Beatmung Kinder Säuglinge High Flow Nasenkanülen

  • Hallo liebes Forum,
    betreffs eines Falls aus 2014 stellt sich die Frage, ob bei alleiniger Kodierung des OPS 8-711.4 Atemunterstützung durch Anwendung von High-flow-Nasenkanülen (HFNC-System) die Dauer der Anwendung als Beatmungszeit kodiert werden kann/muß.
    Der MDK möchte das nicht und verweist auf die Kodierempfehlung 317 (beachte auch 524)
    Da allerdings 8-711.- heisst: maschinelle Besatmung und Atemunterstützung bei Neugeborenen und Säuglingen sollte auch hier die Dauer der "Unterstützung" angegeben werden müssen.
    Weiterhin ist es nicht strittig, da von OPS 8-711.00 - 8-711.3 die Dauer der Behandlung zu kodieren ist.
    Dies soll nun ab 8-711.4 nicht mehr gelten ... ?

    Die FOKA ist ja im Konsens mit KDE 524 (für mich unverständlich, da 8-711.- einen Beatmungs- bzw. Atemunterstützungsaufwand darstellen soll und bei HighFlow Nasenkanülenanwendung gerade bei Kindern und Säuglingen immer auch CPAP ensteht)

    Die Gliederung des Kapitels 8-711.- macht eigentlich den Absatz in der DKR 1001 zu CPAP überflüssig
    Weiterhin wird in dieser DKR die Kodierung der Beatmungsdauer bei OPS 8-711.4 nicht explizit ausgeschlossen

    Bitte um Meinungen oder Erfahrungsberichte bezüglich dieses Themas auch wenn das für einige "kalter Kaffee" sein sollte...

    Grüße von der Küste

  • Hallo Wassermann,
    HFNC ist KEINE Beatmung. Wenn Sie hierzu eine nähere (mehrseitige) Erläuterung möchten, dann bitte um Nachricht per PN.

    Herzliche Grüsse aus Mittelfranken
    E. Horndasch

  • Ich habe selten eine derart eigentümliche Urteilsbegründung gelesen. Oder?

    V. Blaschke

    _____________________
    Dr. med. Volker Blaschke

    Einmal editiert, zuletzt von Blaschke (15. April 2016 um 09:51)

  • Seit wann kümmern sich Landgerichte um die Sozialgerichtsbarkeit zu Fragen der Kodierung?
    Das Urteil ist nicht nur eigentümlich, sondern sollte auch mit Vorsicht genommen werden.

    ?(8o

  • Hallo,

    was soll an dem Urteil eigentümlich sein? Das Landgericht ist zuständig, da es sich offensichtlich um eine private Krankenversicherung handelt. Die Auslegung, ob eine High-Flow-Kanüle Beatmung ist, oder nicht, folgt den bestellten Gutachtern und ist zusammenfassend begründet.

    Gruß

  • Hallo miteinander,

    machen wir hier die Rostocker Diskussion auf!

    Das Urteil folgert konsequent aus dem Wortlaut der DKR:
    "
    Kodierung
    Wenn eine maschinelle Beatmung die obige Definition erfüllt, ist

    ...
    3) Bei ist ein Kode aus
    8-711
    anzugeben.
    Die HFNC Methode ist unter 8-711 mit 8-711.4 eingruppiert, ergo Beatmung.

    Was meines Erachtens im Urteil nicht berücksichtigt wird, ist
    a. die Bedingung unter Kodierung: Wenn eine maschinelle Beatmung die obige Definition erfüllt: tut das die HFNC Methode (doch eher nicht, auch wenn es Arbeiten gibt, die hier einen entstehenden Überdruck beschreiben)
    b. die zusätzlichen Ausführungen im Spezialfall CPAP:
    Die Dauer der Atemunterstützung mit kontinuierlichem positivem Atemwegsdruck (CPAP) ist bei Neugeborenen und Säuglingen bei der Ermittlung der Beatmungsdauer zu berücksichtigen. (hier explizit Beschränkung auf CPAP- aber ist eben nur die weiterführende Klärung bei CPAP)

    Im Ergebnis bleibt das Urteil logisch korrekt, wenn die einleitende Bedingung- Definitionserfüllung einer "Beatmung"- gegeben ist. das ist nach meiner Auffassung nicht so, aber ich bin weder Pädiater noch Betäuber.

    Ich denke, hier ist eine Klarstellung in den DKR zu erwarten.

    @ Erwin Horndasch: ich hätte gerne die Infos /PN

    Uwe Neiser