Prophylaktische Impfung eines Neugeborenen

  • Liebes Forum,

    unsere Gynäkologen möchten von mir gerne wissen, wie folgender Fall zu verschlüsseln ist:

    Normale Spontanentbindung.
    Präpartal war es aber zu Varizellenkontakt gekommen, deshalb impfte Mann/Frau das Kind und behandelte die Mutter prophylaktisch mit Aciclovir.

    Was ist zu tun?

    Ich tendiere zu einer Diagnose Richtung V.a. intrauterin oder intrapartal erworbene Virusinfektion. Gibt es bessere Ideen aus dem Forum?

    Danke

    C. Moog:rotate:

    • Offizieller Beitrag

    Hallo,

    den Verdacht auf Erkrankung können Sie nicht kodieren. Die Frage ist, ob Sie berechtigt sind, den Kode für die "Verdachtsdiagnose" zu vergeben.
    Dies ist dann möglich, wenn die VD weder sicher bestätigt noch sicher ausgeschlossen wurde aber eine auf die VD abgezielte Behandlung durchgeführt wurde. Wenn Sie die prophylaktische Impfung als Behadlungsform ansetzen, können Sie die VD kodieren. Dann müßte man aber dies als HD zuordnen, siehe 1601a Neugeborene:

    Ein Kode der Kategorie Z38.- Lebendgeborene nach dem Geburtsort
    ist als Hauptdiagnose anzugeben, wenn das Neugeborene gesund ist...
    Ein krankhafter Zustand, der während des stationären Aufenthaltes auftritt, ist vor einem Kode aus Z38.- Lebendgeborene nach dem Geburtsort zu kodieren (siehe Beispiel 2).
    Für Frühgeborene und bereits bei Geburt erkrankte Neugeborene werden die Kodes für die krankhaften Zustände vor einem Kode aus Z38.- Lebendgeborene nach dem Geburtsort angegeben (siehe Beispiel 3 und 4).

    Gruß
    --
    D. D. Selter

    Mit freundlichen Grüßen

    D. D. Selter

    Ärztlicher Leiter Medizincontrolling

    Berufsgenossenschaftliche Unfallklinik Murnau