MDK Prüfungen bei STäB

  • Hallo zusammen,

    wir setzen seit Frühjahr 2018 StäB um. Da die technische Umsetzung der Abrechung sich verzögert hat, konnten die ersten Rechungen erst in 2019 erstellt werden.

    Bei fast allen StäB Fällen wird von den Kassen der MDK mit der Prüfung beauftragt. Die ersten Gutachten sind jetzt mit einem sehr ernüchternden Ergebnis eingegangen:

    5 komplette Streichungen, eine deutliche Veweildauer Reduzierung und sogar ein Gutachten das eine vollstationäre Behandlung für notwendig hält (!!!).

    Stets wurde die Indikation für StäB bestritten.

    Gibt es Erfahrungen aus anderen Kliniken?

    Grüße, helmutwg

  • Hallo,

    musste mich erstmal belesen was das ist:

    Das „Gesetz zur Weiterentwicklung der Versorgung und

    der Vergütung für psychiatrische und psychosomatische Leistungen“ (PsychVVG) führte die psychiatrische AkutBehandlung für Menschen mit

    schweren psychischen Erkrankungen im häuslichen Umfeld als Krankenhausleistung ein.

    Prima Idee...und dann kommen hinterher die Kassen und Streichen ex post!!! wurde das mit denen abgesprochen? (waren die gegen so eine Versorgungsform?) aber letztlich steht da: im häuslichen Umfeld als Krankenhausleistung - sofort klagen bevor das Überhand nimmt, die Indikation wird ja denke ich gegeben gewesen sein und ein strukurietes Programm ist eben auch zeiltich strukturiert.

    Das alles von mir aber vor dem Hintergrund eines fehlenden direkten Bezugs da ich kein Psychiater bin.

    Die Härte ist ja der eine "stationäre" Fall - na toll- gerade die sollen ja vermieden werden und Therapie im eigentlichen Umfeld doch nachvollziehbar vorteilhafter für den Therapieerfolg scheint als Behandlung im künstlichen KH-Schutzraum.

    nicht zu fassen

    rokka


    PS: wie sind denn so die durchschnittl. Kosten StäB vs. stationär?

  • Guten Morgen,

    diese beschriebenen Probleme haben sich schon im Gesetzgebungsprozess abgezeichnet, da sich die GKV ganz frühzeitig gegen diese Behandlungsform gestellt hat. Ich habe diese Entwicklung in einem Artikel "Stationsäquivalente Behandlung (StäB) - Ein Start mit Hindernissen?" der Zeitschrift KU Gesundheitsmanagement (Ausgabe 1/2018) beschrieben, den Sie auch hier finden.

    MfG,

    ck-pku

  • Hallo zusammen,

    ja, es sieht so aus, dass die GKV die neue Behandlungsart jetzt mit Hilfe des MDKs scheitern lassen will, da es nicht gelungen ist das Ganze politisch aufzuhalten (Das ist natürlich nur meiner zutiefst subjektive Sicht!!!).

    Wir rechnen aktuell noch das vorläufige Entgelt von 200,- Euro ab, das natürlich deutlich unterhalb der vollstationären Sätze liegt, da es für 2018 noch keine Vereinbarung gibt. Es ist aber davon auszugehen, dass die vereinbarten Entgelte eher über den vollstationären liegen.

    Daraus wird dann genau die absurde Situation entstehen, dass der MDK in Richtung einer vollstationären Behandlung begutachtet.

    Grüße, helmutwg