Kodierung atrophe Desmose

  • Liebes Forum,

    ich bin in diesem Fall über die Suchfunktion nicht fündig geworden.

    31-jährige Pat. mit rez. Subileuszuständen und stationären Aufnahmen seit dem Kleinkindalter.
    Aktuell extreme Aussackung Colon descendens.
    Es erfolgte eine Hemikolektomie links.

    Der histologische Befund:

    Hemikolektomiepräparat mit 8cm messender Wandausstülpung und hier hochgradiger, subtotaler bis totaler Atrophie der Lamina muscularis propria, bei einer auch in den anderen Darmabschnitten insgesamt schweren Texturstörung der Lamina muscularis propria mit immer wieder partiell inkomplett fehlendem Bindegewebsgerüst zwischen zirkulärer und longitudinaler Muskelschicht, unregelmäßigen narbigen Fibrosklerosezonen, teils auch mit offensichtlich sekundär reaktiver myofibroblastärer Zellproliferation ohne Atypie, dabei mit prinzipiell angelegtem Plexus submucosus und Plexus myentericus, aber mit teils prominent hyperplastischen Ganglien, teils in narbigen Fibrosklerosezonen auch mit vermindertem Gangliengehalt, die Schleimhaut dabei regelrecht strukturiert, die Texturstörung der Lamina muscularis propria auch fokal und geringer ausgeprägt bis in die ansonsten atypiefreien, getrennt untersuchten luminalen Präparatresektionsränder hineinreichend. Kein Anhalt für Malignität.
    Rein histomorphologisch entspricht der Befund dem Bild einer sog. atrophen Desmose, wobei es sich um eine Atrophie des kollagenen Bindegewebsgerüstes in der Lamina muscularis propria handelt.
    Diese Läsion kann primär angeboren sein oder im Erwachsenenalter sekundär erworben werden, wobei die sekundär im Erwachsenenalter erworbenen Fälle häufiger im Colon ascendens auftreten.

    Für sekundäre Erkrankungen besteht nach umfangreicher Vordiagnostik kein Anhalt.
    Keine Nebendiagnosen.

    Was ist aber die Hauptdiagnose?

    Bei nachgewiesenen Ganglien scheidet die Q43.1 aus.
    Eine kongenitalen primäre aplastischen Desmose wurde nicht diagnostiziert, diese Pat. werden bereits im Säuglingsalter OP-pflichtig, außerdem liegt keine Megazystis vor. Somit scheidet auch die Kodierung eines Microkolon-Megazystis-Syndrom mit Q43.8 aus.

    Meine Ideen wären K59.3 oder doch Q43.9 ?

    Vielen Dank im Voraus.

    Viele Grüße

    MC1