TNM-Klassifikation und Kodierung

  • Liebe Mitdenkende,

    die Schwere der Tumorerkrankung nimmt zu mit Befall der Lymphknoten und mit Ausbildung von Metastasen.

    Die Patienten entwickeln weitere Begleiterkrankungen, sind in schlechterem AZ, brauchen mehr Pflege etc.

    Deshalb reicht eigentlich die Kodierung nur mit der Hauptdiagnose Tumor xy nicht hin, um die Erkrankung zu beschreiben und den Fall gemäß seines Aufwandes richtig einzuordnen.

    Eine Hinzunahme der Sekundärmanifestationen zur vollständigen Beschreibung des Krankheitsbildes wird aber regelmäßig vom MDK abgelehnt, wenn keine spezifischen, auf diese Sekundärmanifestationen gerichteten Maßnahmen erfolgen. Nach Meinung des MDK sind der beginnende Tumor ohne Metastasen und der Tumor im Endstadium mit vielen Metastasen gleich abzubilden, sollte ein auf die Metastasen gerichteter Aufwand nicht darlegbar sein.

    Wie gehen Sie mit diesem Problem um?

    Und wäre es angebracht, an dieser Stelle die speziellen Kodierrichtlinien zu ändern?

    Gruß

    Mc.

  • Hallo,

    ja da wäre auch aus unserer Sicht eine Änderung notwendig.

    Speziell tritt dieses Problem bei uns in der Palliativmedizin auf, wo die Metastasen diverse Probleme verursachen, aber ja "nur" die Symptome behandelt werden. Nach Meinung des MDK ist der Primärtumor auch immer Hauptdiagnose, auch wenn dieser schon 20 Jahre wegoperiert ist und jetzt die Metastasen den Patienten jetzt ins Krankenhaus bringen, z.B. Knochenschmerzen bei Knochenmetastasen.

    Wie wir damit umgehen? - Weitestgehend kodieren wir MDK-konform, da sich das Streiten nicht lohnt.

    Und ich persönlich die medizinisch falschen, unsachlichen und menschenverachtenden Gutachten zum Aufenthalt eines Palliativpatienten nicht mehr lesen kann / will. Sorry, da habe ich aufgegeben an Änderungen zu glauben, so lange beim MDK Dok-Assistenten derartige komplexe Fälle mittels einer Checkliste und Textbausteinen "begutachten".

    Liebe Grüße aus Sachsen
    D. Zierold