intraoperative Hypotonie

  • Hallo zusammen,

    wir kodiert Ihr eine intraoperative Hypotonie? Wohlgemerkt: der Patient ist nicht schockig! Aber es gibt Anästhesisten, die meinen, wenn ein MAP < 65 mmHg vorliegt kämes es zu einer Minderung der Perfusion lebenswichtiger Organe und daher können dann immer die T81.1 kodiert werden. Sie begründen das damit, dass im ICD-Text ja auch steht "Kollaps" und das sei ein Kollaps.

    Um ehrlich zu sein: ich bekomme da die Krise :evil:, aber vielleicht tue ich den Anästhesisten <3 unrecht ? Ich habe mich immer an die SEG 4 gehalten, die finde ich medizinisch schlüssig.

    Patricia Klein

  • Hallo PatKlein,

    schauen Sie mal unter T88.x - dort sind "anästhesiespezifische und -unspezifische" Komplikationen gelistet, die im Wesentlichen das Spektrum der anästhesiebedingten Komplikationen abbilden.

    Die Schocksituation ist dann mit T88.2 "Schock durch Anästhesie" zu kodieren, falls tatsächlich "anästhesiebedingt". Der Volumenmangelschock durch massiven Blutverlust beispielsweise geniesst eine andere Kodierung (R57.1).

    Viele Grüsse

    geoff

  • Danke, das hilft mir schon etwas weiter und bestätigt meine Meinung. Es geht mir wohlgemerkt nicht um den "Schock", sondern um die Kreislaufschwankungen im OP, die mit den entsprechenden Interventionen behandelt werden. Meiner Meinung nach sind diese allenfalls über I95.- Hypotonie zu kodieren, wenn sie tatsächlich einen ZUSÄTZLICHEN Aufwand erforderten.

    Patricia Klein

  • Hallo PatKlein,

    wir kodieren erst dann (I97.89), wenn z.B. intraop. Bolusgaben nicht mehr ausreichen, sondern etwa Noradrenalin via Perfusor verabreicht wird.

    Gruß,

    fimuc