Folge OP bei Verletzung Plexus brachialis

  • Guten Morgen,

    ich benötige einmal die Meinung der Runde.

    Traktionstrauma des Plexus brachialis links, Truncus superior medius vom Oktober 2016,
    im April 2017 erste OP mit Neurolyse kodiert mit S14.3 bei traumatischer Läsion.
    Im Juli 2017 Wiederaufnahme zur Re-OP Neurolyse bei nicht zufriedenstellendem Ergebnis. Kodiert wurde wieder S14.3 als HD.
    Die Berufsgenossenschaft wünscht G54.0 weil Folgezustand und nicht mehr die ursprüngliche Verletzung behandelt wird und führt die DKR D005 Folgezustände an.
    Ich würde S14.3 als HD belassen und auch mit der DKR D005 begründen:
    "Für die initiale und nachfolgende Behandlung einer aktuellen Verletzung/Verbrennung ist der Kode für die Verletzung/Verbrennung (weiterhin) als Hauptdiagnose zu verwenden ".


    Vielen Dank vorab und beste Grüße


    • Offizieller Beitrag

    Hallo,

    so ist das nicht zu beantworten. Sie müssen da dann ausführlicher beschreiben, was nun vorliegt und operiert wurde.

    Mit freundlichen Grüßen

    D. D. Selter

    Ärztlicher Leiter Medizincontrolling

    Berufsgenossenschaftliche Unfallklinik Murnau

  • Auszug aus dem OP Bericht:

    "...Neurolyse und Dekompression supraclavicular links. Zustand nach breits erster Neurolyse des linken infraclavicularen Plexus, Zustand nach supraclavicularer Revision.


    Es fiel auf, dass die Nervenstrukturen tatsächlich verklebt waren, wie das bei traumatisierten Nerven oft eintritt. Schnitt unterhalb des Schlüsselbeins und Darstellung der Faszikel lateral, posterior und medial. In diesem Kompartment lassen sich die einzelnen Nerven gut einordnen. Insbesondre der Faszikulus ist vernarbt, die anderen Faszikel hatten weniger Vernarbung. Alle Strukturen wurden entsprechen neurolysiert und dekomprimiert.
    ...Teilweise konnte an den Faszikel Stimulation erfolgreich ausgelöst werden. Mittels subtiler Technik konnten die meisten Faszikel gut von den anderen Strukturen gelöst werden..."

    • Offizieller Beitrag

    Da bin ich eher auf Seiten der Folgezustände. Die Verklebung ist Folge der Verletzung, welch nun zur weiteren OP führt. Analog, Aufnahme wegen Narbenbildung nach Verbrennungen. Da würde ich auch Folge von sehen und nicht die weitere Behandlung einer Verbrennung. Eine zeitliche Begrenzung gibt es hier auch nicht:

    Es gibt keine allgemeine zeitliche Beschränkung für die Verwendung der Schlüsselnummern für Folgezustände. Der Folgezustand kann schon im Frühstadium des Krankheitsprozesses offenbar werden, z.B. neurologische Defizite als Folge eines Hirninfarktes, oder er zeigt sich Jahre später, z.B. die chronische Niereninsuffizienz als Folge einer früheren Nierentuberkulose.