• Hallo liebe Mitstreiter,

    ich hoffe ihr könnt helfen? Es gibt da einen Bekannten, der war zur Reha wg. eines Schulterproblems. Die Physiotherapeutin hatte einen zu hohen Blutdruck festgestellt und ihm einfach ein Nitrospray (Kapsel) verabreicht. Als er nach Hause kam, ging es ihm sehr schlecht. Er kam dann in ein Krankenhaus und wurde dann in ein anderes verlegt. Dort wurde er 12h notoperiert. Der Aortenbogen war geplatzt auf Grund eines Aneurysmas. Er wurde 2 Wochen ins Koma gelegt um ihm irgendwie wieder auf die Beine zu helfen.

    Jetzt stelle ich mir die Frage, darf eine Therapeutin ohne Rücksprache ein solches Medikament geben. Wer kommt für die Kosten auf (Behandlung KK, OP, Flug mit Hubschrauber, Reha)?

    Dazu muss ich sagen, dass gerade sein bester Freund versucht alles möglich zu tun um zu helfen. Kommt man bei der Fragestellung mit einem findigen Anwalt weiter? Kann jemand einen bei Ingolstadt oder München empfehlen?

    Freundliche Grüße

  • Hallo Ariane Lpz,

    eine medizinische Bewertung des Sachverhaltes müssen wahrscheinlich letztlich Sachverständige übernehmen, wobei eine Physiotherapeutin natürlich nicht selbstständig Medikamente verabreichen darf. Ob sich hier dann eine Kausalität nachweisen lässt, wage ich nicht zu bewerten. Sofern Ihr Bekannter gesetzlich versichert ist, kann er über § 66 SGB V kostenfrei die Einholung einer Einschätzung seiner Krankenkasse einfordern, die dazu meist den MDK einschaltet. Eine Alternative wäre die Einholung eines Gutachtens über die zuständige Landesärztekammer. Die Kosten der Behandlung trägt zunächst seine Krankenversicherung, die im Falle eines Behandlungsfehlers dann aber einen eigenen Regressanspruch ggü. der Therapeutin bzw. Rehaklinik hat. Einen Anwalt findet man z.B. über die Anwaltauskunft des DAV, es sollte dann im besten Fall ein Fachanwalt für Medizinrecht sein und ich hoffe, dass der Bekannte eine Rechtsschutzversicherung hat, da Arzthaftungsprozesse schnell kostspielig werden können.

    MfG, RA Berbuir

  • Hallo RA Berbuir,

    vielen Dank für die schnelle Antwort und Hilfe. Ich werde es dem Freund weitergeben, da ich von hier aus nichts machen kann.

    Freundliche sonnige Grüße aus Leipzig

    • Offizieller Beitrag

    Hallo Ariane Lpz,

    bei allem Verständnis für die o.g. Situation, gehören Anfragen wie die Ihre leider nicht hierhin. Sie wissen sicher aus den Nutzungsbedingungen, dass konkrete rechtliche und medizinische Fragen an diesem (und auch sonst keinem) Ort im Internet konkret beantwortet werden können/dürfen. Daher auch der oben zu lesende Hinweis auf evtl. einzuschaltende Sachverständige. Wie Sie schreiben "findige" Anwälte dürfen wir Ihnen auch nicht empfehlen (kennen wir auch nicht) und diejenigen im Umkreis von Ingolstadt sind vermutlich derzeit ohnehin mit einem anderen Problem beschäftigt, was ich aber nicht genau weiß. Ich bin Ihnen nicht bös, Sie mir hoffentlich auch nicht, aber hier ist definitiv der falsche Ort für solcherlei Anfragen. Dabei sollten wir es belassen.

    Viele Grüße und ein schönes Wochenende wünscht

    B. Sommerhäuser