• Eine Anfrage vom MDK zu einer dorsalen Spondylodese mit Osteosynthese durch Schrauben-Stabsystem im Bereich der BWS. Wir haben bei dieser Op keine Spongiosa angelagert. Deshalb bezweifelt der MDK die Durchführung einer Spondylodese. Wo steht eigentlich geschrieben, dass bei einer dorsalen Spondylodese Knochen angelagert werden muss? Letztendlich handelt es sich meiner Meinung nach auch bei einem reinen Schrauben-Stabsystem ohne Anlagerung von Spongiosa per Definitionem um eine Spondylodese. Die Einbringung von Cages sind meiner Meinung nach eine ventrale Spondylodese.

    Wie würden Sie zu diesem Sachverhalt stehen?

    Viele Grüße

    Christian Voegele

    • Offizieller Beitrag

    Guten Tag,

    bitte nutzen sie die Suchfunktion des Forums zu "Spondylodese". Dieses Thema ist schon breit abgehandelt. Kurz: Nur Instrumentierung: 5-83b. ZUSÄTZLICHE Spondylodese miittels Spongiosa/Knochenersatz und ggf. Cage: 5-836. Sie können schon im Hinweis unter 5-83b lesen, dass (nur) eine ZUSÄTZLICHE Spondylodese extra zu kodieren ist.
    Der MDK hat Recht.

    Mit freundlichen Grüßen

    D. D. Selter

    Ärztlicher Leiter Medizincontrolling

    Berufsgenossenschaftliche Unfallklinik Murnau

  • Hallo, Forum,

    ich hänge mich mal hier mit dran, weil das nach Suche der "aktuellste" Post ist.

    Ich dachte ja auch, dass mit dem OPS alles klar sei, nun haben wir ein Gutachten zu folgendem OP-Bericht (Zusammenfassung):

    Laminektomie BWK5 über Kostotransversektomie links, Korporektomie, Wirbelkörperersatz OBELISK 17/23 20/20 gerade, dorsale zementaugmentierte Spondylodese Th3 bis Th7 mit Schrauben-Stab-System.

    Wortwörtlich steht u.a.:

    Nun wird rechtsseitig eine Spondylodese im versorgten Bereich durch das entnommene Knochenmaterial durchgeführt.

    Kodiert haben wir den Wirbelkörperersatz, die Osteosynthese mit Schrauben-Stab-System und eine dorsale Spondylodese.

    Nun sagt der MDK: "Der OPS 5-836.32 ist nicht kodierbar, es finden sich keine Angaben zur Anfrischung oder Resektion der Facettengelenke. Die alleinige Anlagerung von Knochenmaterial ist nicht ausreichend."

    Unsere Wirbelsäulenchirurgen sind der Meinung, dass eine Resektion oder Anfrischung der Facettengelenke bei einer Spondylodese nicht notwendigerweise durchzuführen sei. Diese werde durch die Kombination von Schrauben-Stab-System und Knochenmaterial erreicht.

    Kennt jemand die Argumentation des MDK oder ist dies eine Einzelmeinung?

    Grüße

    AnMa

    • Offizieller Beitrag

    Hallo AnMa,

    es ist wohl nirgendwo genau erläutert, ab wann genau eine Spondylodese vorliegt (Leitlinien, Lehrbücher, etc.). Das ist typisch für die Insuffizienz der Kodierrichtlinien und die Arbeit der Selbstverwaltung, strittige (und oft erlösrelevante) Punkte möglichst NICHT zu klären... Ein immerwährender Quell des Missmutes. Meine persönliche Meinung anhand Ihrer Informationen: Der MDK hat richtig argumentiert. Die reine Anlagerung von Spongiosa an die nicht entknorpelten Gelenkflächen in der dorsalen Säule hat offenbar nur eine Stabilisierung aber keine dorsale knöcherne Durchbauung - auch, wenn diese irgendwann einmal stattfinden mag, zum Ziel. Und die Schrauben-Stab-Instrumentierung dorsal ist meiner Meinung nach eine Osteosynthese, auch wenn sie eine Versteifung zeitigt.

    Viele Grüße und ein schönes Wochende

    B. Sommerhäuser