Elektronische Kommunikation zwischen Krankenhaus und MDK

  • Hallo werte Forumsmitglieder,

    in der PrüfvV ist vorgesehen

    • "Die Vertragspartner vereinbaren eine bundeseinheitliche Empfehlung zur elektronischen Übermittlung der in dieser Vereinbarung vorgesehenen Informationen zwischen Krankenhäusern und MDK. Bestandteil dieser Empfehlung ist auch ein elektronisches Nachweisverfahren der fristgerechten Eingänge der Mitteilungen bzw. Unterlagen."

    Weiß jemand, ob da etwas in Arbeit ist?

    Viele Grüße

    Medman2

  • Hallo Medman2,

    wir verwenden eine Applikation zum Austausch gem. PrüfvV erfolgreich seit ca. 1,5 Jahren mit dem MDK Berlin-Brandenburg.

    Eine workfloworientierte Plattform basiert hierbei auf der elektronischen Fallakte mit standardisierten Schnittstellenprotokollen und lässt verschiedene Szenarien zu, eines davon ist der Austausch mit dem MDK.

    Der o. g. fristgerechte Eingang von Mitteilungen bzw. Unterlagen z. B. ist mit dieser Software unstrittig nachweisbar, dies haben wir auch schon mehrfach (für uns dann mit positvem Ausgang) einsetzen können/müssen.

    Soweit ich informiert bin, führt man Gespräche mit diversen MDK bzgl. eines weiteren Ausrollens dieser Applikation. Das ist wohl auch softwarübergreifend möglich, für genauere Details und den aktuellen Stand bin ich aber zu sehr Laie bzw. nicht informiert ....

    Einer der wichtigsten Punkte zu den Vorgaben in der PrüfvV scheint mir die Compliance der Beteiligten zu sein. Und darum scheint es manchmal nicht gut bestelllt. Wir hatten kürzlich Hospitanten einer großen Klinik zum o. g. System bei uns, die sich dahingehend sehr skeptisch u. frustriert über den dortigen MDK äußerten.

    Bei Interesse bzgl. Ansprechpartner o. ä. ansonsten PN an mich ....

    VG

    geoff

  • Hallo Geoff,

    vielen Dank für Ihre Mitteilung.

    Ist das eine Lösung, die in gesamt Berlin-Brandenburg mit dem dortigen MDK praktiziert wird, ggf. noch in anderen Bundesländern mit dem gleichen System?

    Gefragt sind eigentlich die Vertragspartner, nach meinem Verständnis GKV-Spitzenverband und DKG.

    Viele Grüße

    M2

  • Hallo Medman2,

    nein, das wird z. Zt. nicht flächendecken im Bereich BB angewendet.

    Letztendlich wird das Ganze m. E. von beiden Seiten (Kliniken, MDK) immer noch als "freiwillig" angesehen. Obwohl es doch die Vorgabe in der PrüfvV gibt ....

    Und die überall unterschiedlichen Software-Konfigurationen auf allen Seiten tragen nicht unerheblich dazu bei.

    Deswegen haben die Entwickler der o. g. Plattform eine sektoren- und softwarübergreifende webbasierte Lösung entwickelt, die nach meinem Wissen eigentlich überall anwendbar wäre.

    Ich kann nur sagen - wir sind mit dieser Lösung sehr zufrieden. Gerade die "Standard" -Fälle mit Kodierfragen, uGVwD etc. werden von beiden Seiten gern darüber abgewickelt.

    Die aufwändigen Fälle (Beatmung, IMKP, wochen-monatelange VWD mit oGVwD, Aktenberge etc.) bleiben für die MDK-Begehungen ...

    Es gibt noch weitere Anwender, aber - wer bzw. wo genau - entzieht sich meiner Kenntnis. Ich weiß nur, dass die Verantwortlichen bzgl. einer Implementierung permanent insbesondere auch mit den MDK´s im Gespräch sind.

    Schließlich pflichte ich bei, dass DKG und GKV-SV nach der Vereinbarung in der PrüfvV in diesem Punkt nachfassen müssen, um zu einer zentralen Lösung zu kommen.

    VG

    geoff

  • Guten Tag,

    das Problem ist tatsächlich wohl so, dass es von MDK zu MDK unterschiedliche Lösungen gibt. Und es ist politisch, bzw. von den GKV und DKG nicht gewollt, diesen Flickentechnik der Kommunikation weiter auszubauen. Statt dessen soll ein verbindliches (zentrales) Kommunikationsprotokoll entwickelt werden. Da nun etliche schon in "Vorleistung" gegangen sind, ist deren Bereitschaft, sich auf ein neues System einzustellen überschaubar. Entsprechend dürften hinter den Kulissen die Argumente ausgetauscht werden. Und wenn man/frau sich vor Augen hält, wie lange es mit den vergleichsweise einfachen KAIN/INKA-Protokollen gedauert hat, dann dürfen Wetten abgeschlossen werden, wie lange es hier dauert. (Vielleicht zeitgleich mit der Eröffnung von BER?)

    Aber die Hoffnung stirbt ja bekanntlich zuletzt.

    Herzliche Grüsse aus Mittelfranken
    E. Horndasch