Spezielle stationäre Palliativbehandlung/Strukturvoraussetzung

  • Liebes Forum,
    kann mir jemand sagen, ob für die Abrechnung der speziellen stationären Palliativbehandlung die Approbation der Psychotherapeuten zwingend notwendig sind, also quasi Inhalt der Strukturvoraussetzung ist?
    Über eine Antwort würde ich mich sehr freuen.
    Beste Grüße

  • Hallo Mi.kraus,

    Sie meinen bestimmt den Therapiebereich "Psychologie" oder doch die "Physiotherapie"?

    Mit freundlichen Grüßen

    Breitmeier

  • Liebes Forum,

    genau, ich meine den Therapiebereich Psychologie.

    So beschrieben in den Mindestmerkmalen:
    "Einsatz von mindestens zwei der folgenden Therapiebereiche: Sozialarbeit/Sozialpädagogik, Psychologie" Hier wird doch ein Psychotherapeut gefordert.
    Meine Frage ist: muss dieser approbiert sein oder andere Psychoonkologische o.ä.Weiterbildungen vorweisen?
    Ich finde keine Angaben hierüber....
    Über eine Rückmeldung würde ich mich sehr freuen.
    M.Kraus

  • Hallo M.Kraus,

    ich bin zwar kein Palliativmediziner, aber in der Schmerztherapie haben wir das gleiche durchexerziert:

    In Ihrem Code ist eben *nicht* der Psychotherapeut gefordert, dann müsste das dastehen. Ein Psychologe ohne Therapeutenapprobation genügt nach dem Wortlaut des OPS, und nur der ist verbindlich. Sie können also auch einen Frischling von der Uni weg engagieren - ob das sinnvoll ist, steht natürlich auf einem anderen Blatt.
    Ganz grundsätzlich bin ich kein Freund davon, quasi in vorauseilendem Gehorsam die Codes enger auszulegen als sie formuliert sind. Wenn Sie aus qualitativen Gründen der Ansicht sind, dass sie einen approbierten Therapeuten oder einen Psycho-Onkologen wollen, nur zu - aber wenn ihr Traumkandidat den entsprechenden Zettel noch nicht in der Tasche hat, hat das den MDK / die Kassen nicht zu stören.

    Wenn Sie Argumentationshilfe brauchen: Fast nebenan, nämlich in der 8-918 (multimodale Schmerztherapie), war ursprünglich eine "psychiatrische, psychosomatische oder psychologische" Fachdisziplin gefordert. Das "psychologische" wurde vor ein paar Jahren in "psychologisch-psychotherapeutische" geändert, weil man die Qualitätsstandards erhöhen wollte. Seither (und nicht schon vorher) ist die Approbation gefordert. Gleiches muss somit auch für Ihren Code gelten.

    Kleine Randbemerkung: In der Schmerztherapie geht der Schuss mit der Qualitätsverbesserung wohl eher nach hinten los: In den kleineren bis mittleren Einrichtungen können jetzt nämlich nur sehr schwer Psychologen ausgebildet werden. Da ja auch im Vertretungsfall jemand mit Approbation da sein muss, sind de facto 2 approbierte Therapeuten nötig. Da aber nur größere Einrichtungen sich einen dritten Psychologen leisten können (der dann noch in der Weiterbildung sein könnte) , gibt es erheblich weniger Möglichkeiten, Psychologen-Nachwuchs an die Schmerztherapie heranzuführen. Berufspolitisch würde ich also empfehlen, sich diesbezüglichen Änderungsversuchen zu widersetzen. Damit verbessert man nicht die Qualität in den großen Zentren (die sind eh gut ausgestattet), die qualitativ schlechten "Trittbrettfahrer" finden immer einen kreativen Weg mit minimalem Aufwand und die dringend nötige Ausbildung in der Fläche bleibt auf der Strecke.

    Hach ist das schön, wenn man sich gleich morgens auskotzen kann :D

    Sonnige Grüße

    MDK-Opfer