Prozeduren-Kode, Interpretation DIMDI

  • liebe ng-ler

    nachdem wir ja was die verschlüsselung von prozeduren angeht, alle spektren der möglichen interpretationen angetestet hatten, hatte ich angekündigt, roeder und dimdi zu befragen.
    herr roeder hat angekündigt, das thema intern zu diskutieren und die interpretation ggf. noch diese woche im forum zu posten.

    hier nun die reply-mail des dimdi.

    " Lieber Herr Merguet,

    Prozeduren, die Teil der üblichen Vorgehensweise einer anderen
    Prozedur sind, werden nicht gesondert angegeben, außer in den
    Hinweisen im OPS-301 oder in den DKR steht explizit zu dieser
    Prozedur etwas anderes.
    Beispielsweise wird auch die Hautnaht bei einer OP genausowenig
    angegeben (es sei denn, sie würde üblicherweise bei dem Eingriff
    durchgeführt) wie eine Narkose, eine Magensonde oder ein ZVK bei
    einer großen Bauchoperation.
    Die Auskünfte des DIMDI bezüglich des Prozedurenschlüssels sind
    legitimiert durch den gesetzlichen Auftrag des DIMDI und durch die
    Gültigkeit des jeweiligen Schlüssel per Erlaß des BMG im
    Bundesanzeiger.
    Durch die Schaffung der Fallpauschalen und Sonderentgelte und jetzt
    auch der DRG haben deren Regelungen Vorrang (zuständig ist hier
    die Selbstverwaltung), wobei diese durch unsere Beratung meist mit
    den Inhalten der jeweiligen Prozedurenziffern abgeglichen werden.
    In Bezug auf die eigentliche Klassifikation und deren Inhalte ist also
    weiter das DIMDI zuständig.
    Abrechnungstechnische Anwendungsregelungen macht die
    Selbstverwaltung, die dann auch entspr. Fragen beantwortet.

    Eine Hautnaht wie auch eine ZVK-Anlage sind jedes für sich eine
    signifikante Prozedur, die aber im jeweiligen Kontext (Eingriff) ihre
    Bedeutung einbüßt, sofern sie zum üblichen Procedere gehört.
    Insofern ist sie dann nicht gesondert zu kodieren.
    Anders: eine ZVK-Anlage im Zusammenhang mit der Exzision eines
    Nävus oder einer Endoskopie würde sehr wohl verschlüsselt.

    Ich hoffe die Zusammenhänge etwas aufgehellt zu haben, aber
    Fragen Sie notfalls gerne nach.

    Mit freundlichen Grüßen

    i.A. YX

    Email: klassi@dimdi.de"

    meine antwort auf dieses mail lautete:

    "lieber herr YX,

    vielen dank für ihre antwort. uns bereitet vor allem die interpretation der frage was "üblicherweise" zu einem eingriff gehört, die schwierigkeiten. was in einer uni-klinik standard ist, mag aus vernunfts- oder kostengründen in anderen häusern durchaus als exotisch angesehen werden.
    regionalanästheieverfahren wie pdk zur postop. schmerztherapie sind üblich, aber vielerorts unbekannt. ein zvk wird in einem haus nur in ausnahmefällen, in anderen sehr häufig zur hüft-tep gelegt.

    dadurch entstehen unschärfen und eine völlig inhomogene datenlage.

    wir suchen nun nach antworten, die den interpretationsspielraum so weit wie möglich einengen.

    vielen dank für ihre mühe, ich hoffe auf fortsetzung des dialogs.

    peter merguet"

    ich werde allen weiter berichten, falls interesse besteht

    peter merguet

  • Zitat

    Original von merguet:

    der Autor meint sicher ...(es sei denn, sie würden üblicherweise nicht...

    Zitat

    ...mehr als "zu dem Kode X gehört der Bezeichnungstext Y" hat dies aber noch nicht zu bedeuten.

    Zitat

    ... leere Worte: Wenn die SV aus Abrechnungstechnischen Gründen sagt statt OPS X soll OPS Y erfaßt werden, dann gilt dies (wenn irgendwann rechtsverbindlich ;) )

    Zitat

    Jou, alles Helle jetzt. :))


    Ich befürchte weiterhin, dass das DIMDI die nicht geben kann, weil das DIMDI sich damit aufs Glatteis begeben würde...

