Appendizitis mit fibrosierten, entzündlich infiltrierten Appendices epiploicae / Appendix epiploica

  • Hallo,

    wie kodiere ich eine akute Appendizitis mit fibrosierten, entzündlich infiltrierten Appendix epiploicum? K35.8 und K65.8 (mit Entzündung, Infarzierung) einzeln oder nur K35.30. Es erfolgte sowohl die lap. Appendektomie als auch die Abtragung der Appendix epiploica. Kann mir da jemand weiterhelfen?

    MfG Wonni

  • Guten Tag!

    Da es sich ja um zwei unabhängige Erkrankungen handelt, würde ich beides kodieren. Sie werden aber wohl eine "Warnung " ihres Groupers bekommen wegen der zusätzlich kodierten Peritonitis. Und evtl. auch eine Kassenanfrage / Rechnungsrückweisung.

    Freundlicher Gruß
    Gefäßchirurg

  • Admin 29. Mai 2020 um 18:38

    Hat den Titel des Themas von „Appendizitis mit fibrosierten, entzündlich infiltrierten Appendix epiploicum“ zu „Appendizitis mit fibrosierten, entzündlich infiltrierten Appendices epiploicae / Appendix epiploica“ geändert.
    • Offizieller Beitrag

    Hallo,

    HD K66.8 Sonstige näher bezeichnete Krankheiten des Peritoneums (ohne Entzündung)

    HD K65.8 Sonstige Peritonitis (Mesenteriale Fettgewebsnekrose) z.B. bei Infarzierung

    OPS 5-543.0 Exzision einer Appendix epiploica

    Ich nehme an, dass keine Entzündung des Wurmfortsatzes gleichzeitig vorlag.

    Schönes Wochenende

    B. Sommerhäuser

  • Hallo Herr Sommerhäuser,

    in meinem Fall liegt gleichzeitig eine Entzündung des Wurmfortsatzes vor. Die Histologie beschreibt sowohl eine "Appendizitis superficialis acuta, entzündungsfreier Absetzungsrand" als auch eine fibrosierte und entzündlich infiltrierte Appendix epiploicae. Deshalb weiß ich auch nicht, was meine HD wird??? Mit der K35.8 als HD komme ich in die G23B und mit der K65.8 als HD in die G22B, also ein großer Unterschied vom Erlös.

    MfG Wonni

    • Offizieller Beitrag

    Sehr geehrte Wonni,

    ich würde mir noch einmal die genauen Umstände der Aufnahme ansehen. Gegebenenfalls läuft es danach ja weiter auf konkurriende Hauptdiagnosen hinaus, so dass Sie Hinweise auf den Ressourcenverbrauch für jede der beiden als HD in Frage kommenden Diagnosen benötigen (OP-Bericht, Anästhesieprotokoll, etc.). Und am Ende entscheidet der behandelnde Arzt :)

    Viel Erfolg

    B. Sommerhäuser

  • Hallo,

    na das mit dem Ressourcenverbrauch wird aber schwer...gleiche Region, gleiche Therapie (wobei eine Appendizits epiploica nicht zwingend operiert werden muss; laut Studien oder waren es nur (Experten-)meinungen eine Appendzitis-OP aber mittlerweile auch schon teils in Frage gestellt wird, je nach Befundlage (ich bin aber kein Chirurg). Letztlich dürfte aber bei gleicher Region, gleicher Behandlung mal wieder ein Fall vorliegen wo dann bei 2 vorliegenden Dg. die höherbewertete vorrang hat, weil man davon ausgeht das diese auch die meisten Ressourcen verbrauchen würde. Gabs ein Urteil dazu (steht in einem anderen Threat)

    MfG

    rokka

    • Offizieller Beitrag

    Hallo,

    bei einer Torsion und Infarzierung (i.S. einer als eigenständig angesehenen Appendagitis epiploica) kommt auch noch ein Kode aus K55 in Betracht. Haben Sie einen Pathobefund? Das ändert vermutlich aber nichts daran, dass der behandelnde Arzt die Hauptdiagnose nach DKR wird festlegen müssen...

    Gruß

    B. Sommerhäuser

  • Guten Abend,

    der Pathobefund des Appendix ergibt eine Appendizitis superficialis acuta mit entzündungsfreien Absetzungsrand und die hämorrhagische Infarzierung im Bereich der Bauchdecke eine fibrosierte und entzündlich infiltrierte Appendix epiploicae. Da präoperativ ein ausgeprägter punktueller Druckschmerz im Bereich des rechten Mittelbauches geschildert wurde und dieser laut OP-Bericht der Infarzierung entsprechen könnte, habe ich die K65.8 als Hauptdiagnose gewählt und den Fall abgerechnet.

    Vielen Dank :)


    Mit freundlichen Grüßen Wonni