• Hallo ck-pku,

    sie sind ja echt witzig: Erst beschweren Sie sich über die "Pepp-Befürworter" hier im Forum, die die Verbändepapiere kritisieren und dann behaupten Sie, es gäbe gar keine. Nur weil es nicht so laut in der Presse dargestellt wird (Kritik ist immer interessanter!) gibt es doch inzwischen eine Reihe von (nicht nur privaten) Häusern, die sich sehr gut und intensiv auf das Pepp-System vorbereitet und die entsprechende Dokumentation effektiv etabliert haben, und zwar durchaus auch getrieben von den Klinikleitungen (Verwaltung und medizinisch!). Zugegeben ein Erfahrungswert aus vielen beruflich bedingten Kontakten den Sie mir glauben können oder nicht. Und dann wäre ja auch noch ich selbst!

    Ich habe nicht gesagt, dass unbegründet Personal gefordert wird, sondern nur dass Personalforderungen immer verbunden sein müssen mit dem entsprechenden Nachweis des Personaleinsatzes. Das liest sich in manchen Stellungnahmen nämlich anders.

    Bei der Frage, wie viel uns Gesundheit Wert ist, sind wir ja ganz beieinander. Jedoch unabhängig davon, wie viel letztlich zur Verfügung steht, begrenzt sind die Mittel dennoch immer.

    Die fehlende Transparenz der PEPP - genauer gesagt der eigentlich leistungsbeschreibenden OPS - zu kritisieren, finde ich nun wieder fast "scheinheilig", denn die OPS-Weiterentwicklung ist zu einem guten Teil Sache der Fachgesellschaften. Wir wären hier hinsichtlich besserer, zielgerichteter und aufwandsärmerer Leistungsbeschreibungen schon viel weiter, wenn man sich hier stärker engagiert hätte, anstatt den bürokratischen Aufwand des PEPP-Systems zu kritisieren, den man selbst mit insuffizienten und pauschalen OPS wie "Therapieeinheiten" erzeugt hat.

    Aber es bleibt dabei: Transparenz und Leistungsgerechtigkeit führt immer zu einem gewissen Dokumentationsaufwand. Hier geht es eher darum, einen gesunden Mittelweg zu finden. Auch da lese ich manche Stellungnahme eher als Pauschalablehnung jeglicher transparenter Dokumentation.

    Gruß

  • Guten Tag,

    hier finden Sie die unbedingt lesenswerte Stellungnahme "Patientenwohl als ethischer Maßstab für das Krankenhaus" vom 5. April 2016 des Deutschen Ethikrats, die dieser mit Schreiben vom 6. Juni 2016 dem Deutschen Bundestag zugeleitet hat (Drs. 18/8843).
    Wer die Kürze mag, lese die Zusammenfassung mit Empfehlungen auf den Seiten 52 bis 56. Die (meiner Meinung nach absolut zutreffenden) Beobachtungen des Ethikrates zielen u.a. auch direkt auf das aktuelle PsychVVG-Gesetzgebungsverfahren (S. 55, Punkt 5.2.4.e)).

    Und hier noch eine Stellungnahme zum PsychVVG-Entwurf des Deutschen Pflegerates vom 14.06.2016.


    MfG,

    ck-pku

  • @NuxVomica
    GW

    ich habe die Neutralität dieses Threads bereits im Beitrag Nr. 18 in Frage gestellt. Seitdem hat sich nichts verändert. Eine PEPP gegenüber nicht kritische Argumentation ist hier gefühltermaßen "nicht so gern gesehen" und darf so nicht stehen bleiben. Sei´s drum: ich jedenfalls kann Ihren Aussagen nur uneingeschränkt zustimmen!

    Ein nicht unwesentlicher Teil der Anti-PEPP-Kampagne empfand ich persönlich schon immer als recht polemisch. Aber was soll´s: bei allen Schwächen des neuen Systems kommen wir in unserer Klinik recht gut damit klar und möchten es eigentlich nicht mehr missen, denn das "alte" System war zwar einfach (Stichwort: "Insel der Glückseligen") aber im Prinzip ungerecht und ohne jegliche Transparenz. Ich bin auch zutiefst davon überzeugt, dass von politischer Seite keine eklatanten inhaltlichen Veränderungen stattfinden werden - daran werden auch alle Stellungnahmen nichts ändern.

    PEPP ist selbstverständlich verbesserungswürdig - und genau an dieser Stelle gilt es, sich konstruktiv einzubringen. PEPP komplett abzulehnen ist nur dann akzeptabel, wenn vernünftige Alternativen unter Berücksichtigung der nun mal eben begrenzten Resourcen im Gesundheitswesen gebracht werden.

    @ck-pku - ich respektiere Ihre Arbeit in diesem Thread ausdrücklich und halte Sie nicht für polemisch, aber Ihre Grundeinstellung PEPP gegenüber ist schon sehr deutlich und kann daher schlichtweg ebenso wenig als "objektiv" oder "neutral" bezeichnet werden wie meine Sicht der Dinge ;) .

