Spaltung eines perianalen (eher pararektalen) Abszesses

  • Guten Tag zusammen,

    ich möchte Sie um Hilfe bei der Kodierung der folgenden Operation bitten. Der bisher angegebene OPS 5-490.1 (Inzision und Exzision von Gewebe der Perianalregion: Exzision) erscheint mir „zu wenig“, ich finde aber keinen weiteren passenden Code für diesen größeren Eingriff.

    OP-Bericht: Steinschnittlage. Es findet sich eine massive Rötung mit Schwellung und deutlichem Druckschmerz, prall-elastisch, von 5 Uhr Steinschnittlage, entlang bis zur Dammregion. Das Punktum maximum liegt bei 3 Uhr Steinschnittlage. Einsetzen des Analspreizers, von innen keine Auffälligkeiten, bis auf etwas verdickte Marisken bei 1 Uhr und 11 Uhr in Steinschnittlage, wobei die Mariske bei 1 Uhr Steinschnittlage etwa 8 mm im Durchmesser groß und verhärtet sowie gerötet ist. Stichinzision über dem Maximum der Rötung, es entleert sich übel riechender Eiter, Abstrich. Dann Austasten der Wunde, diese reicht zunächst bis 12 Uhr Steinschnittlage und nach dorsal bis fast 6 Uhr Steinschnittlage, perianal, um die Sphinkter ani externus-Muskulatur herum. Die Abszesshöhle wird breit entdeckelt, sie hat eine Ausdehnung von insgesamt 17 cm, reicht über den Damm hinweg nach rechts, bis etwa 10 Uhr Steinschnittlage. Nekrotische Anteile des Subcutangewebes sowie Abszessanteile werden vollständig mit dem scharfen Löffel heraus gekratzt. Kleine Abszessinseln, die zwischen die Muskulatur reichen, werden eröffnet und mit dem scharfen Löffel ausgekratzt, dann Anspülen mit NaCl und gleichzeitiges Inspizieren des Rektums bzw. Analkanals. Es tritt keine Flüssigkeit nach innen aus, eine Fistel lässt sich nicht darstellen. Die große Abszesshöhle wird vollständig ausgeräumt, punktförmige Blutstillung mit Elektrokoagulation, Spülung mit Ringer-Lactat und Einlegen eines Alginat-Streifens nach rechts durch die Dammregion hindurch und nach links caudal bis zur Spitze der Wundhöhle.

    Vielen Dank im Voraus!

  • Hallo RoKu,

    vielen Dank für die Rückmeldung!

    Der Code ist sicherlich korrekt.

    Ich habe nur das Problem, dass sich die resultierende DRG (G26B) davon nicht beeindrucken lässt und bleibt die gleiche, die sonst bspw. nach einfacher Exzision von Marisken kommen würde (K64.4 + 5-490.1) bei einem deutlich unterschiedlichen Aufwand, sowohl intra-, als auch perioperativ. Deswegen habe ich das Gefühl, noch etwas übersehen zu haben. Aber vielleicht ist das ein falsches Gefühl :)

    Viele Grüße!

  • Ich glaube, die Abszesshöhle ist zwar gross, aber der Eingriff recht überschaubar. Es wird eine typische Abszessspaltung und Ausräumung vorgenommen. Der Hinweis auf die Muskelbeteiligung ist richtig, ändert aber offenbar nicht die DRG. Vakuumtherapie erfolgt??

    Der Schweregrad wird sich vermutlich nur über die Verweildauer abbilden

    Mit freundlichen Grüßen

    Breitmeier

  • So ist das leider. Wenn man die Definitionshandbuch zu G26 anschaut, gibt es nur eine kleine Liste von OPS, die von B nach A führen. 5-895.ff ändert nichts.

    Eine Vakuumbehandlung erfolgte in diesem Fall nicht.

    Die Abbildung über Verweildauer läuft so lange gut, bis der Arzt MDK kommt :)

    Viele Grüße!