Retroperitoneales Hämatom bei Blutung aus Nierenpolarterie

  • Guten Tag,
    MDK und ich diskutieren folgenden Fall:
    Ein Dialyse-Patient wird vor Dialysebeginn notfallmäßig mit Bauchschmerzen vorstellig. Ursächlich ist eine spritzende Blutung aus einer Nierenpolarterie (im CT dargestellt und im OP-Bericht beschrieben), die zu einem ausgedehnten retroperitonealen Hämatom geführt hat. Da eh keine Nierenfunktion mehr vorhanden ist, wird nephrektomiert und das Hämatom ausgeräumt. Eine Ursache für die Blutung findet sich nicht, am ehesten wohl spontane Ruptur.

    Strittig ist nun die HD:
    S35.4 Verletzung von Blutgefäßen der Niere oder K66.1 Hämoperitoneum bzw. retroperitoneales Hämatom.

    Ursächlich für die Notfall-OP ist m.E. die laufende arterielle Blutung und damit als HD die S35.4. Ein retroperitoneales Hämatom muss - je nach Größe - nicht zwingend ausgeräumt werden.
    Oder wäre die I77.2 - Arterienruptur vielleicht die beste Kodierung? Ist allerdings unspezifisch.

    Ich bitte um Ihre Meinung. Vielen Dank.

    Einmal editiert, zuletzt von MJM (14. Juni 2017 um 12:51)

  • Guten Tag!

    Da mutmaßlich kein Trauma vorlag, ist I77.2 korrekt. Vielleicht nochmal in der Histologie nachschauen, ob ein Nierenarterienaneurysma vorlag.

    Freundlicher Gruß
    Gefäßchirurg