endoskopische Facettendenervation

  • Guten Morgen,

    ich habe eine Frage zur Kodierung einer endoskopischen Facetten-Denervation (im OP, in ITN). Wir haben diese mit 5-830.2 kodiert, ohne Angabe eines offenen Zuganges, weil ja endoskopisch.

    Nun sagt der MDK, dass der dieser OPS durch 5-83a.0- ersetzt werden muss, da es ja kein offen chirurgischer Eingriff war, sondern das endoskopische Verfahren zu den minimalinvasiven Verfahren zählt und der Hinweis zur ergänzenden Kodierung des offenen Zuganges dies auch ausdrückt.

    Jetzt bin ich etwas verwirrt… Es ist natürlich ein erheblicher DRG-Unterschied (I68 vs. I10), meines Erachtens aber auch ein Unterschied im Aufwand (Anästhesie, OP-Saal etc).

    Freue mich über Anregungen, allen ein schönes Wochenende

    GK-Nicole

  • Hallo Nicole,

    m.E. ist Ihre Kodierung korrekt. Die 5-83a.0 bildet die perkutane Facettendenervation ab. In Ihrem geschilderten Fall erfolgte jedoch eine endoskopische Denervation. Dazu wird über eine Stichinzision der Zugang für den Trokar geschaffen, über den dann das Endoskop eingeführt wird. Der Vorteil des endoskopischen Verfahrens liegt darin, dass das Facettengelenk und die Gelenknerven unter Sicht dargestellt werden und gezielt ausgeschaltet werden. Es ist insgesamt eine intensivere Behandlung des Facettengelenkes möglich als nur mit der perkutanen Denervation.

    Liebe Grüße aus Stuttgart

    B. Werner

    Liebe Grüße aus Stuttgart

    B. Werner

  • Hallo,

    der Meinung war ich bisher auch (denn der Aufwand ist ja wirklich ein anderer). Aber die Argumentation des MDK kann ich aus rein klassifikatorischer Sicht auch nachvollziehen.

    a) endoskopische Verfahren = minimalinvasive Verfahren

    b) Hinweis für 5-83: offen chirurgisch gesonderter Zugang separat kodieren

    Bedeutet denn der Hinweis zum Zugang im Umkehrschluss, dass alle OPS-Codes, die unter dem Klassenattribut von 5-83 stehen, dann immer nur die offenen Verfahren abbilden - es sei denn es wird explizit noch ein Hinweis auf Kategorie-Ebene angegeben (wie z.B. bei den Kyphoplastien)?!

    Spannend, dass immer wieder vermeintlich klare Sachverhalte zu Grundsatzfragen führen...

    Sonnige Grüße aus NRW

    GK-Nicole

  • Hallo Nicole,

    ich würde das nicht so pauschalieren. Unter 5-831 bei den Bandscheiben-Operationen gibt es ja auch endoskopische Verfahren, wo sich kein Hinweis findet, dass der Zugang nicht gesondert zu kodieren ist.

    Ich würde gegenüber dem MDK so argumentieren, dass das von Ihnen durchgeführte endoskopische Verfahren deutlich aufwendiger ist als das unter dem Kode 5-83a.0 beschriebene Verfahren. Und unter dem Kapitel 5-83 steht ja nicht, dass dort endoskopische Verfahren ausgeschlossen sind.

    Leicht bewölkte Grüße aus Stuttgart

    B. Werner

    Liebe Grüße aus Stuttgart

    B. Werner

  • Guten Morgen,

    die Argumentation bezüglich des Aufwandes habe ich bereits versucht - erfolglos. Der MDK, zumindestens der für uns zuständige Gutachter, bewertet die Fälle nicht nach "Vergütungsgerechtigkeit" im Einzelfall, sondern klassifikatorisch i.S. einer korrekten Kodierung.

    Korrekte Kodierung = DRG (Erlös)

    GK-Nicole

  • was wurde denn endoskopisch gemacht, vor Ort operiert oder thermo-oder kryotherapiert? weil ich glaube das bezieht sich eher darauf. Eine Inzision erfolgte aber allemal.

    MfG

    rokka

  • Guten Morgen,

    endoskopisch ist doch im gesamten OPS dem minimalinvasiven Vorgehen gleichgesetzt. Damit handelt es sich um eine minimalinvasive Facettendenervation. Damit hat der MDK Recht. Dass durch die DRG, die durch den korrekten OPS angesteuert wird, der Aufwand der OP nicht korrekt abgebildet ist, müsste übers InEK geklärt werden.

    Gruß

    B.W.

  • Hallo Kodierer 2905,

    aaaber endoskopisch ist sonst über natürliche Zugangswege "minimal"invasiv. An der WS brauche ich aber einen Schnitt/Trokar etc. somit nicht gleichzusetzen mit einer normalen Endoskopie.

    MfG

    rokka