neurologische Komplexbehandlung - Entlassung von der Stroke

  • Hallo,

    ich bitte um schnelle Hilfe, da der OA eine zeitnahe Antwort von mir verlangt.
    Das Problem lautet wie folgt: Patient auf der Stroke wird nach 72 h entlassen. Der Komplexbehandlung wird nicht vergütet. Dafür müsste der Pat. lt. Arzt weitere 24 h oder 48 h auf der Stroke verbringen?!

    Was sagt ihr dazu?

    LG und danke für Eure Antworten...

    Einmal editiert, zuletzt von Lila (1. April 2016 um 11:02)

  • Hallo,

    mindestens 24 Stunden: 8-9810, mindestens 72 Stunden: 8-9811.
    Da der Patient 72 Stunden auf der Stroke versorgt wurde, kann auch die Komplexbehandlung kodiert und abgerechnet werden (vorausgesetzt, die Mindestmerkmale sind erfüllt).

    Viele Grüße
    drglü

  • Ich habe nochmal Rücksprache mit dem OA gehalten. Dieser hat mir erklärt, dass es damals Abschläge gab, wenn ein Patient nach 72 h direkt von der ITS entlassen wurde. Ist dies immernoch der Fall, lässt er nachfragen, wieviele Tage ein Patient länger liegen müsste, um diesen Abschlag zu verhindern?

    Hat jemand Kenntnisse davon?
    Vielen Dank für Eure Antworten

    • Offizieller Beitrag

    Hallo,

    das ist nicht Bestandteil irgendeiner offiziellen Regel. Irgendjemand hat hier was falsch verstanden. Es ist für den OPS egal, von wo aus entlassen wird. Geben Sie doch einfach in ihren Grouper die Daten ein, dann sehen sie ja, welche DRG rauskommt.

    Mit freundlichen Grüßen

    D. D. Selter

    Ärztlicher Leiter Medizincontrolling

    Berufsgenossenschaftliche Unfallklinik Murnau

  • Hallo,

    der Meinung bin ich auch.
    Ich habe die Daten in den Webgrouper eingegeben.
    Es gibt einen Abschlag bei Entlassung nach 2 d, wenn die ITS-Komplexbeh. und die Komplexbeh. des akuten Schlaganfalls kodiert wurde. Das wurde in unserem Grouper nicht angezeigt. Ich gehe davon aus, dass der OA diese Info haben wollte.

    Vielen Dank. Der Fall ist für mich gelöst. Danke =)

  • Die Frage ist anscheinend doch noch nicht geklärt.
    Nun wurde mir das Problem wie folgt erklärt:

    Ein Patient wird auf die Stroke aufgenommen und 72 h am Monitoring angeschlossen. Muss der Patient anschließend weitere 24 h oder 48 h auf der Station verweilen oder kann der Patient entlassen werden und man bekommt trotzdem die "große" Komplexbehandlung ohne Abschlag abgerechnet. Gerne würde ich diesen Fall durchspielen, habe jedoch nicht die Möglichkeit.

  • Guten Tag,
    ich verstehe das Problem nicht. Die Auswahl der 8-981 richtet sich doch ausschließlich nach der Dauer des Aufenthaltes auf der Stroke unit. Wenn der Patient 72 Stunden dort am Monitor war, dann war er auch 72 Stunden auf der SU. Insofern ist dann die Auswahl des Kodes doch keiner Interpretation mehr unterworfen.
    Wenn er nun direkt von dort entlassen wird, könnte allenfalls die Frage nach der medizinischen Notwendigkeit diskutiert werden. Das hat aber mit der Auswahl des Kodes nichts zu tun, sondern eher etwas mit dem Thema "appropriatness of care"

    Gruß

    merguet

  • Bei mehr als 72 h Monitoring etc. nehme ich den Kode 8-981.1
    Abgesehen von diesem Kode: gibt es denn evtl. Abschläge oder Verluste, wenn der Patient nach 72 h sofort von der ITS entlassen wird?
    Er lag dann 3 Tage...Ist möglicherweise die untere gvd unterschritten?
    Die Ärzte halten daran fest, dass der Patient weiter 24 h bzw. 48 h in der Klinik verbleiben muss, da ansonsten das Geld "flöten" gehen würde.
    Ich bin genauso überfragt ;(

  • Hallo,

    ...und in den Medien wird dann behauptet, die Ärzte würden vom Management unter Druck gesetzt... ;)

    Meine Antwort wäre:

    "Behandelt die Patienten so, wie es medizinisch erforderlich ist. Diese Erforderlichkeit und die Behandlung müsst ihr dann ordentlich dokumentieren. Das ist eure Aufgabe!

    Dass es einen Abschlag gibt, wenn der Patient in einer bestimmten DRG unterhalb eine bestimmten Verweildauer bleibt, liegt auch daran, dass er dann auch weniger kostet. Wenn ihr den Patienten nach medizinischer Notwendigkeit behandelt und entlasst und ordentlich dokumentiert ist das trotz Abschlag allemal besser, als wenn ihr ihn länger liegen lasst, höhere Kosten verursacht, und der MDK uns dann trotzdem die Tage streicht! Das gilt insbesondere, wenn das Bett wieder durch einen neuen Patienten belegt werden könnte!"

    Gruß