Ökonomisierung: Mythos oder Bedrohung?

  • Guten Tag zusammen,

    Die Debatte um die Ökonomisierung des Gesundheitswesens ebbt nicht ab. Während die Arbeitsgemeinschaft wissenschaftlicher medizinischer Fachgesellschaften (AWMF) in einer Stellungnahme davor warnt, dass die Dominanz betriebswirtschaftlicher Ziele die Patientenversorgung gefährde, erklärt der Publizist und Ökonom Hartmut Reiners die Ökonomisierung zum Mythos. Beide stellen hier ihre Sichtweise dar:

    http://www.gerechte-gesundheit-magazin.de/ausgabe-45/oek…oder-bedrohung/

    Herzliche Grüsse aus Mittelfranken
    E. Horndasch

  • Hallo zusammen!

    Die Ökonomisierung der Medizin als Mythos zu bezeichnen, ist schon ein starkes Stück. Mein tägliches Erleben ist eine andere Realität. Dass Herr Reiners davon ablenken möchte, indem er innerärztliche Verteilungskämpfe in den Vordergrund stellt ( divide et impera), macht seine Argumentation für mich nicht überzeugender.

    Mit freundlichen Grüßen

    Breitmeier

  • Hallo zusammen,

    Hartmut Reiners thematisiert fast ausschließlich die Situation im zahnärztlichen und im vertragsärztlichen Bereich.

    Die zugegebenermaßen plakativen Beispiele aus diesen beiden Bereichen sind zugespitzt, aber nicht grundsätzlich falsch. Und die Frage, die Reiners aufwirft, muss beantwortet werden: warum gibt es eine solche Geringschätzung der Allgemeinmedizin?

    Es stellen sich dann aber auch solche Fragen:

    Warum war in der Vergangenheit das Jahreseinkommen der Hausärzte und der niedergelassenen Kinderärzte deutlich niedriger als das Einkommen anderer niedergelassener Ärzte?

    Warum wird die sprechende Medizin in der Vergütung so gering geschätzt und die technischen Leistungen so hoch bewertet?

    Solche Fragen wird ein Ökonom anhand seiner Analyseverfahren beantworten können. Wichtig wäre es, die Antworten, die die Ökonomie gibt, mit medizinischem Fachwissen zu kombinieren.

    Grüße

    Matthias Offermanns

    Deutsches Krankenhausinstitut

    Alte Rheinische Weisheit: "Das Leben ist zu kurz für ein langes Gesicht."

  • Warum wird die sprechende Medizin in der Vergütung so gering geschätzt und die technischen Leistungen so hoch bewertet?

    Hallo,

    vielleicht weil die technischen Leistungen viel leichter überprüfbar und reproduzierbar sind. Und weil mehr Geld (z.B. bei Investitionen) dahinter steckt?

    Herzliche Grüsse aus Mittelfranken
    E. Horndasch

  • Warum wird die sprechende Medizin in der Vergütung so gering geschätzt und die technischen Leistungen so hoch bewertet?

    Hallo,

    vielleicht weil die technischen Leistungen viel leichter überprüfbar und reproduzierbar sind. Und weil mehr Geld (z.B. bei Investitionen) dahinter steckt?

    Und die entscheidende Frage für den ambulanten Bereich: nutzt das dem Patienten wirklich?

    Deutsches Krankenhausinstitut

    Alte Rheinische Weisheit: "Das Leben ist zu kurz für ein langes Gesicht."