgische Klinik, 82229 Seefeld

  • Guten Morgen,

    kann bei diesem Sachverhalt der OPS-Kode 5-916.a0 kodiert werden? Die Unfallversicherung meint "nein, da der Hautverschluss vollständig möglich war, somit lag zum Ende der OP weder ein Weichteildefekt noch ein Hautdefekt vor"
    Wir sind der Meinung, dass es sich bei VIA VAC um ein Unterdruck-Wundtherapiesystem handelt, dass gerade bei Wundheilungsstörungen eingesetzt wird - ob offen oder geschlossen wird im OPs nicht unterschieden.

    Bemerkung: Z.n. komplexer Verletzung mit Chopart-Luxation und Wundheilungsstörung Fußaußenrand links

    Operationsverlauf: Indikation zur OP bestand bei weitgehend knöcherner Konsolidierung im CT, deswegen K-Drahtentfernung zur Freigabe der Belastung. Im Bereich des Fußaußenrandes Wundheilungsstörung ohne infektiöse Zeichen, hier Débridement und intraoperativ Befund der primär Sekundärnaht oder primärer VAC.
    .
    Die Patientin wird in Rückenlage gelagert. Anlegen einer Oberschenkelblutsperre. Abwaschen und steriles Abdecken in vorschriftsmäßiger Art und Weise. Sodann Füllen derselben auf 350 mmHg. Entfernen der K-Drähte. Anschließend im Bereich der Wundheilungsstörung MT V-Basis Darstellen der Cerclage und Entfernen in toto, unter Röntgenkontrolle mittels manuellem Druck Überprüfung ohne Anhalt für Instabilität der MT V, ebenso keine Instabilität des Köpfchens. Ausgiebiges Débridement, Öffnen der Blutsperre mit guter Blutung nach auch Wundrandausschneidung der Haut, deswegen Entscheid zum primären Verschluss. Anschließend Epithel-Auflage und Anlage eines VAC-VIA

    Vielen Dank und sonnige Grüße aus dem Süden :)

  • Hallo,

    auf Ricco hat zwar keiner geantwortet ;(

    aber vielleicht passt meine Frage hierher.

    Es gibt ja den neuen OPS
    8-190.4 Kontinuierliche Sogbehandlung mit Pumpensystem bei einer Vakuumtherapie nach chirurgischem Wundverschluss (zur Prophylaxe von Komplikationen)

    Gilt dieser OPS z.B. für eine durchgeführte Meshgraft, wenn man sie mit einem VAC für 4-5 Tage schützt :rolleyes:?(

    Vielen Dank

    riol

    Viszeralchirurg/Unfallchirurg

  • Hallo Riol,
    da das Meshgraft kein Wundverschluss im engen Sinne ist, würde ich den 8-190.3 mit dem Kode für die operative Anlage wählen. Es ist ja eher die Behandlung einer, wie auch immer entstandenen, offenen Wunde. Das VAC hat ja außer dem Schutz auch den Nutzen, das Transplantat auf der Wunde zu fixieren.
    macht es einen Erlösunterschied?? Das würde mich persönlich interessieren?
    Wir nehmen diesen neuen OPS für die eher adipösen Patienten, die nach der Herzoperation den VAC auf die Sternumnaht bekommen, um Wundheilungsstörungen vorzubeugen.
    Ich bin gespannt auf andere Meinungen.
    Gruß
    tuschke

  • Hallo riol,
    sehe ich auch so wie Tuschke. Nach Hauttransplantation den ganz "normalen" VAC-Kode. Die 8-190.4 Kontinuierliche Sogbehandlung mit Pumpensystem bei einer Vakuumtherapie nach chirurgischem Wundverschluss (zur Prophylaxe von Komplikationen) eben dann bei regelrechtem Wundverschluss und dann die VAC drauf als Prophylaxe.

    MfG findus

    MfG findus