• Guten Morgen,

    hier finden Sie eine sehr gelungene Darstellung der "PEPP-Grouper-Logik 2016" nebst dazugehörige Excel-Tabelle für den Bereich vollstationäre Psychiatrie der Klinik für Psychiatrie, Psychotherapie, Sozialpsychiatrie und Psychotherapie/MH Hannover.

    Vielen Dank an Bernhard Häring und Marc Kutschis für die wertvolle Mühe! :thumbup:


    MfG,

    ck-pku

  • Guten Tag,

    der LVR-Klinikverbund, zu dem auch PEPP-Optionshäuser gehören, warnt hier nach ersten Erfahrungen mit dem Entgeltsystem für psychiatrische und psychosomatische Kliniken (PEPP) vor dessen flächendeckender Einführung. Lesen Sie dazu auch hier.


    MfG,

    ck-pku

  • Herzlichen Dank für die Informationen,

    leider ist aus diesen Berichten nicht zu erkennen, auf welchen Erkenntnissen und Daten die dort gewonnen Fakten gründen. Die genannte Kritik ist hinlänglich bekannt und so wenig substanziell.

    HG
    klauss

  • Guten Morgen,

    ein weiteres großes Optionshaus, das Psychiatrisches Zentrum Nordbaden, spricht sich über die Geschäftsführerin Frau Anett Rose-Losert hier klar gegen PEPP aus.

    Ähnlich äußert sich ein weiterer großer Frühoptierer, die Charité (Campus Mitte) Berlin, über seinen Direktor Prof. Dr. Dr. Andreas Heinz.

    An der geäußerten PEPP-Kritik selbst ist inhaltlich nichts neu, neu ist aber, dass sich immer mehr systemrelevante Praktiker klar gegen PEPP positionieren, die selbst mit am längsten PEPP-Erfahrungen in der alltäglichen Anwendung gemacht haben und die negative Entwicklung für Patienten daher am besten aus erster Hand beurteilen können!

    Ich wünsche ein schönes Wochenende.


    MfG,

    ck-pku

  • Hallo,

    und vielen Dank für die aktuellen Infos!

    Schade nur, dass viele systemrelevante Praktiker keine Ahnung vom PEPP-System zu haben scheinen und Argumente auffahren, die nicht stichhaltig sind.
    Andere Aspekte bleiben leider völlig außen vor. Z.B. die Unmöglichkeit, die komplexen Abrechnungsregeln von PEPP in der Praxis umzusetzen.
    Zu nennen wären z.B. die Fallzusammenfassung über den Jahreswechsel, ET und ZP, mehrteilige Fallzusammenfassungen usw.
    Es soll große psychiatrische Kliniken geben, die seit Monaten nicht abrechnen können, weil entweder ihr KIS-Anbieter oder die Kassen oder beide mit den
    PEPP-Fällen nicht zurechtkommen.
    So kann natürlich auch auf einen Abbau von Betten hingearbeitet werden... ;(

    Viele Grüße - NV

  • Hallo,

    auch wenn es sinnlos erscheint, manche Dinge kann ich leider einfach nicht so stehen lassen:

    ...Und wenn die Pauschale beispielsweise nur 26 Tage abdecke, dann aber eine Krise komme? "Sollen wir einen Schizophrenen einfach entlassen?" Hinzu kommt: "Geistig Behinderte mit psychischen Erkrankungen bildet PEPP überhaupt nicht ab."

    Diese Aussagen stimmen einfach nicht! Es gibt bei PEPP keine Fallpauschale. Jeder (notwendige) zusätziche Tag wird bezahlt, auch und erst Recht, wenn nach 26 Tagen noch einmal eine Krise kommt (dann gibt es sogar bei entsprechender Leistung über die ergänzenden Tagesentgelte noch einmal zusätzlich Geld). Geistige Behinderung ist ebenfalls über den Kode für Intelligenzminderung aufwertend berücksichtigt.

    Sorry, aber wer solche Aussagen macht kann für mich sicherlich nicht als "systemrelevanter Praktiker" mit PEPP-Erfahrung gelten, das ist reinste Polemik!

    Auf der einen Seite wird fleißig über Modellvorhaben gejubelt, bei denen die Verantwortlichen ganz stolz erzählen, wie viele Patienten sie bereits "ambulantisiert" haben und wie viele Stationen deshalb schon geschlossen und Kosten eingespart werden konnten. Bei PEPP dagegen wird über einen sehr hypothetischen Anreiz zur Verweildauerverkürzung lamentiert. Langsam geht es mir wie Wonko, dem Verständigen!

    Gruß

  • [weiter unten konkretisiert]

    Das Problem am Gesundheitssystem ist der aufrechte Gang. Der aufrechte Gang ist moralisch wünschenswert, orthopädisch aber eine Katastrophe.

    3 Mal editiert, zuletzt von B. Gohr (12. Februar 2016 um 11:10)

  • Hallo nochmals,

    ich bin immer wieder überrascht, mit wieviel Häme sich an einzelnen Darstellungen in der Presse geklammert wird.

    Diejenigen haben wohl bisher wenig Erfahrung mit der Presse gemacht, denn das, was man (selbst in schriftlichen Pressemitteilungen) ausdrückt, und das, was dann abgedruckt wird, ist -zumindest nach meinen Erfahrungen- oftmals verschieden. Das sollte man dann aber eher der Presse und nicht denjenigen anlasten, die Aussagen getroffen haben.