    Zitat

    ich werde allen weiter berichten, falls interesse besteht

    Auf jeden Fall bitte weiterberichten. Welche Funktion hat denn Herr YX eigentlich ? Auf der DIMDI-homepage findet man ihn nicht unter den Mitarbeitern, lediglich unter einer Pressemitteilung als
    FA YX. Was bedeutet FA ?

    mfG

    Christoph Hirschberg


    [ Dieser Beitrag wurde von C-Hirschberg am 19.10.2001 editiert. ]

  • Interpretationsversuche:
    FA - Facharzt
    - Fachanwalt
    - Facharbeiter
    ?( ?( ?( ?( ?( ?( ?( ?( ?(
    MfG
    --
    Joris Schikowski
    MC KKH Bad Salzungen

    :augenroll: Joris Schikowski
    MC Klinikum Bad Salzungen
    Vors. RV MD der DGfM e.V.


  • liebe forumsteilnehmer,

    als bonbon für das we stelle ich hier die antwort von herrn YX des dimdi vor, bei dem ich auf einem hoffnungsvollen weg zu sein glaubte:

    "Lieber Herr Merguet,
    > hier würden nur Standards für die Qualitätssicherung weiterhelfen.
    > Wenn es die gibt, kann man sie einsetzen. Wenn es sie nicht gibt,
    > bleibt die Grauzone. Sie können sich mit dieser Frage auch an die
    > DKG wenden. Vielleicht kann ihnen da einer weiterhelfen, ...
    > Erst mal würde ich für ein Krankenhaus eine interne Festlegung
    > machen, was üblich ist und was nicht. Auf diese Weise wird dann
    > wenigstens innerhalb eines Hauses einheitlich kodiert. Die
    > vorhandenen Leitlinien der AWMF mögen da eine Orientierung sein.
    > Es bedarf außerdem sicherlich einer generellen Abstimmung.
    > Aber das sehe ich als Aufgabe der Selbstverwaltung an, da sonst
    > wieder Kollisionen mit dem dort entstehenden Regelwerk zu
    > befürchten sind.
    >
    > Mit freundlichen Grüßen
    >
    > i.A. YX
    >
    > Email: klassi@dimdi.de"

    (captain an brücke: ausweichmanöver!)

    daher meine antwort, bzw gegenfrage:

    "lieber herr YX,
    darin eben besteht doch das problem:
    jedes krankenhaus soll eigene standards festlegen ? das kann nicht richtig sein. die awmf gibt leitlinien heraus, viele alltagsprozeduren sind dort nicht abgebildet. qualitätsstandards sind für etliche prozeduren nicht geschrieben und: sie sind mindestens ebenso interpretierbar wie die kdr. darüberhinaus stellen sie einen handlungskorridor dar und haben keiener lei verbindlichen charakter.

    somit hilft uns diese antwort nun leider gar nicht.

    ihr verweis an die dkg ist interessant, ich habe versucht, bei der dkg per email anzufragen, habe aber keine antworet erhalten. haben sie eine idee, wer dort ggf. mein ansprechpartner sein könnte?

    es muß doch jemanden geben, der an der formulierung und ausführung der kdr so direkt beteiligt war, das er/sie wenigstens den gemeinten sinn des textes berichten könnte.

    viele fragen und ein schönes wochenende

    peter merguet"

    bin allerdings ohne wirklichen glauben, noch jemanden zu finden der eine konkrete antwort wagt.

    schad drum, s´war einen versuch wert ;(

    liebe grüße

    peter merguet

    [ Dieser Beitrag wurde von merguet am 19.10.2001 editiert. ]

    [ Dieser Beitrag wurde von Admin am 19.10.2001 editiert. ]

    • Offizieller Beitrag

    Liebes Forum, lieber Herr Merguet

    Ich finde es nicht besonders gut, EMails im Originaltext zu posten. Diese gingen ja wie ein Brief an den Anfragenden persönlich und sind vermutl. auch unter dieser Prämisse abgesandt worden.
    Vorschlag: Man könnte alternativ die entsprechende Mail sinngemäß zusammenfassen und dann posten (wurde ja auch schon gemacht). Zumindest sind aber ggf. kompromittierende Äußerungen des Absenders zu entfernen. Die sinngemäße Wiedergabe wird dabei sicher keinen Schaden nehmen.
    Ein weiterer Nachteil könnte darin bestehen, dass man gar keine Rückmeldung mehr von den involvierten Stellen erhält, wenn diese merken, dass alle Informationen ungefiltert zur öffentlichen Diskussion gestellt werden.
    Ich hoffe ihr seid daher mit obigem Vorschlag einverstanden.

    Ein schönes Wochenende
    wünscht
    B. Sommerhäuser