Nekrose T87.5 versus I70.25

  • Jetzt bin ich noch verwirrter ||

    Es geht mir gar nicht um die Frage der HD, da war ich mir (bis gerade eben) eigentlich sehr sicher. Es geht mir um den Zustand nach der erfolgten US-Amputation:

    Zitat

    "Im weiteren Verlauf wird eine zunehmende "Ischämie am US-Stumpf mit ausgedehnter Nekrosebildung" [...] beschrieben und es erfolgt die erforderliche OS-Amputation im gleichen Aufenthalt."

    Ist dieser Umstand mit T87.5 zu kodieren als ND oder prüft der MD den Kode weg, weil medizinisch ganz anders?

    Liebe Grüße,

    Cyre

  • Guten Tag!

    Ich bin der Meinung, dass T87.5 genau das Krankheitsbild der Stumpfnekrose abbildet. Sie haben doch einen Grund zur Nachamputation. Der ist jetzt nicht mehr der diabetische Fuß, sondern die postoperative Komplikation. In den letzten MD-GA wird dies leider anders gesehen.

    Freundlicher Gruß
    Gefäßchirurg

  • Hallo Cyre,

    schließe mich "Gefäßchirurg" an.

    Voraussetzung, dasss eine Diagnose als HD überhaupt infrage kommt, ist, dass sie bei oder vor der Aufnahme überhaupt vorgelegen hat.

    Viele Grüße

    M2

  • Hallo Cyre,

    hänge mich als Nichtarzt auch noch mit rein. Wenn schon eine US-Amputation erfolgt ist, der Fuß also nicht mehr vorhanden ist, dann fällt die E11.74 als Diagnose für mich definitiv raus (siehe auch die zwei vorangegangenen Posts). Falls die Stumpfnekrose sicherlich pAVK-bedingt ist, dann bliebe als HD noch die E11.50 oder T87.5. Da nun eine Oberschenkelamputation erfolgte (in welcher Höhe wurde der US amputiert?) wäre die HD m. E. die E11.50, I70.25 und T87.5 werden ND. Die OS-Amputation erfolgte ja sicherlich nicht nur wegen T87.5 sondern auch wegen der pAVK mit Gangrän (I70.25 gibt ja eigentlich nur das Stadium der pAVK an, T87.5 liegt ja trotzdem vor und sagt genauer wo), um eine gut oder zumindest besser perfundierte Höhe zu erreichen uns so eine Heilung des "neuen" Amputationsstumpfes zu ermöglichen. Die OP wäre dann sowohl wegen I70.25 als auch wegen T.87.5 erfolgt. Mit einer Medikation wegen pAVK und vielleicht noch Diagnostik betreffs pAVK läge dann der Ressourcenverbrauch eher bei der I70.25. Laut DKR wäre dann aber bei "diabetischer avK" die E11.50 als HD zu kodieren. Dies wäre meine Kodierung und auch Argumentation gegenüber dem MD.

    MfG findus

  • Hallo und Danke an die Antwortenden,

    meine Tendenz und das "Kodiererherz" geht ja auch zur Kodierung der T87.5 als ND, bei einem deutlichen DRG-Sprung läutet nur automatisch das Alarm-Glöckchen MD-Prüfung. Die Erfahrung lehrt leider auch, dass da eben keine medizinische und unabhängige Überprüfung der sachgerechten Leistung im Sinne der Versicherten erfolgt, leider.

    Ohne die Änderung der DRG hätte ich vermutlich bei der Kodierung nicht gezögert, nun aber wollte ich mich rückversichern, auch weil diese diabetischen Füße, pavK und allgemein Gefäße für mich irgendwie immer ein bisschen schwierig sind.

    Aber lieben Dank. Ich kodiere es jetzt so - denn ja, für mich bildet die T87.5 eben genau das ab, was da vorliegt und weswegen nach der US-Amputation (proximal) nun noch die OS-Amputation erfolgte.

    Vielen lieben Dank und entschuldigt das viele Hin und Her.

    Grüße aus Rand-Sachsen

    Cyre