Hauptdiagnose bei spinalen Lipom bei Tethered Cord Syndrom

  • Sehr geehrtes Forum,

    eine erwachsene Patientin wird zur OP bei Tethered Cord Syndrom aufgenommen. Bei der OP wird zunächst ein spinales Lipom entfernt und dann das Filum terminale schrittweise durchtrennt. Es erfolgte keine Histologie des Lipoms.

    Mit MDK und KK streite ich nun über die Hauptdiagnose. Analog zur DKR D004d hatte ich die Manifestation des Syndroms, also das Lipom als Hauptdiagnose kodiert und das Syndrom als Nebendiagnose. Hauptdiagnose war D36.1 gutartige Neubildung periphere Nerven und autonomes Nervensystem, ND Q06.8 angeborene Fehlbildung Rückenmark. Der MDK hat die Kodierung geändert zu D17.9 Gutartige Neubildung des Fettgewebes, nicht näher bez. geändert. Da der Arzt damit nicht einverstanden war, haben wir ein Nachverfahren beantragt und nun kommt die Krankenkasse mit der Hauptdiagnose Q06.1 Hypoplasie und Dysplasie des Rückenmarks an. Statt der B03Z reden wir nun von der B18Z mit einem erheblichen Erlösunterschied.

    Meine Frage nun: Wie würden Sie kodieren?

    Über hilfreiche Vorschläge wäre ich sehr dankbar, bin mit meinem Latein bei dem doch sehr speziellen Fall am Ende. Vielen Dank!

  • Hallo KayHo,

    Ich verfüge über keine neurochirurgische Kompetenz, denke aber in Ihrem Fall eher an eine D32 oder D33.

    D36.1 passt m.E. Nicht zu einem spinalen Lipom und D17.9 ist reichlich unspezifisch in Bezug auf die Lokalisation.

    Mit freundlichen Grüßen

    Breitmeier

  • Hallo Kayho,

    bei Ihnen geht es (wenn der MDK Vorschlag tatsächlich vom Tisch ist) ja hauptsächlich darum welcher Code in die Haupt- und welcher in die ND kommt. Ein Q-Code in der ND führt in der Regel zu einer Schweregradsteigerung. Der Unterschied im Fall ob B18Z oder B03Z liegt am PCCL von 3.

    Persönlich sehe ich hier eher das Syndrom mit Q06.8 in der HD, da ja nicht nur das Lipom entfernt wurde, sondern zudem ein Detethering von Ihnen beschrieben wird.

    Freundliche Grüße

    Margherita