    Wie auch immer dargestellt bleibt, dass große Optionshäuser, alle großen Fachverbände, Angehörigenverbände, Bundestagsfraktionen (SPD, BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN, DIE LINKE) und auch einzelne MdB-Gesundheitspolitiker der CDU gegen PEPP aussprechen.

    Zu unterstellen, dass es bei der Anzahl und Verschiedenheit der Fachleute an Kompetenz, Sachverstand und Begründetheit fehlen würde, wäre m.E. zumindest vermessen.

    Die weitere Entwicklung im o.g. "strukturierten Dialog" bleibt ohnehin abzuwarten.

    MfG,

    ck-pku

  • Zu unterstellen, dass es bei der Anzahl und Verschiedenheit der Fachleute an Kompetenz, Sachverstand und Begründetheit fehlen würde, wäre m.E. zumindest vermessen.

    Da gebe ich Ihnen uneingeschränkt recht.


    Ich präzisiere meinen obigen Post:
    Es wirkt in solchen Artikeln (für Anwender des Systems), als hätten die Praktiker keine Ahnung vom System und reduzierten alles auf eine vermeintlich schlechte Patientenversorgung.
    Für den uninformierten Leser hingegen klingt es, und das ist ja das Ziel der Geschichte, als würden bald Horden von marodierenden Schwerstkranken durchs Land streifen.
    Schlauerweise steht das Zitat dann direkt hinter der Frage nach der Entlassung nach 26 Tagen. Hier vermischt man also Fehlinformation gezielt mit Sachlichkeit einer Praktikerin.

    Die große Frage ist doch: Was in welchem Artikel ist Pressemanipulation, was Polemik und was ist einfach falsch?

    Viele Grüße,

    B. Gohr

    Das Problem am Gesundheitssystem ist der aufrechte Gang. Der aufrechte Gang ist moralisch wünschenswert, orthopädisch aber eine Katastrophe.

    Einmal editiert, zuletzt von B. Gohr (12. Februar 2016 um 11:10)

  • Hallo Herr Gohr,

    und ich möchte Ihren Post noch ergänzen mit: "und was ist einfach richtig?"

    Denn mit PEPP wird es ja durchaus Fehlentwicklungen geben (ja, die gibt es mit dem Altsystem auch)! Zumindest dann, wenn man das Thema PEPP nicht nur technisch als Abrechnungssystem betrachtet, sondern übergeordnet in seinem politischen Gesamtzusammenhang stellt. Meine Kritik habe ich hier ja hinreichend dargestellt, gern stehe ich für Erörterungen weiterhin zur Verfügung.


    Herzliche Grüße nach Kiel,

    Ihr ck-pku

  • Hallo,

    ich bin immer wieder überrascht, mit wieviel Häme sich an einzelnen Darstellungen in der Presse geklammert wird.

    Diejenigen haben wohl bisher wenig Erfahrung mit der Presse gemacht, denn das, was man (selbst in schriftlichen Pressemitteilungen) ausdrückt, und das, was dann abgedruckt wird, ist -zumindest nach meinen Erfahrungen- oftmals verschieden. Das sollte man dann aber eher der Presse und nicht denjenigen anlasten, die Aussagen getroffen haben.

    Ich klammere mich nicht an Darstellungen in der Presse, und schon gar nicht mit Häme! Ich kenne die Presse sehr gut und weiß, dass sich die ein oder andere Aussage in der Presse dann doch etwas schräg wiederfindet; der Kern jedoch ist in der Regel zutreffend (in Bezug auf das Gesagte) wiedergegeben.

    Zudem gehe ich hier auf den Presseartikel ein, weil SIE ihn ja hier fleißig gepostet haben und weil er halt öffentlich ist. Ich habe vergleichbare Aussagen auch schon auf Kongressen und Fachtagungen gehört, in Fachzeitschirften gelesen usw. Ich kann daher durchaus gut begründet behaupten, dass der ein oder andere PEPP Kritiker (auch aus Fachkreisen) Aussagen über PEPP macht, die einfach nicht zutreffen. Ob nun bewusst oder aus Unkenntnis der Tatsachen, sei mal dahingestellt. Diese kann ich zwar versuchen, hier zu wiederlegen, aber wenn jede Veranstaltung, jede Veröffentlichung, jeder Presseauftritt dazu genutzt wird, solche fehlerhaften Darstellungen zu verbreiten, wenn dies ebenso undifferenziert und unzutreffend Patienten und Patientenvertretern erzählt wird, wenn sich das jeder Lokal- oder Wahlkreispolitiker anhören darf, dann ist der Keks halt wohl gegessen.

    Ich habe schon einmal gesagt, dass ich nicht mit PEPP verheiratet bin, dass ich einen Teil der Kritik durchaus nachvollziehen und sogar teilen kann. Ich finde nur dieses schlagwortartige Polemisieren gegen PEPP und die Verbreitung von (Manipulation mit?) unwahren Behauptungen falsch. Nicht zuletzt weil es Hoffnungen auf "bessere" Systeme weckt, die vermutlich nicht erfüllt werden können.

    In zehn Jahren, wenn dann alle nach dem Modell der Fachgesellschaften abrechnen, wird sich noch der ein oder andere PEPP zurückwünschen. ;)

    so long,