Beaufsichtigung zum Essen KJP

  • Hallo liebe Forenmitglieder,

    gestern habe ich mit einer Oberärztin der KJP darüber diskutiert, ob man die Aufsicht zu Frühstück, Mittag und Abendbrot dokumentieren muss. Sie sagt, das ist wichtig und ein Qualitätsstandart...
    Ich bin der Meinung, das es einfach dazu gehört "normale" Regelpatienten zu beaufsichtigen. Es ist klar, wenn ein Patient Anorektiker bzw. Bulimiker ist, diesen dann zu beaufsichtigen. Jetzt will sie sich informieren, wie das andere Häuser machen. Ich hoffe, sie können mir weiterhelfen.

    Freundliche Grüße

    Ariane Lpz

  • Guten Morgen Ariane Lpz,

    die Dokumentation: Basisdokumentation sowie über das normale Maß an "Aufwänden" sollten grundsätzlich dokumentiert werden.
    Sofern ein gesonderter Standard vorliegt, kann in der Tagesdokumentation pro Schicht auch darauf verwiesen werden. Es bietet sich natürlich an, die Beaufsichtigung einzelner Patienten in der Dokumentation zu benennen, denn dies ist eine individuelle Maßnhame, welche bestimmte Patienten erhalten. Ggf. ließe sich auch, wenn man es richtig formuliert eine Therapieeinheit erstellen in derer das Therapeutischen Ziel beschrieben wird. Unterstützend geht dann auch bei Prüfungen durch den MDK die Notwendigkeit der Unterstützung hervor, was immer gut aussieht.

    Viele Grüße

  • Hallo Jimbo88,

    für unsere Anorektiker/Bulimiker wird gesondert kodiert. Aber ist es nicht so, das die Aufsicht zu den Mahlzeiten mit zur Grundpflege gehört und über die Tagespauschale schon mit inbegriffen ist? Klar würde es super vor dem MDK aussehen, jedoch sollen unsere PEDs diese 3 Therapien eingeben und dokumentieren diese immer auf 00:00Uhr - das hätte auch vor dem MDK keinen Bestand.

  • Hallo Ariane Lpz,
    "individuell" würde ich diese Doku bezeichnen, denn eine Art Beaufsichtigung mit Therapeutischen Zielen, die über das normale Maß hinausgehen können als TE abgebildet werden. Wenn es nun nicht diesen Anspruch hat wäre es nicht als TE zu dokumentieren, stellt jedoch im Aufwand dieses Pat. im Gegensatz zu anderen Pat. einen Unterschied dar und kann/sollte dann auch dokumentiert werden.
    Hier dann entweder mit Verweis auf Standard oder gesonderte Einträge, wobei ich mich hier eher in der Doku einer Verlaufskonferenz (einem Wöchentlichen Eitrag zur weiteren Planung, evaluation) auslassen würde und hier dokumentiere, dass tägl. zu allen Mahlzeiten eine Beobachtung durchgeführt wird/wurde, um.... zu erreichen.

    Viele Grüße

  • Guten Morgen!

    Haben Sie die Beaufsichtigung/Betreuung bei Mahlzeiten für Regelpatienten in Ihren Standards hinterlegt? Dann wäre für mich eine gesonderte Dokumentation überflüssig. Anders verhält es sich bei Patienten mit dem Intensivmerkmal "Ohne Kost"....da ist es definitiv vonnöten.

    freundliche Grüße

  • Liebe Ariane Lpz,

    es liegt in der Natur der Kinder- und Jugendpsychiatrie, dass Sie eine gewisse Aufsicht ausüben müssen. Hier spielt ja auch der pädagogische Ansatz eine entscheidende Rolle.
    Was Sie nun dokumentieren sollten, wäre klinikintern abzustimmen. Grundsätzlich würde ich alles dokumentieren, was eine therapeutische Konsequenz erzeugt oder in der therapeutischen Zielplanung festgehalten ist.

    Bzgl. der Kodierung von Therapieeinheiten über die OPS sollten Sie den Anforderungen der OPS-Kataloge folgen. In weiten Teilen stellt die "bloße" Aufsicht eine Regelleistung dar, da Sie diese gleichzeitig für alle Patienten ausüben und die Essenszeiten üblicherweise (bis auf die Essstörungen etc.) ohne konkreten therapeutischen Auftrag stattfinden.

    Sie müssen dann aber beachten, das Sie alleine keine Gruppenleistung oder Einzelleistung erbringen können, wenn Sie parallel eine abweichende Anzahl Patienten betreuen.

    HG
    klauss