    Allseits schöne Grüße
    Anyway

  • Guten Morgen,

    @Anyway: Danke für das Feedback. Ich habe auch nie einen Hehl daraus gemacht, wie ich selbst über PEPP denke und habe das auch nun die ganzen Jahre immer wieder begründet und zur Diskussion gestellt. Allerdings habe ich zeitgleich immer versucht, alle PEPP-Stimmen, also 'Befürworter' und 'Gegner', zu veröffentlichen, damit sich der geneigte Leser, sofern überhaupt noch notwendig, ein eigenes, differenziertes Bild machen kann. Und, das möchte ich doch noch betonen, ich habe mich auch immer wieder durchaus konstruktiv und neutral mit dem Thema auseinandergesetzt, so z.B. hier, hier, hier und hier...

    Die Deutsche Apotheker Zeitung berichtet hier vom "2. Nationalen Forum für Entgeltsysteme in der Psychiatrie und Psychosomatik", welches Anfang der Woche in Berlin stattgefunden hat.
    U.a. brachte Herr Orlowski aus dem BMG (Abteilung 2 - Gesundheitsversorgung, Krankenversicherung) "eine weitere Verschiebung des neuen Finanzierungssystems ins Spiel. 'Wir sind wahrscheinlich klug beraten, dem System ein Jahr Zeit zu geben', sagte er."

    Angedeutet hatte sich dies bereits hier im Artikel "Bundesgesundheitsministerium nimmt Kritik am PsychVVG ernst" des Deutschen Ärzteblattes vom 23.06.2016, in dem Herr Algermissen aus dem BMG (Referat 223 - Leistungsrecht, Beitragsrecht) "betonte, dass der Referentenentwurf nicht in Stein gemeißelt sei und dass das BMG gerade die Rückmeldungen zum Entwurf auswerte. 'Die Kritik über die Abwärtsspirale nehmen wir sehr ernst', betonte er. 'Ich kann aber noch keine Prognose geben, an welchen Stellschrauben wir noch drehen
    werden.'"


    MfG,

    ck-pku

    2 Mal editiert, zuletzt von ck-pku (30. Juni 2016 um 14:21)

  • Guten Morgen,

    einen umfangreichen Artikel nebst Download-Möglichkeit von Vorträgen zum BPtK-Symposium „Weiterentwicklung des Psych-Entgeltsystems“ vom 23.06.2016 in Berlin finden Sie hier.

    Eine umfassende Zusammenfassung der Sicht der DKG auf den PsychVVG-Referentenentwurf nebst Erwartungen an das weitere Gesetzgebungsverfahren finden Sie in der aktuellen Ausgabe von "Das Krankenhaus" 07/2016 hier und hier.


    MfG,

    ck-pku

  • Kabinett beschließt Gesetzentwurf zur Weiterentwicklung der Versorgung und der Vergütung für psychiatrische und psychosomatische Leistungen!

    Hier ein Video mit Herrn Gröhe zum heutigen Beschluss des Entwurfs des "Gesetzes zur Weiterentwicklung der Versorgung und der Vergütung für psychiatrische und psychosomatische Leistungen" (PsychVVG) durch das Bundeskabinett.

    Hier die heutige Pressemitteilung des BMG und hier der Gesetzentwurf der Bundesregierung eines Gesetzes zur Weiterentwicklung der Versorgung und der Vergütung für psychiatrische und psychosomatische Leistungen (PsychVVG) (Stand: 03.08.2016).

    § 17d Abs. 4 Satz 5 KHG: "Verbindlich für alle Krankenhäuser wird das Vergütungssystem zum 1. Januar 2018 eingeführt."

    Hier noch Fragen und Antworten zum PsychVVG vom BMG.

    Soviel fürs Erste.


    MfG,

    ck-pku

  • Guten Morgen,

    hier ein Brief vom Bundesgesundheitsminister Hermann Gröhe vom 04.08.2016 an die Mitglieder der Fraktionen von CDU/CSU und SPD im Deutschen Bundestag nebst weitergehenden "Informationen zum Entwurf eines Gesetzes zur Weiterentwicklung der Versorgung und der Vergütung für psychiatrische und psychosomatische Leistungen (PsychVVG)", die auf der Homepage der Bundestagsabgeordneten Dr. Maria Flachsbarth (CDU) veröffentlicht worden sind,
    hier die Presseerklärung der DKG vom 03.08.2016 zur Kabinettsentscheidung des PsychVVG,
    hier ein Artikel des Deutschen Ärzteblattes vom 03.08.2016 zum Gesetzentwurf des Bundeskabinetts,
    hier ein Artikel der Ärzte Zeitung vom 04.08.2016 zum geplanten Home Treatment,
    hier eine Forderung des Marburger Bundes vom 04.08.2016 zum Thema ,Verbindliche Personalvorgaben' und
    hier die Pressemitteilung der CKiD vom 05.08.2016 zum Thema 'Gegenfinanzierung verbindlicher Personalvorgaben'.


    MfG,

    ck-pku

    Einmal editiert, zuletzt von ck-pku (15. August 2016 um 11:30)

  • Guten Tag,

    hier mal wieder ein ganz aktueller Artikel aus dem Deutschen Ärzteblatt zum Thema.


    MfG,

    ck-pku

  • Guten Tag,

    zwei ausführliche Artikel aus der aktuellen Ausgabe von "Das Krankenhaus" (Ausgabe 9/2016, S. 753 ff.) behandeln das geplante PsychVVG, zu finden hier und hier.


    MfG,

    ck-pku