Revisions-Operation im Falle einer Magnettranslokation (Cochlea Implantat)

  • Hallo!

    Ich beschäftige mich aktuell mit der Abrechnung von Revisionsoperationen nach einer MRT-Untersuchung bei Cochlea Implantationspatienten.

    Im Falle einer MRT-Untersuchung kann es ja zu einer Magnettranslokation kommen. Diese Translokation bedarf einer Revision-Operation (meist handelt es sich hierbei um einen kleineren Eingriff).

    Nun bin ich allerdings mit der entsprechenden Codierung überfragt. Ich habe mir folgendes überlegt:

    Prozedur 8-100.0 „Fremdkörperentfernung durch Endoskopie: Durch Otoskopie“, welche der DRG D06C zugeordnet ist, sodass es zu einer Erstattung von ca. 2555€ kommt.

    Welche Codierung verwendet ihr für diese Problematik?

    Vielen Dank!!

    Martina

  • Hallo,

    wie wäre es mit dem OPS 5-209.7 (falls auch ein neuer Magnet eingesetzt wird), ggf. 5-209.x?

    Anhand DKR P013 würde ich zuerst im OPS-Kapitel 5-209 prüfen, ob es einen spezifischen OPS dafür gibt.

    VG

    F15.2

    Grüße aus dem Salinental

  • Danke für Ihre Antwort!

    Für gewöhnlich wird nach der MRT-Untersuchung wieder derselbe Magnet eingesetzt. Leider gibt es meines Wissens dazu keinen passenden OPS-Code, der diese Thematik am besten abbilden könnte - ich habe die verschiedenen Kapitel durchgesehen.

    Würden Sie dafür 5-209.x verwenden? Welche DRG würden Sie dafür zuordnen?

  • Guten Morgen,

    mir stellt sich aktuell die Frage wie sie auf die DRG D06C kommen?

    Für die DRG D06 benötigen Sie mind. einen OPS aus der Prozedurenliste D06-V2.

    Bei Simulation erhalte ich für Ihren OPS 8-100.0 mit der HD T85.6 die DRG X62Z.

    Bei Simulation mit dem OPS 5-209.x erhalte ich die DRG D30A.

    Ich würde darum bitten, dass Sie ihre Diagnosen und Prozeduren kurz angeben um das Grouping-Problem zu lokalisieren.

    Viel zu warme Grüße,

    F15.2

    Grüße aus dem Salinental

  • Guten Morgen Beginner2018,

    müssen Sie für das Zurechtrücken des Magneten tatsächlich so weit vordringen? Wenn nicht, scheidet ein Kode aus 5-209 („Andere Operationen am Mittel- und Innenohr“) eigentlich aus.

    Vielleicht stattdessen Inzision Faszie oder Haut und Unterhaut?

    Gruß,

    fimuc

  • Hallo Beginner2018,

    "Fremdkörperentfernung" halte ich persönlich für falsch, weil im Ergebnis ja nichts entfernt wird. Ein Kode aus 8-10 dürfte auch deswegen ausscheiden, weil es meines Wissens einer Inzision bedarf, um an den Magneten heranzukommen.

    Ich denke, Sie sollten noch einmal nachfragen, wie genau vorgegangen wird, um den Magneten wieder in die richtige Position zu bringen. Eventuell gibt es dafür auch mehrere Möglichkeiten, die dann auch unterschiedlich zu verschlüsseln wären?

    Gruß,

    fimuc

  • Guten Morgen,

    @ fimuc: ich habe die Information von einem Professor erhalten, dass dieser Eingriff wohl als „Entfernung Fremdkörper Schläfe“ codiert wird. Da ich keine weiteren Informationen habe und er sich diesbezüglich unsicher war, bin ich auf den 5-209 gestoßen. Ich habe jetzt auch mal den Code 5-892.24 verwendet. Der scheint mir diesbezüglich geeignet.

    F15.2: ich glaube ich habe hier einen schwerwiegenden Codierfehler gemacht. Ich habe jetzt alles noch einmal in den DRG Browser der Uni Münster eingegeben, vorher hatte ich mit dem G-DRG Browser gearbeitet - ich arbeite in keinem Krankenhaus.

    Wenn ich nun die HD H95.8 mit dem OPS 5-892.24 eingebe, dann bekomme ich die DRG D65Z mit einem effektiven Entgelt von 1844.60. Wenn ich nun wieder die HD H95.8 mit dem OPS 5-209.x eingebe, dann erhalte ich die D30A mit einem effektiven Entgelt von 3238.

    Herzlichen Dank für Ihre Unterstützung!

    Liebe Grüße

  • Hallo,

    - zur HD, ich halte Ihre gewählte HD für inkorrekt, mMn müssten Sie hier die T85.6 Mechanische Komplikation durch sonstige näher bezeichnete interne Prothesen, Implantate oder Transplantate wählen.

    - zur OP, bitte klären Sie nochmals ab wie und durch welchen Zugang die OP durchgeführt wird.

    VG

    F15.2

    Grüße aus dem Salinental

  • Guten Morgen,

    ich habe noch ein paar Informationen eingeholt:

    Es wird ein kleiner Hautschnitt unter Regionalanästhesie durchgeführt. Nach Inzision der Haut, des Unterhautgewebes und der Periostschicht wird der Magnet erreicht. Der Magnet wird wieder ins Silkonbett platziert und der Hautschnitt wird geschlossen.

    Hier eine Abbildung, die zeigt, wo der Hautschnitt erfolgt.

    Vielen Dank!!

    Liebe Grüße