Liebe Kolleginnen,
seit kurzem betreue ich auch eine psychosomatische Akutstation als Kodierkraft. Dort werden v.a. Pat. mit Essstörungen aller Art behandelt, der Fokus liegt primär auf der körperlichen Stabilisierung. Psychotherapeutische Verfahren werden ebenfalls angewandt, wenn die Pat. in der Lage sind, teilzunehmen.
Sofern nicht eine somatische Erkrankung retrospektiv für den Aufenthalt verantwortlich ist, schlagen die Fälle bei mir auf. Eine typische Konstellation wäre ein Pat. mit Binge-eating-disorder (F50.9) als HD, F33.2 (Rezidivierende depressive Störung, ggw. schwer ohne psychotische Symptome) sowie E66.0- (Adipositas durch übermäßige Kalorienzufuhr, BMI zw. 35 - 40 [5. Stelle 1] oder >40 [5. Stelle 2]). Im ersten Fall bekomme ich die PA14B, im zweiten Fall die PA14A. Jedoch beanstandet der Grouper jedes Mal die unspezifische HD, die sich jedoch für diese Störung nicht präzisieren lässt.
Hier liegt aber nach meiner (durch bisher nichts begründeten) Befürchtung ein Ansatzpunkt für eine MDK-Prüfung, weshalb ich mir überlegt habe, die Essstörung als F50.4 (Essattacken bei anderen psychischen Störungen) als HD zu verschlüsseln. Die vorliegende ND Depression würde die Essattacken begründen und der Grouper moniert nichts mehr.
Ich habe beide Fälle versuchsweise im Schulungssystem gruppiert. Am Ergebnis ändert sich nichts, die PEPP's sind identisch. Zu allem Elend sind wir auch noch Kalkulationshaus und da ist mir schon an präzisen Daten für das InEK, aber auch für die Weiterentwicklung des ICD gelegen. Deshalb meine Frage ans Forum: Wie würdet Ihr/würden Sie an diese Konstellation herangehen?
Vielen Dank bereits im Voraus
Uwe