Liebes Forum,
ich benötige bitte Hilfe bei folgendem Kodierproblem:
Nach minimal-invasiver Oberlappenmanschettenresektion links bei Lungen Ca bildete sich postoperativ ein Pleuraempyem links Stadium II mit Infiltration der Brustwand im Sinne einer Wundheilungsstörung. Unsere Ärzte führten eine videoassistierte Rethorakoskopie links, eine Empyemdestruktion, eine subtotale parietale Pleurektomie, ein Debridement des Oberlappens, eine Wundrevision und Spülung der Hilfsinszision mit Naht des Musculus serratus und einen temporären Wundverschluss durch subkutane Anlage eines Vakuumverbandes durch. In einer folgenden OP einige Tage später wurde der VAC-Verband entfernt. Es erfolgte eine Spülung der Wunde, welche gutes Granulationsgewebe mit leichter Blutungsneigung zeigt. Eine 14 Ch Redondrainage wird eingelegt, danach erfolgt der schichtweise Wundverschluss als Sekundärnaht.
Wir haben den Eingriff mit dem OPS 5-346.4 (sekundärer Verschluss einer Thorakotomie) und dem Zusatzcode 5-349.6 (Reoperation an u.a. Brustwand) kodiert. Nun meint der MDK, es handele sich hier nicht um eine plastische Rekonstruktion der Brustwand, da die Naht des M. serratus in vorheriger OP erfolgt ist, sondern um den Verschluss einer oberflächlichen subkutanen Wundheilungsstörung durch Sekundärnaht nach subkutaner VAC-Entfernung. Kodierbar lt. MDK mit 5-349.x (andere Operationen am Thorax: sonstige). Die Differenz im Fallerlös ist beträchtlich.
M.E. stellt sich hier die Frage, wie eine plastische Rekonstruktion der Brustwand (OPS 5-346*) definiert wird. Eine Plastik ist doch die operative Formung von Organen oder Gewebeteilen, inklusive deren Wiederherstellung (Rekonstruktion), oder? Für Hilfe wäre ich sehr dankbar.
Viele Grüße