• Hallo zusammen,

    ich würde gerne Ihre Meinung zu folgendem Sachverhalt erbitten:

    Patient kommt wegen Koprostase bei Narbenhernie und Zustand nach Hemikolektomie bei Z.n. Zäkum-Ca. Es besteht eine Dauermedikation mit FerroSanol 2xtäglich bei in der Anamnese angegebener Eisenmangelanämie. Diese wurde bei uns fortgeführt. Der Hb lag zu Beginn der stationären Behandlung bei 15 (bei uns Norm zwischen 14-18). Der MDK streicht nun die D50.0 mit der Argumentation, dass keine Anämie bei normwertigen Hb vorlag. Wir hätten das FSD mal absetzen sollen, um zu schauen, ob dieses noch notwendig sei...Natürlich kann man darüber diskutieren, ob die D50.8 nicht treffender gewesen wäre, aber die Argumentation des MDK halten wir dennoch für fraglich. Wir sind der Meinung, dass die Fortführung einer Medikation die Kodierung einer ND rechtfertigt, auch wenn dadurch Normwerte erreicht werden. Dies zeigt doch eher die adäquate Medikamentendosierung...

    Wie sehen Sie das, hatte jemand schon ähnliche Probleme?

    GK-Nicole

  • Hallo GK-Nicole,

    grundsätzlich sehe ich für KH keine Veranlassung, bei vorbestehenden chronischen Erkrankungen erneut die "diagnostische Mühle" anzuwerfen statt einfach nur gemäß Voreinstellung weiterzubehandeln. Klassisches Beispiel hier wäre die arterielle Hypertonie mit bestehender und fortgeführter medikamentöser Einstellung.

    In Ihrem Beispiel bin ich dennoch geneigt, dem MDK zuzustimmen. Die Eisenmangelanämie scheint ja hier nicht chronisch entstanden zu sein, sondern durch einen plötzlichen größeren Blutverlust in Folge der OP. Und da kann tatsächlich m.E. gefordert werden, dass die Notwendigkeit der Therapie einmal überprüft wird, je nach dem wie lange die OP zurück liegt und v.a. wenn die entsprechenden Werte im Normbereich sind. (Wurden denn auch die Eisen-Werte bestimmt? Dann könnten Sie ggf. einen Eisenmangel kodieren, statt der Eisenmangel-Anämie.)

    Gruß,
    fimuc

  • Hallo GK-Nicole,

    abgesehen von der Vermutung eines Bltuverlustes als Folge der OP sehe ich da im Ergebnis wie fimuc.

    Sie haben einen adäquaten HB-Wert, eine Anämie lag definitiv nicht - mehr - vor.

    Viele Grüße

    Medman2